Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt
Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt
Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
13 Prozent. 43 Im Zehnjahresbereich verspricht eine deutsche Staatsanleihe 3,28 Prozent,<br />
die Französische 3,66 Prozent und der Inhaber einer griechischen Anleihe werden 11,43<br />
Prozent zugesagt. 44<br />
Der Zins einer Staatsanleihe ergibt sich aus dem Potentialwachstum der (globalen)<br />
Wirtschaft, der Inflationsrate und der Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihe. 45 Insbesondere<br />
in der Finanzkrise galten Staatsanleihen als relativ sicher. 46 Eine genaue<br />
Betrachtung der europäischen Staatsanleihen zeigt jedoch diverse Risiken auf. 47 Vor der<br />
Einführung des Euros wurden Bondspreads (Zinsdifferenzen) unter anderem durch<br />
Wechselkursrisiken begründet. Seit der Euro-Einführung gelten die Vorschriften des<br />
Stabilitäts- und des Wachstumspaktes. <strong>Die</strong>se stellen Vereinbarungen dar, die innerhalb<br />
der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion für wirtschaftliche Stabilität sorgen<br />
sollen. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt verpflichtet die Mitgliedstaaten der EU einen<br />
ausgeglichenen Staatshaushalt zu führen und die Begrenzung der öffentlichen<br />
Verschuldung zu beachten. 48<br />
Im Hinblick auf Zinsdifferenzen sind insbesondere die Liquidität und die Bonität eines<br />
Landes von zentraler Bedeutung. <strong>Die</strong> Krisenmaßnahmen der europäischen Gemeinschaft<br />
vom 9. und 10. Mai 2010 und die darauf folgenden Konsolidierungsmaßnahmen einiger<br />
Mitgliedsländer stärkten die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität in Europa. 49 Durch die<br />
beschlossenen Rettungsaktionen wurde die Zinsspreizung diverser europäischer<br />
Staatsanleihen zunächst reduziert. Jedoch sind die Konsolidierungsmaßnahmen auf drei<br />
Jahre begrenzt. Demzufolge können diese die zehnjährigen Anleihen nicht schützen. <strong>Die</strong>s<br />
war unter anderem ein zentraler Grund, warum die Zinsspreads erneut zunahmen. Zudem<br />
führte die Besorgnis über die Verschuldung in einigen Ländern der Währungsunion und<br />
das damit verbundene Liquiditätsrisiko dazu, dass die Renditespreads von Staatsanleihen<br />
im Euro-Raum erheblich sind. 50 Am 7. Mai 2010 lag der durchschnittliche Zinsspread<br />
gegenüber der deutschen Staatsanleihe bei 1,08 Prozent. Anschließend fiel der durchschnittliche<br />
Spread für einige Wochen. Bereits im Juni 2010 war er jedoch wieder auf 1,1<br />
Prozent gestiegen. Am 11. November 2010 betrug der durchschnittliche Spread zur<br />
deutschen Staatsanleihe sogar 1,37 Prozentpunkte. 51<br />
43 Vgl. http://anleihen.onvista.de (12.02.2011).<br />
44 Vgl. http://anleihen.onvista.de (12.02.2011).<br />
45 Vgl. <strong>Welt</strong>.de (2010).<br />
46 Vgl. Müller (2009), S. 148.<br />
47 Vgl. Hummel / Breuer (2001), S. 597.<br />
48 Vgl. Junius et. al. (2002), S. 12.<br />
49 Vgl. OECD (2010).<br />
50 Vgl. OECD (2010).<br />
51 Vgl. Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München (2010), S.4.<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2011<br />
9