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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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den Opfern einer sexuellen <strong>Gewalt</strong>tat mit erheblichen<br />

Hißtrauen begegnet wird,<br />

ihnen zumindest eine Mitschuld an der Tat gegeben<br />

wird, die den Täter entschuldigt, wenn<br />

nicht sogar eine Falschbezichtigung für sehr<br />

wahrscheinlich gehalten wird.<br />

Während die Ermittlungen der <strong>Polizei</strong> bei anderen Straftaten -<br />

etwa bei Eigentumsdelikten - primär daran orientiert sind, zu<br />

überprüfen, ob der Beschuldigte lügt, sind sie bei sexuellen<br />

<strong>Gewalt</strong>taten primär daran orientiert, zu überprüfen, ob das<br />

Opfer lügt, wenn es einen Kann einer sexuellen <strong>Gewalt</strong>tat<br />

beschuldigt - und das um so eher und um so ausgeprägter, je<br />

mehr die angezeigte <strong>Gewalt</strong>tat <strong>von</strong> dem gesellschaftlich (und<br />

tatbestandsmäßig) akzeptierten Tatgeschehen abweicht, nach dem<br />

ein psychisch abnormer Täter eine ihm unbekannte unbescholtene<br />

Frau an einsamer Stelle brutal überfällt.<br />

Schon bei den angezeigten Taten trifft dieser Tathergang jedoch<br />

nur für eine kleine Minderheit der sexuellen <strong>Gewalt</strong>taten zu,<br />

schon hier müssen die Opfer mit erheblichem Mißtrauen rechnen -<br />

einem Hißtrauen, das nach dem tatsächlichen Kenntnis- und<br />

Erkenntnisstand durch nichts gerechtfertigt ist.<br />

Wenn die<br />

<strong>Polizei</strong> die sexuellen <strong>Gewalt</strong>taten zukünftig wirksamer<br />

bekämpfen will, dann nicht dadurch, daß sie<br />

den potentiellen Opfern <strong>von</strong> sexueller <strong>Gewalt</strong><br />

Ratschläge für deren "richtiges" Verhalten gibt,<br />

denn diese können nur Verhaltensrestriktionen<br />

bedeuten und an die Krimi nali tatangst appellieren -<br />

und das bei <strong>Frauen</strong>, die sich ohnehin schon so viel<br />

vorsichtiger und eingeschränkter verhalten als<br />

Männer und deren Angst ohnehin in keinem Verhältnis<br />

zu ihrer tatsächlichen Gefährdung steht -,

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