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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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Begründet wird die geringe Bereitschaft dazu,<br />

den gewalttätigen Mann in Gewahrsam zu nehmen,<br />

häufig damit, daß die Dauer der zulässigen<br />

Freiheitsentziehung zu kurz sei und eine<br />

dadurch gesteigerte Aggressivität des Mannes<br />

nur eine noch schlimmere Mißhandlung auslösen<br />

könnte (Hagemann-Hhite 1981,121) - aus den USA<br />

liegen hierzu allerdings gegenteilige<br />

Erfahrungen vor: Nach den Ergebnissen der<br />

LangzeitUntersuchung <strong>von</strong> Berk/Newton (1985) an<br />

783 Fällen der Mißhandlung <strong>von</strong> Ehefrauen<br />

konnten durch vorläufige Festnahmen (arrests)<br />

erneute Mißhandlungen deutlich reduziert<br />

werden.<br />

Die mißhandelten <strong>Frauen</strong> sehen sich ähnlichen<br />

Schwierigkeiten gegenüber wie die Opfer <strong>von</strong><br />

sexuellen <strong>Gewalt</strong>taten: Ihnen wird weniger<br />

geglaubt als dem Täter, die <strong>Polizei</strong> hält eher<br />

ihre Aussagen für übertrieben, als die des<br />

Hannes für untertrieben.<br />

Okun (1986,226f.) kommt für die USA aufgrund<br />

eigener umfangreicher Untersuchungen jedoch zu<br />

dem Ergebnis, daß diese "Alltagstheorie" hier<br />

genauso falsch ist wie in bezug auf die<br />

"Falschbezichtigungen" der Vergewaltigungsopfer:<br />

Geschlagene <strong>Frauen</strong> geben eher<br />

"conservative reports", sie haben keine<br />

Tendenz, zu übertreiben oder zu erfinden<br />

während die schlagenden Männer viel eher dazu<br />

neigen, die Tat abzustreiten oder zumindest zu<br />

mi ndern.

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