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Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern

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22<br />

1.2. 1. 3 Opfer(frauen)feindliche Vorstellungen: Konsequenzen<br />

Für die allgemeine und institutionelle Reaktion auf weibliche<br />

Opfer <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten haben diese opferfeindliehen<br />

Vorstellungen vor allem drei Konsequenzen:<br />

Erste Konsequenz:<br />

Die Verantwortung für die <strong>Gewalt</strong>situation selbst und die<br />

Situationskontrolle wird weitgehend der Frau<br />

zugeschrieben: Sie ist verantwortlich dafür - bzw.<br />

schuldig daran -, wenn ein Mann sie schlägt odc.r<br />

vergewaltigt.<br />

Diese Zuschreibung der Verantwortung hat eine Reihe höchst<br />

restriktiver Folgen für die Verhaltensmöglichkeiten <strong>von</strong><br />

<strong>Frauen</strong> - Restriktionen, die nach wie vor die Erziehung <strong>von</strong><br />

Mädchen bestimmen und eine der wesentlichen Ursachen für<br />

die in Opferbefragungen immer wieder festgestellte<br />

unangemessen hohe Kriminalitätsangst <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> ist' lffil<br />

Nämlich:<br />

Einschränkungen der räumlichen Bewegungsfreiheit,<br />

nach denen bestimmte Orte (Straßen, Parks,<br />

öffentliche Verkehrsmittel u.a.) insbesondere zu<br />

bestimmten (Nacht)zeiten zu vermeiden sind;<br />

12)Vgl. dazu z.B. Arnold 1984; wenn Untersuchungen zur<br />

Kriminalitätsfurcht immer wieder zu dem Egebnis kommen, daß<br />

<strong>Frauen</strong> erheblich ängstlicher sind als Männer, obwohl sie<br />

objektiv weniger gefährdet sind, dann bedeutet das jedoch<br />

nicht, daß Männer keine Krimi nalitätsangst haben: auch Männer<br />

fühlen sich an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten unsicher<br />

und meiden sie - ein Befund, der bei der öffentlichen<br />

Diskussion der "<strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Frauen</strong>" und der "nächtlichen AngBt<br />

<strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>" (SZ vom 22. / 23. 08. 87) allerdings nur zu gern<br />

übersehen wird.

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