Gewalt von Männern gegenüber Frauen - Polizei Bayern
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1.2. 1. 3 Opfer(frauen)feindliche Vorstellungen: Konsequenzen<br />
Für die allgemeine und institutionelle Reaktion auf weibliche<br />
Opfer <strong>von</strong> <strong>Gewalt</strong>taten haben diese opferfeindliehen<br />
Vorstellungen vor allem drei Konsequenzen:<br />
Erste Konsequenz:<br />
Die Verantwortung für die <strong>Gewalt</strong>situation selbst und die<br />
Situationskontrolle wird weitgehend der Frau<br />
zugeschrieben: Sie ist verantwortlich dafür - bzw.<br />
schuldig daran -, wenn ein Mann sie schlägt odc.r<br />
vergewaltigt.<br />
Diese Zuschreibung der Verantwortung hat eine Reihe höchst<br />
restriktiver Folgen für die Verhaltensmöglichkeiten <strong>von</strong><br />
<strong>Frauen</strong> - Restriktionen, die nach wie vor die Erziehung <strong>von</strong><br />
Mädchen bestimmen und eine der wesentlichen Ursachen für<br />
die in Opferbefragungen immer wieder festgestellte<br />
unangemessen hohe Kriminalitätsangst <strong>von</strong> <strong>Frauen</strong> ist' lffil<br />
Nämlich:<br />
Einschränkungen der räumlichen Bewegungsfreiheit,<br />
nach denen bestimmte Orte (Straßen, Parks,<br />
öffentliche Verkehrsmittel u.a.) insbesondere zu<br />
bestimmten (Nacht)zeiten zu vermeiden sind;<br />
12)Vgl. dazu z.B. Arnold 1984; wenn Untersuchungen zur<br />
Kriminalitätsfurcht immer wieder zu dem Egebnis kommen, daß<br />
<strong>Frauen</strong> erheblich ängstlicher sind als Männer, obwohl sie<br />
objektiv weniger gefährdet sind, dann bedeutet das jedoch<br />
nicht, daß Männer keine Krimi nalitätsangst haben: auch Männer<br />
fühlen sich an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten unsicher<br />
und meiden sie - ein Befund, der bei der öffentlichen<br />
Diskussion der "<strong>Gewalt</strong> gegen <strong>Frauen</strong>" und der "nächtlichen AngBt<br />
<strong>von</strong> <strong>Frauen</strong>" (SZ vom 22. / 23. 08. 87) allerdings nur zu gern<br />
übersehen wird.