SSB speaks 2004.fm - beim Rosenkreis-Verlag
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wetten. Wenn wir gewännen, würde er den doppelten Betrag zahlen.<br />
Dies war zweifellos eine Art Glücksspiel, von dem ich jedem abraten<br />
würde. Aber ich war zu dem Zeitpunkt völlig hilflos. Deshalb legte ich<br />
je eine Münze auf verschiedene Karten. Ich gewann die Wette jedes<br />
Mal und erhielt den doppelten Einsatz als Gewinn. So spielte ich weiter,<br />
bis ich sechzehn Annas (eine Rupie) gewonnen hatte. Dann entschied<br />
ich, das Spiel zu beenden und ging mit dem eingenommenen Geld weg.<br />
Weil ich Hunger hatte, kaufte ich für einen Bottu drei Pfannkuchen (Dosa).<br />
Damals kostete ein Dosa ein Drittel eines Bottus. So konnte ich,<br />
wenn ich Dosas ass, mit zwei Bottu pro Tag auskommen. Ich schloss<br />
mich gemeinsam mit meinen Freunden dem Pfadfinderdienst an.<br />
Nachts bewahrte ich das Bündel mit den Münzen unter meinem Kopf<br />
auf und schlief auf dem sandigen Boden. Da ich sehr müde war, versank<br />
ich bald in tiefem Schlaf. Mittlerweile bemerkte jemand das Bündel<br />
unter meinem Kopf und nahm es weg, als ich mich auf die andere Seite<br />
drehte. Als ich am nächsten Tag erwachte, merkte ich, dass jemand<br />
das Bündel mit dem Geld gestohlen hatte. Ich hatte nicht einmal das<br />
Geld, mir einen Dosa zu kaufen. Meine Klassenkameraden bedrückte<br />
meine Not sehr. Tatsächlich weinten sie und flehten mich an, wenigstens<br />
einen Dosa zu essen, den sie mir kaufen würden. Aber ich lehnte<br />
kategorisch ab. Ich behauptete ihnen gegenüber, ich sei nicht hungrig,<br />
denn ich wollte nicht die Hilfe anderer in Anspruch nehmen. Vor allem<br />
wollte ich nicht das Geld anderer anrühren. Deshalb verliess ich den<br />
Ort.<br />
In meiner Kindheit geschah noch ein anderer Vorfall. Einmal war meine<br />
Hand geschwollen und verursachte mir viel Schmerzen. Ich sagte es<br />
niemandem und verband die Hand mit einem feuchten Tuch. Am nächsten<br />
Tag starb Seshama Rajus, meines Bruders Sohn. Er schickte Venkama<br />
Raju, meinem Vater, ein Telegramm. Dieser eilte sofort herbei,<br />
um Seshama Raju zu sehen. Er fuhr in Puttaparthi los, erreichte Bukkapatnam<br />
und fuhr von da nach Kamalapuram. Als er Seshama Rajus<br />
Haus erreichte, war die ganze Familie aufgrund des Todes des Sohnes<br />
von Schmerz erfüllt. Ich musste so tun, als wäre ich traurig, denn ich<br />
war jenseits von Schmerz und Freude. Mein Vater fragte mich, warum<br />
ich einen Verband am Unterarm trüge. Ich versuchte sehr beiläufig zu<br />
antworten, so wie wenn nichts geschehen wäre. Ich sagte, ich hätte einen<br />
leichten Schmerz im Gelenk und hätte den Arm deshalb verbunden.<br />
Im Nachbarhaus lebte eine Frau, die der Vaishyakaste angehörte<br />
und ihren Lebensunterhalt verdiente, indem sie Dosas zubereitete und<br />
verkaufte. Sie versuchte mit meinem Vater zu reden: „Venkama Raju,<br />
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