E&E November 2013 - EuE24.net
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TITELREPORTAGE | ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />
Elektronikentwicklung gehört<br />
bei Heitec zur Kernkompetenz.<br />
weiter zu einer Supply-Chain-Management-Funktion. Die Materialbeschaffung<br />
ging vollständig in die Verantwortung des<br />
Fertigers über. Durch die Vorgaben der OEMs über die BOM<br />
und mögliche alternative Hersteller sind aber auch hier die<br />
Möglichkeiten eingeschränkt, letztlich bleibt der Fertiger auch<br />
hier nur die verlängerte Werkbank - auch wenn die Aufgaben<br />
um Beschaffung, Logistik und Lagerhaltung erweitert wurden.<br />
Ganzheitliche Sicht<br />
Was sowohl vielen OEMs als auch den Fertigern fehlt, ist<br />
eine ganzheitliche Sicht des elektronischen Systems. Die Entwicklung<br />
kann nicht losgelöst betrachtet werden von der Fertigung.<br />
Wenn man die verschiedenen Stufen im Projekt isoliert<br />
betrachtet, verliert man Zeit und Geld. Denn wenn man spezifische<br />
Eigenheiten einer Fertigung (oder beispielsweise eines<br />
Gehäuses) nicht im Entwicklungsprozess berücksichtigt, wird<br />
man das Produkt immer wieder in die Hand nehmen müssen -<br />
und zwar deutlich öfter, als es eigentlich notwendig wäre. Dazu<br />
gehört beispielsweise das Know-how über den Lebenszyklus<br />
einzelner Bauteile, die möglicherweise schon abgekündigt sind.<br />
Aber auch die Frage, welche Bauteile sich möglicherweise besser<br />
oder kostengünstiger fertigen lassen als andere.<br />
Darüber hinaus stehen aber viele Fertigungsdienstleister<br />
vor dem Problem, keine Entwicklungsexpertise zu haben - die<br />
auch nicht ohne Weiteres aufgebaut werden kann. Dabei ist gerade<br />
diese Expertise notwendig, um einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz<br />
zu realisieren. Dabei werden die Entwicklung<br />
und die entstehenden Kosten oft zu kurzsichtig bewertet. Ähnlich<br />
wie bei einem Eisberg sieht man nur das Offensichtliche,<br />
beispielsweise Material- und Bestückungskosten sowie ein gewisses<br />
Overhead. Aber bei einer realistischen Betrachtung der<br />
Gesamtkosten wird man schnell feststellen, dass sich dahinter<br />
noch einiges an indirekten Kosten verbirgt. So lässt sich beispielsweise<br />
ein optimal entwickeltes Produkt nicht optimal fertigen<br />
- was man im Normalfall eben erst im Fertigungsprozess<br />
bemerkt. Oder wurden tatsächlich die optimalen Komponenten<br />
für das Produkt ausgewählt, die den gewünschten Eigenschaften<br />
am besten entsprechen? Das sind zwei von zahlreichen<br />
Aspekten, die bei zu später Berücksichtigung zu zeitlichen<br />
Verzögerungen und höheren Kosten führen.<br />
Dazu gehört auch, Teile der Entwicklung an den Fertiger auszulagern.<br />
Die Kernkompetenz des OEMs ist die Entwicklung einer<br />
Applikation, des Gesamtsystems. Das bedeutet aber nicht,<br />
dass er die Expertise für jedes einzelne Element des Systems besitzt.<br />
Natürlich lässt sich immer ein Entwicklungsdienstleister<br />
finden, den man mit einzelnen Aufgaben betrauen kann. Aber zusätzlich<br />
zum Auftragsfertiger kommt ein weiterer Lieferant ins<br />
Spiel, was den Organisationsaufwand erhöht und einem reibungslosen<br />
Projektablauf nicht unbedingt zuträglich ist. Wenn man den<br />
gesamten Prozess durchgängig mit einem Partner abwickelt, lässt<br />
sich nicht nur Zeit einsparen, sondern auch die Qualität des Produktes<br />
steigern. Ein erfahrener FertigungsDienstleister wie Heitec,<br />
der ursprünglich aus der Elektronikfentwicklung kommt,<br />
kann den gesamten Prozess von der Entwicklung bis zur Fertigung<br />
aus einer Hand anbieten – passende Gehäuse inklusive.<br />
Je früher ein Dienstleister in die Konzeptionierung und<br />
Umsetzung des Systems involviert wird, desto besser wird das<br />
Ergebnis. Denn hier kommt auch die Expertise des Dienstleisters<br />
zum tragen: Wenn man weiß, wohin der OEM will, kann<br />
man mit Erfahrung aus früheren Projekten und dem bestehenden<br />
Produktportfolio zur Beschleunigung und Kostensenkung<br />
im Projekt beitragen. Bei größeren Projekten ist eine Zeitersparnis<br />
von sechs Monaten absolut realistisch.<br />
Um das umsetzen zu können, ist aber bei den OEMs ein<br />
ganzheitliches Denken notwendig. Man muss sich auf eine<br />
neue Sichtweise einlassen - um sich dadurch das Leben leichter<br />
zu machen. ☐<br />
> MORE@CLICK EE913701<br />
E&E | Ausgabe 9.<strong>2013</strong><br />
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