05.06.2014 Aufrufe

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

Wohnen und Nachba Wohnen und Nachbarschaften in Tübingen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachba</strong>rschaften <strong>in</strong> Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Projektbericht<br />

Eberhard Karls Universität Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Geographisches Institut<br />

hängig von physischen Anhaltspunkten <strong>in</strong> den Karten festgehalten. So dienen lediglich die<br />

Alexanderstraße <strong>und</strong> Galgenbergstraße als südliche Grenze. E<strong>in</strong>ige wenige <strong>in</strong>dividuelle<br />

Grenzziehungen lassen sich auch im Westen des amtlichen Gebietes bis zur Roßbergstraße,<br />

Breun<strong>in</strong>gstraße <strong>und</strong> Derend<strong>in</strong>ger Straße <strong>und</strong> im Norden bis zur Eisenbahnstraße beobachten,<br />

während die meisten Wahrnehmungsgrenzen entlang der städtischen Grenze<br />

verlaufen. Es fällt auf, dass die östliche Grenze des Amtes, Kreuzung Stuttgarter <strong>und</strong> Reutl<strong>in</strong>ger<br />

Straße, weiter östlich liegt, als sie von den Befragten der Südstadt empf<strong>und</strong>en wird.<br />

Nur für sieben Befragte nimmt die Südstadt annähernd Ausmaße bis zu diesem Punkt an.<br />

Auf die anschließende Frage „natürlicher“ Grenzen des Quartiers führt im Fall der Südstadt<br />

die Ste<strong>in</strong>lach mit 14 Nennungen die Angaben an. Weitere natürliche Grenzen stellen der<br />

Wald <strong>und</strong> die Wiese dar, welche von je e<strong>in</strong>er Person genannt werden. Hauptabgrenzungsmerkmale<br />

bilden auch <strong>in</strong> der Südstadt Straßen. Hierbei werden Straße(n) ohne Bezeichnung<br />

elfmal, die Reutl<strong>in</strong>ger Straße zehnmal, die Stuttgarter Straße viermal, die Hegelstraße zweimal,<br />

die Hech<strong>in</strong>ger Straße e<strong>in</strong>mal <strong>und</strong> das vorhandene „Straßennetz“ fünfmal, angegeben.<br />

Die Bahn-Trassen werden von zwei Interviewten als Abgrenzungen empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Derend<strong>in</strong>gen,<br />

der Park, der Lorettoplatz, die Volkshochschule, die Häuserzeilen, das Kaufland <strong>und</strong><br />

der Marktkauf von je e<strong>in</strong>er Person.<br />

Wie bereits erläutert, s<strong>in</strong>d die Übere<strong>in</strong>stimmungen der amtlichen Grenzen mit den subjektiv<br />

wahrgenommenen der Befragten der Südstadt <strong>und</strong> ganz besonders des Loretto-Areals, verglichen<br />

mit den anderen drei Quartieren der Untersuchung, auffallend hoch. E<strong>in</strong>e Erklärung<br />

für die bemerkenswert hohen Deckungen von <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> offiziellen Grenzen unter den<br />

Bewohnern des Loretto-Areals könnte se<strong>in</strong>, dass sich dieses aufgr<strong>und</strong> der Sanierung vom<br />

baulichen Zustand her stark von der Umgebung abhebt. Darüber h<strong>in</strong>aus ist es möglich, dass<br />

aufgr<strong>und</strong> der hohen Öffentlichkeitsarbeit r<strong>und</strong> um das Areal <strong>und</strong> der überschaubaren Größe,<br />

die offiziellen Grenzen der Stadt unter den Anwohnern eher geläufig s<strong>in</strong>d. Diese konsensuale<br />

Abgrenzung des Loretto-Quartiers deckt sich auch auffallend mit der festgestellten starken<br />

Quartiersidentifikation. „Ihr“ Quartier sche<strong>in</strong>t den Bewohnern besonders wichtig zu se<strong>in</strong>,<br />

weshalb sie vermutlich auch schärfere Grenzen ziehen.<br />

Zusammenhänge zwischen demographischen Merkmalen oder Angaben über Dauer des<br />

bisherigen Aufenthalts im Quartier lassen ke<strong>in</strong>e Auffälligkeiten erkennen. Es besteht lediglich<br />

e<strong>in</strong> Unterschied bezüglich des Geschlechts. Hierbei korrelieren die subjektiven Abgrenzungskarten<br />

der männlichen Befragten eher mit den adm<strong>in</strong>istrativen Grenzen als die e<strong>in</strong>gezeichneten<br />

Karten der weiblichen Befragten.<br />

Den Inhalten der qualitativen Interviews kann man entnehmen, dass die Beziehung zwischen<br />

Loretto <strong>und</strong> Südstadt unterschiedlich von den Bewohnern erlebt wird. So stellt für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ter-<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!