18.07.2014 Aufrufe

Die Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre und die Hartz-Gesetze

Die Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre und die Hartz-Gesetze

Die Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre und die Hartz-Gesetze

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 45 -<br />

Erfahrungen/Bewertung<br />

Trotz <strong>der</strong> recht umfassenden <strong>und</strong> aufwändigen Evaluation <strong>der</strong> Arbeitsmarktreformen,<br />

<strong>die</strong> vom BMAS vergeben <strong>und</strong> betreut worden ist, sowie zahlreicher weiterer Stu<strong>die</strong>n<br />

liegen zu den Wirkungen arbeitsmarktpolitischer Instrumente bislang oftmals keine<br />

gesicherten Erkenntnisse vor. <strong>Die</strong>s liegt zum einen daran, dass <strong>die</strong> Evaluation <strong>der</strong><br />

<strong>Hartz</strong> I bis III-<strong>Gesetze</strong> bereits Ende 2006 abgeschlossen sein musste <strong>und</strong> sich daher<br />

nur auf einen kurzen Zeitraum beziehen konnte. Viele Wirkungen stellen sich aber<br />

erst mittel- <strong>und</strong> langfristig ein. <strong>Die</strong> Forschung zum SGB II wird im Wesentlichen – mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> beiden Querschnittsstu<strong>die</strong>n zu Wirkungen auf Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> aus gleichstellungspolitischer Sicht – vom IAB durchgeführt <strong>und</strong><br />

läuft noch. Zum an<strong>der</strong>en sind <strong>die</strong> Wirkungszusammenhänge auf dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> in <strong>der</strong> <strong>Arbeitsmarktpolitik</strong> komplex, so dass sie nur in Teilen mit dem verfügbaren<br />

methodischen Instrumentarium <strong>und</strong> den vorhandenen Daten abbilden <strong>und</strong> bewerten<br />

lassen. In vielen Bereichen gibt es zudem konkurrierende Zielsetzungen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bewertung<br />

von Bef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Ergebnissen wird maßgeblich dadurch beeinflusst, an<br />

welchen Zielen <strong>die</strong>se gemessen werden.<br />

Von den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten werden bezogen auf ihre Integrationswirkungen<br />

arbeitsmarknahe Instrumente – insbeson<strong>der</strong>e Einglie<strong>der</strong>ungszuschüsse<br />

<strong>und</strong> betriebliche Trainingsmaßnahmen – vom IAB positiv bewertet („ähnlich gute<br />

Wirkungen (..) wie im SGB III“ – Möller u.a. 2010: 5). Außerdem wird konstatiert,<br />

dass auch <strong>die</strong> Ergebnisse zur För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung verdeutlichen,<br />

dass <strong>die</strong>se durchaus effektiv sind. Im Rahmen <strong>der</strong> vom BMAS beauftragten Evaluationen<br />

wurden den meisten Maßnahmen hingegen „unklare Wirkungen“ bescheinigt<br />

o<strong>der</strong> auch – vereinzelt – sogar negative Effekte. Letzteres betraf z.B. <strong>die</strong> PSA.<br />

<strong>Die</strong> bislang vorliegenden Stu<strong>die</strong>n zu Arbeitsgelegenheiten kommen zu unterschiedlichen<br />

<strong>und</strong> teils auch wi<strong>der</strong>sprüchlichen Ergebnissen. Während ihnen früher Verdrängungseffekte<br />

vor allem in Ostdeutschland zugeschrieben wurden (Hohendanner<br />

2007), konstatiert Hohendanner (2009) nun, dass sich eine Substitution regulärer<br />

Beschäftigung nicht nachweisen lasse. Popp u.a. (2010) verweisen über<strong>die</strong>s darauf,<br />

dass <strong>die</strong> Arbeitsgelegenheiten gerade für jüngere Leistungsbeziehende mit wenigen<br />

Ausnahmen eher negativ wirken. Auch <strong>die</strong> Integrationswirkungen fallen offenbar eher<br />

bescheiden aus, was allerdings bei einem Instrument für eher arbeitsmarktferne Arbeitslose<br />

wenig verwun<strong>der</strong>lich ist. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass Arbeitsgelegenheiten<br />

nicht auf <strong>die</strong>se Gruppe beschränkt sind, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Praxis offenbar<br />

durchaus auch für an<strong>der</strong>e (arbeitsmarktnähere) Gruppen eingesetzt werden, was u.a.<br />

vom B<strong>und</strong>esrechnungshof mehrfach bemängelt worden ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!