SSB speaks 2004.fm - beim Rosenkreis-Verlag

und Widerhall. Ihr schaut in den Spiegel und behauptet, ihr befändet
euch im Spiegel. In Wirklichkeit seid ihr nicht in dem Spiegel, sondern
nur euer Spiegelbild erscheint im Spiegel. Wenn ihr auf einen Berg geht
und „oh!“ ruft, merkt ihr sofort, dass jemand mit derselben Intensität zurückruft.
In Wirklichkeit ist es eure Stimme und nicht die eines anderen.
So ist der Mensch heutzutage in falsche Vorstellungen verstrickt. Wo
immer ihr in dieser Welt hinschaut, es gibt nur Reaktion, Spiegelung
und Widerhall. Was ihr aussen seht, ist die Widerspiegelung eures inneren
Wesens. Ihr begeht den Fehler, die Einheit als Verschiedenheit
wahrzunehmen. Leider sind die Menschen heutzutage unfähig, ihr eigenes
wahres Wesen zu verstehen.
Einst brachte ein junger Kuhhirte seine Herde zum Grasen auf einen
Hügel. Während die Rinder grasten, begann er laut zu singen und das
Lied hallte von den Bergen wider. Der naive Junge glaubte, jemand würde
ihn aus Spass nachahmen und wurde wütend. Als er heimkehrte,
beklagte er sich bei seiner Mutter über den Vorfall: „Mutter, morgen bringe
ich die Kühe nicht mehr auf die Wiese. Dort ist jemand, der, was
immer ich singe, nachäfft. Ich hasse ihn!“ Die Mutter versprach, am
nächsten Tag mit ihm auf den Hügel zu gehen. Er nahm sie mit und
als sie dort ankamen, begann er laut zu singen, und wieder konnte man
den Widerhall desselben Liedes hören. Daraufhin erklärte die Mutter:
„Sohn, niemand wiederholt aus Scherz dein Lied, sondern du hörst als
Echo, was du selber singst.“ Gleich dem törichten Kuhhirten lässt sich
der heutige Mensch von Spiegelung, Reaktion und Echo hinreissen.
Um Gott zu schauen, solltet ihr fest daran glauben, dass ihr nicht der
Körper seid. Sich mit dem Körper zu identifizieren, ist nichts als eine
Illusion. Die Studenten sollten das klar verstehen. Alles was aussen gesehen
wird ist nur eine Spiegelung und nicht die Wirklichkeit. Ihr seht
Sathya Sai Baba vor euch und identifiziert Sathya Sai Baba mit seinem
Körper. Aber ich bin nicht der Körper. Ich und Du sind eins. Wenn ihr
diese Wahrheit deutlich erkennt, gibt es überhaupt keinen Unterschied
mehr. Wenn ihr jemanden auf die Wange schlagt, ist es, wie wenn ihr
euch selber schlagt. Wenn ihr andere beschimpft, ist es, wie wenn ihr
euer eigenes Selbst beschimpft. Ihr habt den Folgen eurer Handlungen
zu begegnen. Ihr seid die Ursache eures Glücks oder Leids. Andere
sind nicht dafür verantwortlich. In Wirklichkeit gibt es keine anderen.
Alle sind eins. Wie können wir das behaupten? Angenommen, ihr habt
5’000 Laddus zubereitet und an andere verteilt. Die Laddus mögen unterschiedlich
sein, aber der Zucker in allen ist derselbe. Entsprechend
ist dasselbe Atman-Prinzip in jedem gegenwärtig. Bemüht euch, eure
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