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Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt

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1. Grundlagen<br />

Nach der schrittweisen Einführung des Euro als europäische Gemeinschaftswährung in<br />

den Jahren 1999 als Buchgeld und 2002 als Bargeld, steht der Euro erstmals in seiner<br />

Geschichte vor einer existenziellen Krise. Der amerikanische Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften<br />

Milton Friedman sah die Gefahr seinerzeit bereits bei der Einführung<br />

des Euro, dass „die Mitgliedsländer mit ihrer unterschiedlichen Wirtschaftspolitik<br />

[…] künftig viele Probleme bekämpfen müssen“ 1 . Zudem war Friedman der Auffassung,<br />

dass “the euro would not survive the first major European economic recession.” 2<br />

<strong>Die</strong> Märkte haben das einstige Vertrauen in den Euro verloren. Aber nicht nur<br />

institutionelle Anleger reagieren sensibel. Auch unter der Bevölkerung stößt der Euro<br />

mehr und mehr auf Ablehnung. Laut infratest dimap, einem in Berlin ansässigen Umfrageinstitut,<br />

sind die Skeptiker gegenüber dem Euro in der Mehrzahl. Auf die Frage, ob<br />

der Euro für die Umfrageteilnehmer Vor- bzw. Nachteile bringen würde, antwortete die<br />

Mehrheit sowohl im Jahr 2001 (45 Prozent) als auch im Jahr 2010 (60 Prozent) negativ.<br />

<strong>Die</strong> Befürworter blieben über die Jahre konstant bei einer Zustimmungsquote von 32<br />

Prozent. Gar 57 Prozent wünschen sich die D-Mark zurück. 3 Ein konträres Bild liefern<br />

Umfragewerte aus der zweitgrößten Volkswirtschaft im Euro-Raum. Nur 28 Prozent der<br />

Franzosen möchten im Januar 2011 wieder mit dem Franc bezahlen. 72 Prozent<br />

sprechen sich für den Euro aus. 4<br />

1.1. Diskutierte Zukunftsszenarien<br />

Sämtlich denkbare Hypothesen zur Zukunft des Euro werden aktuell auf Podiumsdiskussionen<br />

oder in Medien erörtert. Aufbauend auf der Ablehnung des Euro in Deutschland<br />

von 57 Prozent werden die Rufe nach der D-Mark stetig lauter. Als größter Nettozahler<br />

innerhalb der EU kommt Deutschland eine Signalstellung zu. Je höher die Nettobeiträge<br />

werden, desto höher wirkt ein innenpolitischer Druck auf die Bundesregierung. 5<br />

Dabei vertreten nicht nur Hardliner die Rückkehr zur D-Mark. Bereits vor 12 Jahren klagte<br />

Joachim Starbatty, Volkswirtschaftsprofessor in Tübingen, erfolglos gegen die Einführung<br />

des Euro. 6 Argumente, die in diese Richtung abzielen, finden zunehmend Zuspruch.<br />

1 o.V. (2001): Nobelpreisträger Milton Friedman hält den Euro für unterbewertet.<br />

2 Lachmann, D. (2010): Maybe Milton was right about the euro.<br />

3 Vgl. ARD-Deutschland TREND – Dezember 2010.<br />

4 Vgl. Ifop pour France Soir - Les Français et la sortie de l’Euro.<br />

5 Vgl. o.V. (2010): Deutschland muss als größter Nettozahler seine Interessen wahren.<br />

6 Vgl. Interview Joachim Starbatty: „Aus der Währungsunion wird eine Inflationsunion“.<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011<br />

1

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