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die Wünsche der Mädchen breiter gestreut und die einzelnen<br />
Kategorien weniger deutlich voneinander abgegrenzt als bei<br />
den Jungen. Mädchen scheinen in der Wahl ihrer<br />
Freizeitaktivitäten flexibler und weniger festgelegt zu sein.<br />
Werden die drei Fragen zum Freizeitverhalten der Kinder<br />
zusammengenommen, ergibt sich ein deutlicher<br />
Widerspruch. In den beiden offen gestellten Fragen<br />
(Lieblingsbeschäftigung und Geburtstagswunsch) rangierte<br />
die Kategorie Computer(-spiele) sowohl bei den Jungen als<br />
auch bei den Mädchen auf einem der ersten beiden<br />
Rangplätze. In der geschlossenen Frage zu den Lieblingsfreizeitaktivitäten<br />
rangierte diese Kategorie aber eher im<br />
mittleren Bereich, wobei dieser Unterschied vor allem bei<br />
den Mädchen deutlich wird.<br />
Es bieten sich zwei Interpretationsmöglichkeiten an, die in<br />
einer der nächsten Untersuchungen gezielter abgefragt und<br />
analysiert werden müßten. Einerseits steht der Besitz und<br />
die Beschäftigung mit Computern bzw. Computerspielen für<br />
Aktualität und Prestige, so daß diese Dinge zu besitzen<br />
wichtiger ist, als sich im Endeffekt damit zu beschäftigen.<br />
Andererseits könnte das Antwortverhalten so ausgelegt<br />
werden, daß auf das Mögliche zurückgegriffen wird<br />
(Computer), wenn die bevorzugte Freizeitmöglichkeit (“sich<br />
zu treffen”) nicht möglich ist.<br />
Ein Fazit aus diesen Interpretationsvarianten liegt darin, daß<br />
auch schon jüngere Kinder sehr viel Wert darauf legen, sich<br />
zu treffen, so daß Treffpunkte geschaffen werden müssen,<br />
an denen sich die Kinder zusammenfinden können. Diese<br />
These wird durch die Frage, welche Freizeitmöglichkeiten die<br />
Kinder in ihrer Wohnumgebung vermissen, in der Form<br />
erhärtet, daß an dritter Rangstelle Spielplätze und<br />
Spielflächen vermißt werden.<br />
Ein weiteres Fazit ist in Bezug auf Mädchen und Computer(-<br />
spiele) zu ziehen. Mädchen wünschen sich an dritter Stelle<br />
Computer(-spiele) zum Geburtstag und zählen diese auch zu<br />
ihren Lieblingsbeschäftigungen. Auf die Frage nach der<br />
liebsten Freizeitaktivität liegt die Kategorie “Computer(-<br />
spiele)” aber im unteren Drittel. Es scheint so zu sein, daß<br />
trotz existierender Förderprogramme, die Mädchen an neue<br />
Technologien heranführen sollen, diese immer noch weniger<br />
Zugang zu neuen Medien haben als Jungen. Eventuell wird<br />
dieser Trend bereits viel früher gelegt, indem die Familie<br />
Mädchen zu wenig unterstützt, sich mit Computern zu<br />
beschäftigen.<br />
Stellen Computer(-spiele)<br />
Prestigeobjekte dar, um<br />
“in zu sein” oder fehlen<br />
den Kindern geeignete<br />
Möglichkeiten sich zu<br />
treffen?<br />
Fehlen Kindern geeignete<br />
Möglichkeiten sich zu<br />
treffen?<br />
Werden Mädchen im<br />
Familienkreis nicht<br />
genügend ermuntert, sich<br />
mit neuen Medien zu<br />
befassen?