20.05.2014 Aufrufe

Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...

Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...

Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

130 7. Symmetrische Komponenten in Dreiphasensystemen<br />

symmetrisch angenommen werden. Diese Annahme ist die entscheidende<br />

Voraussetzung für das Verfahren der MG0 -Transformation.<br />

⎛ ⎞ ⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

I R α β γ E R<br />

⎝I S<br />

⎠ = ⎝γ<br />

α β⎠<br />

· ⎝E S<br />

⎠ (7.5)<br />

I T β γ α E T<br />

} {{ }<br />

zykl. symmetr.<br />

Unübersichtlich werden Mehrphasensysteme vor allem dann, wenn die<br />

Systemmatrizen voll besetzt sind, d.h. jede Ausgangsgrösse von jedem Eingang<br />

beeinflusst wird. Dies ist bei realen Netzen nicht der Fall, die Systemmatrizen<br />

sind sehr schwach besetzt.<br />

Nur wenn das Netz vollständig symmetrisch aufgebaut ist, kann es durch<br />

ein einphasiges Ersatzschaltbild beschrieben werden. In einem Fehlerfall, wo<br />

das System unsymmetrisch wird, ist dies nicht mehr möglich. Selbstverständlich<br />

können die Auswirkungen einer beliebigen Unsymmetrie, z.B. eines<br />

einpoligen Erdschlusses auf einer Leitung, mit den Verfahren der Netzwerkanalyse<br />

durch Aufstellen und Lösen der Gleichungssysteme im dreiphasigen<br />

Netz vollständig berechnet werden. Die Zusammenhänge zwischen den auslösenden<br />

Ereignissen und den Ergebnissen anhand von Zahlenwerten allein<br />

sind jedoch schwer nachvollziehbar. Mit der MG0 -Transformation wurde ein<br />

Verfahren entwickelt, das eine systematische Analyse von unsymmetrischen<br />

Betriebssituationen in dreiphasigen Netzen ermöglicht.<br />

Die MG0-Transformation erlaubt es, ein dreiphasiges Drehstromnetz in<br />

drei voneinander unabhängige einpolige Systeme, nämlich das Mit-, Gegenund<br />

Nullsystem (MG0) zu zerlegen. Mathematisch betrachtet ist die Grundidee<br />

des Verfahrens die Transformation der realen Situation, die nach der gebräuchlichen<br />

Bezeichnung der drei Leiter RST-System genannt wird, in einen<br />

Bildbereich, das MG0-System. In diesem herrschen, da nur noch einphasige<br />

Systeme vorkommen, übersichtlichere Verhältnisse, so dass das Problem<br />

leichter gelöst werden kann. Anschliessend werden die Ergebnisse wieder in<br />

das RST-System zurücktransformiert.<br />

Die gewünschte Vereinfachung im Bildbereich gelingt mit Hilfe der Eigenvektoren<br />

der Admittanzmatrix. Ein Vektor x heisst Eigenvektor einer<br />

Matrix A, wenn gilt<br />

A · x = λ · x (7.6)<br />

mit einem skalaren Faktor, dem zum Eigenvektor gehörenden Eigenwert λ.<br />

Der Vektor x ändert durch Multiplikation mit der Matrix also seine Richtung<br />

nicht, sondern wird nur um den Faktor λ gestreckt. Eine weitere Eigenschaft<br />

der Eigenvektoren ist, dass die Matrix A sich mit Hilfe der Transformationsmatrix<br />

T, zusammengesetzt aus den Eigenvektoren von A, mit<br />

D = T −1 AT (7.7)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!