Herunterladen - ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und ...
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Ablauf bzw.<br />
Varianten<br />
72<br />
Außerdem können die Jugendlichen abgleichen, ob ihre Vorstellungen von <strong>Arbeit</strong>sleben<br />
in den Berufsfeldern, die sie anstreben, realisierbar sind.“ Nähere Informationen<br />
s. dort.<br />
Eine weitere Möglichkeit des Einstiegs kann sein, die SchülerInnen eine Zeichnung<br />
oder Collage 30 zum Thema „Ein Tag in meinem Leben <strong>mit</strong> 30 Jahren“ machen zu<br />
lassen. Anschließend können die Plakate aufgehängt werden. Welche Themen<br />
kommen vor? Welche fehlen? Stichwörter können sein: Beruf, Beziehungen zu anderen<br />
Menschen, Hobbies, Tiere, Statussymbole, Geld, Politik, Religion, Umwelt ...<br />
Falls sich große Unterschiede zwischen den Plakaten der Mädchen <strong>und</strong> der Buben<br />
zeigen, kann nachgefragt werden, woran dies der Meinung der SchülerInnen nach<br />
liegt. Dabei muss man beachten, dass es nicht zur Verfestigung von Klischees<br />
kommt (im Sinne von „Hausarbeit ist nun mal Frauensache“, „Technik ist nun mal<br />
Männersache“). Durchaus auch Unterschiede innerhalb der Geschlechtergruppen<br />
bzw. Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtergruppen ansprechen („Mir ist<br />
aufgefallen, dass es bei den Buben Plakate gibt, die die Hausarbeit ganz aussparen<br />
<strong>und</strong> andere, die sie thematisieren“ bzw. „Mir ist aufgefallen, dass es sowohl bei<br />
den Mädchen als auch bei den Buben Plakate gibt, bei denen der Beruf ganz zentral<br />
ist“).<br />
• Mädchen lernen Berufe kennen, in denen (noch) mehrheitlich Männer tätig sind,<br />
<strong>und</strong> Buben lernen Berufe kennen, in denen (noch) mehrheitlich Frauen tätig sind.<br />
Die Umsetzung dieses Vorhabens erfordert einiges an Zeit. Für Mädchen bietet<br />
sich ein Mitmachen beim Girls day bzw. Töchtertag an (findet in den meisten<br />
B<strong>und</strong>esländern Ende April statt, es gibt aber Ausnahmen). Wir stellen kurz den<br />
Wiener Töchtertag vor:<br />
„Mädchen zwischen 11 <strong>und</strong> 16 Jahren haben beim Wiener Töchtertag die Gelegenheit,<br />
ein Wiener Unternehmen zu besuchen. Dort gewinnen sie Einblick in die berufliche<br />
Praxis. In speziellen Workshops können die Mädchen vieles selbst ausprobieren<br />
<strong>und</strong> experimentieren. Der Schwerpunkt liegt auf technischen <strong>und</strong> techniknahen<br />
Berufen.“ Von der Website www.toechtertag.at<br />
Informationen zum Girls day in den anderen B<strong>und</strong>esländern einfach googeln.<br />
Parallel zum Girls day können die Buben z.B. einen Kindergarten, ein SeniorInnenheim<br />
... besuchen, oder es wird ein Mann eingeladen, der in einem „untypischen“<br />
Beruf arbeitet oder Karenzzeit in Anspruch genommen hat.<br />
Weitere Projekte, die sich an Mädchen richten, finden Sie auf der Website des<br />
BMUKK www.bmukk.gv.at/gleichstellung-schule (s. gendersensible Berufsorientierung).<br />
• Frauen einladen, die in Berufen arbeiten, in denen (noch) mehrheitlich Männer tätig<br />
sind, bzw. Männer einladen, die in Bereichen arbeiten, in denen (noch) mehrheitlich<br />
Frauen tätig sind.<br />
1) Zunächst können die SchülerInnen sammeln, welche Bereiche ihnen einfallen, in<br />
denen mehrheitlich Männer bzw. Frauen arbeiten.<br />
2) Um die Veränderbarkeit des Frauen- bzw. Männeranteils von Berufen zu verdeutlichen,<br />
können kurze Texte bearbeitet werden, die zeigen, dass Berufe nicht<br />
schon immer sog. typische Frauen- bzw. Männerberufe waren. Dazu eignet sich<br />
z.B.: Sozialhistorische Texte zur Frauenarbeit. Kommentierter Quellenband <strong>mit</strong> didaktischen<br />
Anleitungen. Alois Ecker u.a., hg. vom BMUK, 1995. Diese können bei<br />
Amedia 31 um € 1,40 plus Versandkosten bestellt werden.<br />
3) Die SchülerInnen sollen sich Fragen überlegen, die sie an die geladene Frau<br />
bzw. den geladenen Mann stellen möchten (zur Berufswahl, zum <strong>Arbeit</strong>sleben, zur<br />
Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Privatbereich, ob die Betreffenden Vor- bzw. Nachteile<br />
dadurch erlebt haben, dass sie in einem untypischen Bereich tätig sind ...).<br />
4) Je nachdem, wie viele Mädchen bzw. Buben eine Klasse besuchen oder ob das<br />
Angebot klassenübergreifend organisiert wird, wäre es denkbar, dass eine Mädchengruppe<br />
die geladene Frau befragt <strong>und</strong> die Bubengruppe den geladenen Mann.