Die Arbeitsmarktpolitik der letzten Jahre und die Hartz-Gesetze
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Erfahrungen/Bewertung<br />
Trotz <strong>der</strong> recht umfassenden <strong>und</strong> aufwändigen Evaluation <strong>der</strong> Arbeitsmarktreformen,<br />
<strong>die</strong> vom BMAS vergeben <strong>und</strong> betreut worden ist, sowie zahlreicher weiterer Stu<strong>die</strong>n<br />
liegen zu den Wirkungen arbeitsmarktpolitischer Instrumente bislang oftmals keine<br />
gesicherten Erkenntnisse vor. <strong>Die</strong>s liegt zum einen daran, dass <strong>die</strong> Evaluation <strong>der</strong><br />
<strong>Hartz</strong> I bis III-<strong>Gesetze</strong> bereits Ende 2006 abgeschlossen sein musste <strong>und</strong> sich daher<br />
nur auf einen kurzen Zeitraum beziehen konnte. Viele Wirkungen stellen sich aber<br />
erst mittel- <strong>und</strong> langfristig ein. <strong>Die</strong> Forschung zum SGB II wird im Wesentlichen – mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> beiden Querschnittsstu<strong>die</strong>n zu Wirkungen auf Personen mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> aus gleichstellungspolitischer Sicht – vom IAB durchgeführt <strong>und</strong><br />
läuft noch. Zum an<strong>der</strong>en sind <strong>die</strong> Wirkungszusammenhänge auf dem Arbeitsmarkt<br />
<strong>und</strong> in <strong>der</strong> <strong>Arbeitsmarktpolitik</strong> komplex, so dass sie nur in Teilen mit dem verfügbaren<br />
methodischen Instrumentarium <strong>und</strong> den vorhandenen Daten abbilden <strong>und</strong> bewerten<br />
lassen. In vielen Bereichen gibt es zudem konkurrierende Zielsetzungen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bewertung<br />
von Bef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Ergebnissen wird maßgeblich dadurch beeinflusst, an<br />
welchen Zielen <strong>die</strong>se gemessen werden.<br />
Von den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten werden bezogen auf ihre Integrationswirkungen<br />
arbeitsmarknahe Instrumente – insbeson<strong>der</strong>e Einglie<strong>der</strong>ungszuschüsse<br />
<strong>und</strong> betriebliche Trainingsmaßnahmen – vom IAB positiv bewertet („ähnlich gute<br />
Wirkungen (..) wie im SGB III“ – Möller u.a. 2010: 5). Außerdem wird konstatiert,<br />
dass auch <strong>die</strong> Ergebnisse zur För<strong>der</strong>ung beruflicher Weiterbildung verdeutlichen,<br />
dass <strong>die</strong>se durchaus effektiv sind. Im Rahmen <strong>der</strong> vom BMAS beauftragten Evaluationen<br />
wurden den meisten Maßnahmen hingegen „unklare Wirkungen“ bescheinigt<br />
o<strong>der</strong> auch – vereinzelt – sogar negative Effekte. Letzteres betraf z.B. <strong>die</strong> PSA.<br />
<strong>Die</strong> bislang vorliegenden Stu<strong>die</strong>n zu Arbeitsgelegenheiten kommen zu unterschiedlichen<br />
<strong>und</strong> teils auch wi<strong>der</strong>sprüchlichen Ergebnissen. Während ihnen früher Verdrängungseffekte<br />
vor allem in Ostdeutschland zugeschrieben wurden (Hohendanner<br />
2007), konstatiert Hohendanner (2009) nun, dass sich eine Substitution regulärer<br />
Beschäftigung nicht nachweisen lasse. Popp u.a. (2010) verweisen über<strong>die</strong>s darauf,<br />
dass <strong>die</strong> Arbeitsgelegenheiten gerade für jüngere Leistungsbeziehende mit wenigen<br />
Ausnahmen eher negativ wirken. Auch <strong>die</strong> Integrationswirkungen fallen offenbar eher<br />
bescheiden aus, was allerdings bei einem Instrument für eher arbeitsmarktferne Arbeitslose<br />
wenig verwun<strong>der</strong>lich ist. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass Arbeitsgelegenheiten<br />
nicht auf <strong>die</strong>se Gruppe beschränkt sind, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Praxis offenbar<br />
durchaus auch für an<strong>der</strong>e (arbeitsmarktnähere) Gruppen eingesetzt werden, was u.a.<br />
vom B<strong>und</strong>esrechnungshof mehrfach bemängelt worden ist.