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Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...

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86 5. Leitungen<br />

oder Bügeleisen, erzeugen Magnetfelder, die in einer Distanz von 30 cm bis<br />

zu 10 µT betragen. Um beim Menschen Herzprobleme auszulösen, müssen<br />

Wechselfeldstärken bei einer Frequenz von 50 Hz von 1 Tesla auftreten. Das<br />

ist mehrere zehntausendmal mehr als unter einer Hochspannungsleitung.<br />

Obwohl in hunderten von Untersuchungen von Wissenschaftlern in aller<br />

Welt keine Gefährdung oder Schädigung der menschlichen Gesundheit durch<br />

Hochspannungsleitungen nachgewiesen werden konnte, wird intensiv weiter<br />

geforscht und in vielen europäischen Ländern gibt es festgelegte Grenzwerte,<br />

die das magnetische Feld unter einer Hochspannungsleitung nicht überschreiten<br />

darf.<br />

5.4 Leitungsmodell und Lösung der Wellengleichung<br />

Die stationäre, mathematische Modellierung eines elektrischen Energieübertragungssystems<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für die im Rahmen der<br />

Netzplanung und Betriebsführung zu lösenden Aufgaben. Dabei ist die Annahme,<br />

dass sich das System in einem stationären Zustand (steady state)<br />

befindet, nie exakt erfüllt. Das ständige ”<br />

Lastrauschen” hält das System<br />

stets in einem dynamischen Zustand. Für viele Aufgaben ist es jedoch ausreichend,<br />

eine ”<br />

Momentanaufnahme” des Betriebszustandes zu machen und<br />

dabei die kurzfristigen Ausgleichsvorgänge zu vernachlässigen. Diese Betrachtungsweise<br />

ist deshalb gerechtfertigt, weil im Normalbetrieb das ”<br />

Lastrauschen”nur<br />

eine geringe Amplitude aufweist. Die trendmässigen Laständerungen<br />

erstrecken sich im Normalbetrieb über eine längere Zeit (etliche<br />

zehn Minuten). Deshalb vermag ein Modell mit konstanten Lasten den momentanen<br />

Betriebszustand ausreichend genau zu beschreiben. Mit anderen<br />

Worten kann somit der Normalbetriebszustand durch ein System von nichtlinearen,<br />

algebraischen Netzgleichungen, die in diesem Kapitel hergeleitet<br />

werden, beschrieben werden.<br />

Natürlich können mit diesem Modell keine Ausgleichsvorgänge, wie sie<br />

z.B. nach einem grösseren Lastsprung oder nach dem Ausfall eines Kraftwerkblockes<br />

auftreten, behandelt werden. Erst wenn die zugehörigen dynamischen<br />

Vorgänge abgeklungen sind, können die im folgenden behandelten<br />

Netzgleichungen für die Berechnung des stationären Betriebszustandes benutzt<br />

werden.<br />

Wie lange dann der so errechnete stationäre Betriebszustand gültig bleibt<br />

hängt im Normalbetrieb von der Lastentwicklung ab. Bei raschen Laständerungen<br />

(z.B. in der Umgebung der Tageslastspitze) muss die stationäre<br />

Lösung häufiger neu bestimmt werden als zu Zeiten, in denen sich die Last<br />

nur wenig ändert (z.B. während den Nachtstunden).<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für die Gültigkeit der Leitungstheorie<br />

ist der geringe Abstand der Leiter (Elektroden) gegenüber der Wellenlänge.<br />

Damit ist gewährleistet, dass das Feld zwischen den Leitern mit guter

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