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Elektrische Energiesysteme - Power Electronics Systems Laboratory ...

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6<br />

Grundregeln der Energieübertragung<br />

In diesem Kapitel behandeln wir die statischen Strom- und Spannungsverhältnisse<br />

sowie die daraus resultierenden Wirk- und Blindleistungsflüsse auf<br />

Wechsel- bzw. Drehstromleitungen. Nach einigen grundsätzlichen Überlegungen<br />

wird das Betriebsverhalten von Leitungen in verschiedenen Situationen<br />

untersucht.<br />

Bei der Diskussion der Betriebseigenschaften von Leitungen werden wir<br />

uns in den meisten Fällen auf eine Phase bzw. ein einphasiges Ersatzsystem<br />

beschränken, da vorläufig nur symmetrische Verhältnisse untersucht werden.<br />

Im Kapitel 7 werden wir sehen, wie auch unsymmetrische Systeme als<br />

einphasige Ersatzsysteme dargestellt werden können. Somit rechtfertigt sich<br />

die einphasige Betrachtung in diesem Kapitel.<br />

Die zweite wichtige Voraussetzung für die Gültigkeit der folgenden Untersuchungen<br />

ist, dass sich das Netzwerk in einem statischen Zustand (steady<br />

state) befindet. Für die Berechnung von dynamischen Vorgängen (z.B. Ausgleichsvorgänge<br />

nach Schalthandlungen) müssen andere Modelle verwendet<br />

werden.<br />

6.1 Entkoppelte Grössen<br />

Die Übertragung von Leistung über eine Leitung kann auf verschiedene Arten<br />

beschrieben werden. Wie in Bild 6.1 dargestellt, werden üblicherweise die<br />

Grössen Spannung (komplex), Wirk- und Blindleistung je am Leitungsanfang<br />

und -ende verwendet. 1 Für eine Leistungsübertragung über eine Leitung<br />

ergeben sich also acht reelle Grössen:<br />

U 1 , ϕ 1 , U 2 , ϕ 2 , P 1 , Q 1 , P 2 , Q 2<br />

Nicht alle dieser Grössen sind entkoppelt, also voneinander unabhängig<br />

einstellbar. So sind z.B. der Winkel der Spannung U 1 und der Winkel der<br />

Spannung U 2 durch die Eigenschaften der Leitung (Länge, Phasenbelag)<br />

miteinander gekoppelt. Deshalb wird z.B. ein Winkel als Referenz (z.B. ϕ 2 =<br />

0) genommen, dadurch ”<br />

verliert” man eine Grösse in den Formeln.<br />

Auch die Leistungen am Leitungsanfang und -ende sind nicht voneinander<br />

unabhängig. Werden z.B. Wirk- und Blindleistung am Leitungsanfang<br />

vorgegeben, so stellen sich diese am Leitungsende entsprechend den<br />

1 Anstelle der Leistungen könnten auch die komplexen Stromwerte verwendet werden.<br />

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