E&E November 2013 - EuE24.net
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AKTIVE BAUELEMENTE & MIKROCONTROLLER | RICHTIG ODER FALSCH?<br />
Das lässt sich doch alles auch mit FPGAs viel billiger realisieren.<br />
Falsch. Das kriegen wir seit Jahren zwar auch immer<br />
wieder zu hören, aber die wenigstens Leute sind sich<br />
darüber im Klaren, dass in diesem Fall ein ziemlich<br />
waghalsiges eigenes Entwicklungsprojekt mit allen damit verbundenen<br />
Unsicherheiten wie Anpassung von Logik-Levels<br />
etc. und ungewissem Ausgang vor ihnen liegt. Wir benutzen ja<br />
selber auch FPGAs, um unsere Designs zu verifizieren. Aber<br />
wenn ich sehe, wie aufwändig hier allein schon die Adapter-<br />
Technologie ist, was da noch an zusätzlichen Level-Treibern,<br />
Pull-ups etc. notwendig ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass<br />
sich ein FPGA für jemand ohne Replacement-Erfahrung wirklich<br />
lohnt, zumal das ja dann praktisch ein Re-Design der ganzen<br />
Baugruppe bedeutet. Fakt ist, dass viele auf dem freien<br />
Markt verfügbaren Cores gar nicht die nötigen Voraussetzungen<br />
bieten, um damit ohne größere Komplikationen ein bestehendes<br />
Produkt ablösen zu können. Wir wissen hier aus leidvoller<br />
eigener Erfahrung, wovon wir sprechen. Auch wir haben<br />
gelegentlich schon Cores zugekauft, um Entwicklungszeit zu<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber Kilian Müller<br />
Redaktion Chefredaktion: Michael Brunn (verantwortlich, -17); Redaktion: Kathrin Veigel (-14)<br />
Freie Mitarbeiter Roland R. Ackermann, Dominik Gierke, Miriam Leunissen-Weikl, Olaf Meier, Michael Suck;<br />
eue.redaktion@publish-industry.net<br />
Anzeigen Anzeigenleitung: Saskia Albert (verantwortlich, -50); Media Sales: Corinna Brodersen (-24);<br />
Anzeigenpreisliste: vom 01.01.<strong>2013</strong><br />
Teamassistenz Ronny Hänsch (-68)<br />
Disposition Ilka Gärtner (-33); dispo@publish-industry.net<br />
Marketing & Vertrieb Anja Müller<br />
Herstellung Veronika Blank<br />
Verlag publish-industry Verlag GmbH, Nymphenburger Straße 86, 80636 München, Germany<br />
Tel. +49.(0)89.50 03 83-0, Fax +49.(0)89.50 03 83-10, info@publish-industry.net, www.publish-industry.net<br />
Geschäftsführung Kilian Müller, Frank Wiegand<br />
Leser- & Aboservice Tel. +49.(0)61 23.92 38-25 0, Fax +49.(0)61 23.92 38-2 44; leserservice-pi@vuservice.de<br />
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redaktioneller Sonderhefte und Messe-Taschenbücher) sowie als Gratiszugabe das jährliche, als Sondernummer<br />
erscheinende E&E-Kompendium.<br />
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zzgl. 67,50 € pro Jahr). Jede Nachlieferung wird zzgl. Versandspesen und MwSt. zusätzlich berechnet. Im Falle höherer<br />
Gewalt erlischt jeder Anspruch auf Nachlieferung oder Rückerstattung des Bezugsgeldes. Studentenabonnements sowie<br />
Firmenabonnements für Unternehmen, die E&E für mehrere Mitarbeiter bestellen möchten, werden angeboten. Fragen und<br />
Bestellungen richten Sie bitte an leserservice-pi@vuservice.de<br />
Gestaltung & Layout Schmucker-digital, Lärchenstraße 21, 85646 Anzing, Germany<br />
Druck Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH, Angerstraße 54,<br />
85354 Freising, Germany<br />
Nachdruck Alle Verlags- und Nutzungsrechte liegen<br />
beim Verlag. Verlag und Redaktion haften nicht für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.<br />
Nachdruck, Vervielfältigung und Online-Stellung<br />
redaktioneller Beiträge nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
ISSN-Nummer 1869-2117<br />
Postvertriebskennzeichen 30771<br />
Gerichtsstand München<br />
Der Druck der E&E erfolgt auf<br />
FSC ® -zertifiziertem Papier, der Versand<br />
erfolgt CO 2<br />
-neutral.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e.V. (IVW), Berlin<br />
sparen, aber dieser vermeintliche Schuss ins Schwarze ist am<br />
Ende leider schon mehr als nur einmal nach hinten losgegangen,<br />
weil diese am Markt verfügbaren Cores in der Regel zum<br />
Beispiel für unsere Zwecke viel zu wenige Testvektoren haben.<br />
Ein bestehendes Design auf ein FPGA zu bringen ist also de<br />
facto alles andere als trivial.<br />
Der Nachbau von ICs lohnt sich nur in den allerwenigsten Fällen.<br />
In den meisten Fällen ist eine Neuentwicklung günstiger.<br />
Richtig, wobei es bei der Entscheidung für oder gegen<br />
ein Replacement-IC oft gar nicht so sehr nur um die<br />
reinen Kosten geht. Eine vor 10, 15, oder 20 Jahren entwickelte<br />
sicherheitskritische Applikation lässt sich erfahrungsgemäß<br />
nicht so ohne Weiteres einmal schnell nebenbei auf einen<br />
kleinen ARM-Core packen. 20 Jahre Hard- und Softwarererfahrung<br />
portiert man nicht in wenigen Wochen auf eine komplette<br />
neue Umgebung. Hier kann der Nachbau eines ICs auch aus<br />
ganz anderen Erwägungen – zum Beispiel Umgehung von Entwicklungs-<br />
oder Zertifizierungsrisiken – durchaus sinnvoll sein,<br />
vor allem, wenn sich das Endprodukt bereits in einer späten<br />
Phase seines Lebenszyklus befindet.<br />
Beim Nachbau von ICs begibt man sich in eine rechtliche Grauzone.<br />
Falsch. Bevor wir bei Innovasic mit der Entwicklung eines<br />
Replacement-ICs beginnen, betreiben wir natürlich<br />
vorab entsprechende Patentrecherchen. Wenn wir im<br />
Rahmen dieser sehr aufwändigen Recherchen auf irgendwelche<br />
möglicherweise patentrechtlich kritischen Features stoßen,<br />
werden diese Funktionen von uns so emuliert, dass Patentverletzungen<br />
im Vornherein ausgeschlossen werden. Wie ernst<br />
wir dieses heikle Thema nehmen, sieht man auch daran, dass<br />
es seit der Unternehmensgründung 1992 noch nie irgendwelche<br />
Beanstandungen seitens der betroffenen Originalhersteller<br />
oder anderer Chipproduzenten gab. Bei unserem neuen Prozess,<br />
mit dem sich praktisch nahezu vollautomatisiert eine Kopie<br />
des Originalchips herstellen lässt, gibt es natürlich schon<br />
einige rechtliche Einschränkungen. Der Endkunde muss sich<br />
hier erst einmal seiner rechtlichen Position bewusst werden,<br />
zumal es hier sehr unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten<br />
gibt. Eine davon ist: Wenn ich ein Gerät baue und ein<br />
entscheidendes Bauteil auf dem Markt nicht mehr verfügbar<br />
ist, der Hersteller mir dieses Teil also quasi absichtlich vorenthält,<br />
dann habe ich alles Recht der Welt, mir dieses Teil nachbauen<br />
zu lassen. Da nutzt dann auch patentrechtlich Schützung<br />
nichts. Ob diese Situation im jeweiligen Einzelfall, und<br />
wenn ja, in welchen Ländern gilt, muss im Einzelfall geprüft<br />
werden. ☐<br />
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E&E | Ausgabe 9.2012