Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...
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14 1. Einführung<br />
Abbildung 1.7. Schematisches Versorgungsnetz: links N − 0 sicher,<br />
rechts N − 1 sicher.<br />
Versorgungspfade gibt, die den Leitungsausfall kompensieren. Das Übertragungsnetz,<br />
das zur Übertragung grosser Leistungen über weite Entfernungen<br />
dient, ist nach diesen Gesichtspunkten aufgebaut.<br />
Ein zu hoher Vermaschungsgrad hat jedoch auch Nachteile: zu viele<br />
Stromkreise liefern im Fehlerfall schwierig zu bewältigende Kurzschlussströme.<br />
4 Ab einer gewissen Redundanz durch eine hohe Anzahl von Stromkreisen<br />
wird die Redundanz durch eine weitere Masche nur unbedeutend verbessert.<br />
Bei der Feinverteilung der elektrischen Energie in kleineren geographischen<br />
Gebieten, wie z.B. in einer Stadt, müssen andere Punkte beachtet<br />
werden. Wenn das Netz ebenfalls stark vermascht wäre, würde dies eine<br />
sehr dichte Belegung der Fläche des Versorgungsgebietes bedeuten. Durch<br />
die geringen geographischen Abmessungen sind die Impedanzen zwischen<br />
den Einspeisepunkten gering, wodurch ungewollt hohe Leistungen über ein<br />
solches Netz fliessen könnten. Aus wirtschaftlichen Gründen sind jedoch die<br />
Leitungen auf der Verteilebene knapp ausgelegt. Durch zusätzlich sich überlagernde<br />
Leistungen könnten deshalb die physikalischen Belastungsgrenzen<br />
überschritten werden. Aus diesem Grund sind die Verteilnetze nicht vermascht<br />
sondern strahlenförmig angeordnet, es sind also Inseln mit radialer<br />
Verteilung, die nicht N − 1 sicher sind. Zunehmend werden auch sogenannte<br />
offene Ringschaltungen (open rings) eingesetzt (siehe Abbildung 1.8). Im<br />
Normalfall werden beide Verteilschienen separat versorgt. Sollte eine Zuleitung<br />
ausfallen, würden beide Verteilschienen über die verbleibende Zuleitung<br />
versorgt. Das System ist quasi N − 1 sicher, jedoch mit einem kurzen<br />
Unterbruch, bis der Ringschalter geschlossen ist.<br />
4 Eine starke Vermaschung entspricht im Prinzip einer Parallelschaltung vieler Leitungswiderstände.