SSB speaks 2004.fm - beim Rosenkreis-Verlag

chend liess Ishvaracandra Vidyasagar in seinem Dorf ein Krankenhaus
errichten und erfüllte so nach und nach die Wünsche seiner Mutter.
Aufgrund seines guten Verhaltens erlangte er in seiner Laufbahn nach
und nach eine hohe Position und auch sein Gehalt wurde entsprechend
erhöht. Dennoch war er weiterhin bescheiden und gehorsam und erwarb
sich dadurch einen guten Ruf. Eines Tages rief seine Mutter ihn
zu sich und gab ihm den Rat: „Lieber Sohn, es freut mich, dass du eine
sehr hohe Stellung im Leben errungen hast. Aber werde nicht hochmütig!“
Übermässiger Wohlstand lässt bei einigen Leuten das Ego anschwellen,
was wiederum vielen schlechten Eigenschaften den Weg ebnet.
Wenn ihr euren Reichtum verliert, verschwindet auch das Ego und als
Folge davon machen sich auch die schlechten Eigenschaften aus dem
Staub.
Das galt jedoch nicht für Ishvaracandra Vidyasagar. Zusammen mit seiner
Bildung kultivierte er die Eigenschaft der Demut. Er erwarb sich einen
guten Ruf als grosser Sprecher und die Gebildeten scharten sich
in grosser Zahl um ihn, um seine Reden zu hören. Einmal wurde in einer
Nachbarstadt eine Zusammenkunft arrangiert und Ishvaracandra Vidyasagar
sollte zur Versammlung sprechen. Er machte sich auf den
Weg in die Stadt; im selben Abteil wie er reiste auch ein ICS Beamter,
der in die Stadt fuhr, um Ishvaracandra Vidyasagars Rede zu hören.
Er kannte jedoch nur Ishvaracandra Vidyasagars Namen, ohne ihn jemals
zuvor gesehen zu haben. Sobald der Beamte aus dem Zug stieg,
rief er nach einem Gepäckträger. Ishvaracandra Vidyasagar sah dies,
ging zum Beamten und fragte, wie viel Gepäck er hätte. Der Beamte
erwiderte: „Nur einen kleinen Koffer“, woraufhin Ishvaracandra Vidyasagar
fragte: „Musst du für diesen kleinen Koffer einen Gepäckträger
engagieren? Ich trage ihn für dich, aber wohin gehst du?“ Der Beamte
antwortete: „So weit ich weiss, wird ein grosser Gelehrter und Redner
namens Ishvaracandra Vidyasagar eine Rede halten und ich bin auf
dem Weg, um an seiner Vorlesung teilzunehmen.“
Da nahm Ishvaracandra Vidyasagar den Koffer in seine Hand und ging
neben dem Beamten her. Beide erreichten den Platz, wo Ishvaracandra
Vidyasagars Vortrag stattfinden würde. Ishvaracandra Vidyasagar
reichte dem Beamten den Koffer und dieser nahm seine Geldbörse herraus
und fragte, wie viel Geld er als Gebühr fürs Koffertragen schulde.
Ishvaracandra Vidyasagar lehnte das Angebot höflich ab mit den Worten:
„Mein Herr, sie haben mir eine Gelegenheit geboten, ihnen zu die-
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