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XXII holzMinden hoLZMInDEn SPEZIAL REgJo SüDnIEDERSAChSEn<br />
REgJo SüDnIEDERSAChSEn hoLZMInDEn SPEZIAL holzMinden XXIII<br />
Seit 1971 ist die hAWK in holzminden ansässig. hervorgegangen ist sie unter anderem aus den Staatlichen Ingenieurakademien<br />
hildesheim/holzminden sowie der herzöglichen Baugewerkschule zu holzminden.<br />
Als „Stadt der Düfte und Aromen“ wird holzminden dank des größten deutschen Duft- und geschmackstoffunternehmens Symrise seit 2003<br />
offiziell beworben. Aber auch auf dem Wochenmarkt locken zweimal wöchentlich der Duft von Kräutern und frisch gebackenem Brot.<br />
der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
(HAWK) in Holzminden aus dem Jahr 2010 belegt, dass<br />
vor allem junge Menschen den Raum verlassen. Fehlende<br />
berufliche Perspektiven sowie schlechte Ausbildungs- und<br />
Berufsaussichten locken sie schließlich in andere Regionen.<br />
Angesichts dieser Bevölkerungsprognosen und damit<br />
sinkender Einnahmen steht der Landkreis vor der Herausforderung,<br />
die bisherige Infrastruktur weiterhin aufrecht<br />
zu erhalten oder gar attraktiver zu gestalten. Dem Kreishaushalt<br />
werden bis 2021 jährlich etwa 5,3 Millionen Euro<br />
Einnahmen aus Steuern, Finanzausgleich und Kreisumlage<br />
fehlen.<br />
Kooperationen und amtszusammenlegungen signalisieren<br />
bereits: allein geht es nicht.<br />
Demgegenüber wird der Bedarf an Pflegeeinrichtungen um<br />
rund 17 Prozent steigen. Solange das Land strukturschwachen<br />
Kreisen wie Holzminden keinen Geldregen beschert,<br />
drohen die Böden immer mehr auszutrocknen. Der Kreis<br />
ist gezwungen zu handeln. Kooperationen und Ämterzusammenlegungen<br />
signalisieren bereits: Allein geht es nicht.<br />
Für eine Fusion aber gäbe es keinen geeigneten Partner,<br />
zumal der Landkreis Holzminden aufgrund seiner Lage<br />
und naturräumlichen Struktur auch immer eine Randposition<br />
beibehalten würde. Doch statt seine Arme weiterhin<br />
in alle Richtungen zu strecken, gäbe es vielleicht eine weitere<br />
Option: Der Landkreis könnte seine Auflösung anstreben<br />
und in mehreren Nachbarkreisen aufgehen. Daran denken<br />
derzeit aber nur wenige. Vielmehr versucht man sich<br />
auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Wirtschaftlich<br />
sind dies vor allem die drei Flaggschiffe Symrise, Stiebel<br />
Eltron und die Schott AG, die gemeinsam mehr als 4.000<br />
Mitarbeiter beschäftigen und kräftig in die Region investieren.<br />
Bis 2016 will Symrise 120 Millionen Euro für den<br />
Standort Holzminden aufwenden, unter anderem für eine<br />
Menthol-Fabrik und ein Forschungszentrum. „Mit diesem<br />
Schritt festigen wir unsere Marktführerschaft in dem Produktsegment<br />
und schaffen darüber hinaus Arbeitsplätze“,<br />
so Dr. Heinz-Jürgen Bertram, Vorstandsvorsitzender der<br />
Symrise AG. Auch Stiebel Eltron bekennt sich zum Standort<br />
Holzminden und investiert derzeit 20 Millionen Euro<br />
in einen Erweiterungsbau des Logistikzentrums sowie in<br />
ein neues Empfangs- und Schulungsgebäude. Neben diesen<br />
Global Playern finden sich vor allem kleine und mittelständische<br />
Unternehmen, deren wirtschaftlicher Erfolg<br />
aber zum Teil von den Großen abhängig ist.<br />
Für einen starken Wirtschaftsmotor braucht es neben<br />
den Unternehmen aber auch die qualifizierten Arbeitskräfte.<br />
An diesen mangelt es im Kreis bereits heute. Als<br />
Standort der HAWK liegt das Potenzial eigentlich direkt vor<br />
der Nase, zumal es der HAWK im Wintersemester 2011/12<br />
erstmals gelungen ist, ihre Studierendenzahlen am Standort<br />
Holzminden auf über 1.000 zu steigern, zum aktuellen<br />
Wintersemester 2012/13 sind es sogar 1.100. Zuvor waren<br />
es zeitweise gerade einmal die Hälfte. Für diese Steigerung