Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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3.1.2 <strong>Polizei</strong>licher Umgang mit Opfern <strong>von</strong> sexueller <strong>Gewalt</strong>:<br />
"Professionelle Skepsis" oder "männerinstinktives<br />
Mi ßtrauen"?<br />
Schon eine bloße Orientierung der polizeilichen Ermittlungen an<br />
den strafprozessual vorgegebenen Rollenmustern der<br />
"tatbestandsmäßigen Beweisschwierigkeiten" würde dazu<br />
ausreichen, daß der polizeiliehe Umgang mi t Opfern <strong>von</strong><br />
sexueller <strong>Gewalt</strong> den Belangen der Opfer nicht gerecht wird -<br />
oder wie es ein <strong>Polizei</strong>beamter ausdrückt (Wienberg 1984.178):<br />
"unsere Tätigkeit (ist) nicht so sehr auf die Wiederherstellung<br />
des seelischen Gleichgewichts der <strong>Frauen</strong> ausgerichtet .,,<br />
sondern (soll) eben in erster Linie die Voraussetzungen für<br />
eine gerechte, zumindest aber juristisch relevante<br />
Schuldzuschreibung im Sinne des Strafgesetzbuches klären".<br />
Kommt zu dieser "professionellen Skepsis" dann noch spezifisch<br />
opferfeindliches "männerinstinktives Mißtrauen" hinzu, dann<br />
kann die Behandlung durch die <strong>Polizei</strong> für die Opfer<br />
unerträglich werden: Die folgenden Beispiele aut;<br />
kri minalistisch-kriminologischen Lehrbüchern, speziellen<br />
Untersuchungen zur sexuellen <strong>Gewalt</strong> und aus Äußerungen <strong>von</strong><br />
<strong>Polizei</strong>beamten machen deutlich, daß die Opfer mit dieser<br />
zusätzlichen Portion an Hißtrauen und Schuldzuweisung rechnen<br />
müssen - die im Anschluß daran wiedergegebenen Beispiele aus<br />
Opferbefragungen zeigen deren Wirkung auf die Opfer.<br />
3. 1. 2. 1 Aussagen in kriminalistisch-kriminologischen<br />
Lehrbüchern u.a. zum "erforderlichen" Haß an Mi ßtrauen<br />
gegenüber Opfern <strong>von</strong> sexueller <strong>Gewalt</strong><br />
Das Mißtrauen gegenüber den Opfern <strong>von</strong> sexueller <strong>Gewalt</strong> kommt<br />
auch in den im folgenden zitierten Äußerungen vor allem darin<br />
zum Ausdruck, daß den Opfern "sehr oft" "sehr, häufige"<br />
Falschbezichtigungen unterstellt werden: Es entsteht der<br />
Eindruck, daß falsche Beschuldigungen und Bezichtigungen