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1 Abstract<br />

5<br />

Im Rahmen einer dreijährigen Studie wurden mit Hilfe des “LBS-Kinderbarometers”<br />

im ersten Erhebungsjahr (Schuljahr 1997/98) über 1.800 Kinder der 4.-7.<br />

Schulklassen (ca. 9-14 Jahre) repräsentativ in Nordrhein-Westfalen zu ihren<br />

Lebensbereichen Familie, Schule, Freundeskreis und Wohnumfeld befragt. Neben<br />

der Abfrage des subjektiven Wohlbefindens in diesen Lebensbereichen wurde über<br />

die Erhebung von Ängsten, Einstellungen, Wünschen und<br />

Partizipationsmöglichkeiten der Kinder der Einfluß dieser Faktoren auf das<br />

Wohlbefinden der Kinder gemessen. Ziel des “Kinderbarometers” ist es, den Kindern<br />

eine Stimme zu verschaffen, die kindliche Perspektive in den Mittelpunkt zu stellen<br />

und Kinderinteressen stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />

Das “Kinderbarometer” ist ein Fragebogen, der sich vornehmlich aus geschlossenen<br />

aber auch offenen Fragen zusammensetzt. Das Wohlbefinden der Kinder in den<br />

verschiedenen Lebensbereichen wurde direkt über eine als Barometer gestaltete,<br />

siebenstufige Skala erfragt. In der Auswertung wurden neben qualitativen<br />

Inhaltsanalysen und Häufigkeitsverteilungen vor allem Korrelationen, Regressionen<br />

sowie Faktoren- und Varianzanalysen berechnet. Die statistischen<br />

Auswertungsmethoden können zahlreiche Zusammenhänge aufzeigen, nicht aber<br />

eindeutige Kausalitäten klären.<br />

Viele Antworten der Kinder spiegeln traditionelle Sozialisationsmuster wider und<br />

überraschen weniger durch ihre Inhalte als durch das frühe Alter der Kinder, in dem<br />

die Themen präsentiert werden. Das Antwortverhalten der Mädchen gestaltet sich<br />

dabei in den verschiedenen Themenbereichen oftmals vielfältiger als das der<br />

Jungen, die häufig stärker in traditionellen Möglichkeitsräumen verbleiben. Mädchen<br />

scheinen die neuen Möglichkeiten, die sich aus der Sensibilität für Frauenthemen<br />

eröffnet haben, teilweise auch wahrzunehmen. Nichtsdestotrotz spiegeln einige<br />

Ergebnisse eine stärkere Außenorientierung der Jungen und eine höhere<br />

Binnenorientierung der Mädchen wider. Insgesamt scheint sich das Alter, in dem<br />

Kinder beginnen, sich an tradierten Rollen zu orientieren, weiter gesenkt zu haben. In<br />

zahlreichen Aussagen der Kinder wird deutlich, daß gesamtgesellschaftliche Krisen<br />

nicht nur die Jugend- sondern bereits die Kinderzimmer erreicht haben. So gewinnen<br />

schon bei Kindern die Themen Finanzen und Sorgen um einen späteren Arbeitsplatz<br />

an Bedeutung. Zwei Drittel der Kinder in Nordrhein-Westfalen wollen bereits bei<br />

kommunalen Entscheidungen mitreden, fast die Hälfte der 13jährigen fühlt sich alt<br />

genug, um bei Wahlen ihre Stimme abzugeben.<br />

Das Wohlbefinden der meisten Kinder stellt sich in den verschiedenen<br />

Lebensbereichen erfreulicherweise positiv dar. Statistisch signifikante Unterschiede<br />

im Wohlbefinden bedeuten dabei keine Verschlechterung ins negative Extrem,<br />

sondern stellen eher nuancierte Differenzierungen dar.

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