SSB speaks 2004.fm - beim Rosenkreis-Verlag
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te, „das Tuch besteht aus vielen Fäden, die miteinander verwoben<br />
sind“. Man muss das grundlegende Prinzip hinter den drei philosophischen<br />
Schulen - der Nicht-Dualität (advaita), der qualifizierten Nicht-<br />
Dualität (vishishtadvaita) und der Dualität (dvaita) - erkennen.<br />
170<br />
Es gibt viele Schmuckstücke, aber nur ein Gold.<br />
Kühe haben viele Farben, aber die Milch ist dieselbe.<br />
Es gibt viele Wesen, aber der Innewohnende ist derselbe Eine.<br />
Es gibt viele Nationalitäten, aber nur ein Menschsein.<br />
Adi Shankaracarya hatte nur eine kurze Lebensspanne von 32 Jahren.<br />
Obwohl die von Adi Shankaracarya, Ramanujacarya und Madhvacarya<br />
vertretenen Philosophien verschiedene Namen erhielten, ist das ihnen<br />
zugrunde liegende Wesen eines, nämlich Brahman. Dasselbe kann<br />
durch das Beispiel des Goldes, das die Grundlage für Schmuckstücke<br />
mit verschiedenen Namen und Formen bildet, erklärt werden. Die Menschen,<br />
die den verschiedenen Schulen der Philosophie angehörten, erkannten<br />
die grundlegende Einheit der drei philosophischen Schulen<br />
nicht und verachteten einander; das schuf in der Welt Raum für eine<br />
Reihe von falschen Vorstellungen über das Land Bharat. Adi Shankaracarya<br />
gab ein paar Beispiele, um die Wahrheit zu erläutern, dass der<br />
eine Atman allen Wesen innewohnt. Er nahm ein Schmuckstück heraus<br />
und erklärte, dass das Metall, aus dem der Schmuck gefertigt wurde,<br />
Gold ist, und verwies durch dieses Beispiel auf das fundamentale Prinzip.<br />
Ramanujacarya erklärte dasselbe Prinzip auf andere Weise, indem<br />
er betonte, dass das Gold zwar die Grundlage des Schmuckes sei, aber<br />
da es die Form einer goldenen Kette angenommen hat, müsse man<br />
es als Goldkette bezeichnen. Adi Shankaracarya zitierte, während er<br />
die Philosophie der Nicht-Dualität vertrat, den vedischen Lehrsatz: Gott<br />
ist der Eine ohne ein Zweites. Ramanujacarya stimmte jedoch nicht mit<br />
dieser Sichtweise überein. Sein Gesichtspunkt lautete, es gäbe kein<br />
Abbild ohne Objekt. Auf diese Weise erklärte er die Einheit von Objekt<br />
und Bild (Widerspiegelung) und nannte es Qualifizierter Nicht-Dualismus<br />
oder Differenzierte Einheit (vishishtadvaita). Ein anderes Beispiel,<br />
das in diesem Kontext gegeben wird, ist das des Zuckerrohrsaftes. Aus<br />
verschiedenen Sorten Zuckerrohr wird Saft gepresst und eine Reihe<br />
Süssigkeiten daraus gemacht. Obwohl der Saft derselbe (eins) ist, hat<br />
er jetzt verschiedene Formen angenommen. Während Adi Shankaracarya<br />
die Einheit von süssem Saft und Zuckerrohr hervorhob, bezog<br />
Ramanujacarya sich auf die verschiedenen Formen, die der Saft annahm.<br />
So gibt es seit den Zeiten der drei grossen Gelehrten eine Reihe