Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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Am kritischsten äußern sich die <strong>von</strong> Weis C1982J und Kahl C1985)<br />
befragten <strong>Frauen</strong>, wobei dies zum Teil allerdings eine Folge der<br />
gewählten Methode ist: Nach der Untersuchung <strong>von</strong> Weis liegen<br />
die meisten negativen Berichte zur Behandlung bei der <strong>Polizei</strong><br />
vor: "...die Berichte der <strong>Frauen</strong> sind teilweise erschreckend<br />
und zeigen ein <strong>von</strong> extremen gesellschaftlichen Vorurteilen<br />
geprägtes Menschenbild oder <strong>Frauen</strong>bild der Beamten" 11982,162).<br />
Nicht ganz so erschreckend sind die <strong>von</strong> Kahl erhobenen Daten<br />
( 1 985, 51 f f. ) : Zwar sind 69% der <strong>Frauen</strong> der Ansicht, daß die<br />
Beamten besser geschult werden müßten, doch würden immerhi n 71 %<br />
selbst wieder zur <strong>Polizei</strong> gehen und 77% es einer anderen Frau<br />
raten. Etwa 40% der <strong>Frauen</strong> bewerten die Vernehmungssituation<br />
als "sachlich" - allerdings auch 3 3% als "bezüglich der Tat<br />
nicht, ernst nehmend", 19% als "schmutzig, schmierig" - und nur<br />
23% als "hilfsbereit" I Mehrfachnennungen waren möglich) .<br />
Wohl auch aufgrund seiner anderen methodischen Vorgehensweise<br />
f Nachbefragung <strong>von</strong> Opfern, die Anzeige erstattet hatten) kommt<br />
Fehrmann (1986,65ff.) zu den für die <strong>Polizei</strong> positivsten<br />
Ergebnissen: 8 4% der Opfer bewerteten die Behandlung durch die<br />
Schutzpolizei und noch 75% die durch die Kriminalpolizei als<br />
"befriedigend bis sehr gut" - was aber auch bedeutet, daß über<br />
ein Viertel der Opfer die Ermittlungen der Kriminalpolizei als<br />
"ungenügend bis allenfalls ausreichend" bewertete - ein<br />
Ergebnis, mit dem die (Kriminal) polizei sicherlich nicht<br />
zufrieden sein kann.<br />
Gegen ein "massenhaftes Schieflaufen" der Ermittlungen spricht<br />
auch, daß [<strong>Bayern</strong> 1986) immerhin 76,3% der Vergewaltigungen und<br />
70,9% der sexuellen Nötigungen aufgeklärt und (<strong>Bayern</strong> 1985) 35%<br />
der Tatverdächtigen einer Vergewaltigung und 44% der<br />
Tatverdächtigen einer sexuellen Nötigung abgeurteilt werden<br />
konnten' 10> .<br />
10)Zu Ermi 111ungsmaßnahmen, -dauer und -intensität vgl. die<br />
Untersuchungsbefunde bei Ludwig 1984; Kahl 1985; Fehrmann 1986<br />
und Steinhilper 1986.