Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt
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6. Fazit<br />
<strong>Die</strong> Krise der Europäischen Währungsunion ist offensichtlich. Während Staaten wie<br />
Griechenland und Irland bereits finanzielle Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm in<br />
Anspruch genommen haben, bestehen für die anderen PIIGS-Staaten Portugal, Spanien<br />
und Italien weiterhin Liquiditätsrisiken <strong>Die</strong> Währungsunion hat sich entschieden, geeignete<br />
Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahlungsfähigkeit aller Mitgliedsstaaten des Euroraums<br />
sicherzustellen. Ziel war es, einen permanenten Europäischen Stabilitätsmechanismus zu<br />
installieren, so dass den Euro als stabile Währung bestehen bleibt, mithin einer Erosion<br />
des Währungsraums entgegengewirkt wird. Hierzu wurden allerdings nur die Symptome<br />
behandelt, d.h. kurzfristig wurde durch die Einrichtung eines Euro-Rettungsschirms die<br />
Zahlungsfähigkeit und damit auch die Kreditwürdigkeit einzelner Mitgliedsstaaten wie<br />
Griechenland oder Irland wiederhergestellt. Auf diese Weise hoffte die Union einen „Dominoeffekt“,<br />
d.h. das Übergreifen von Liquiditätsrisiken auf andere Staaten der Währungsunion<br />
zu vermeiden. Wenngleich sich ein Staat mit Inanspruchnahme von Geldern aus<br />
dem Euro-Rettungsschirm umfangreichen Kontrollmechanismen der nationalen Budgetund<br />
Finanzpolitik aussetzt, wurden die Ursachen der Zahlungsschwierigkeiten einzelner<br />
Staaten wie eine niedrige Unternehmensbesteuerung (Irland) oder ein hohes Maß an<br />
Schattenwirtschaft (Griechenland) bislang nur begrenzt entgegengewirkt.<br />
Der bereits installierte Euro-Rettungsschirm in Höhe von 750 Mrd. Euro und mit einer<br />
Laufzeit bis 30. Juni 2013 soll die Finanzmärkte stabilisieren. Trotz Inanspruchnahme<br />
dieses Notfallfonds durch die Republik Griechenland wiesen griechische Staatsanleihen<br />
im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen weiterhin eine deutlich höhere Effektivverzinsung<br />
auf. <strong>Die</strong>s lässt vermuten, dass die Marktteilnehmer immer noch das - im<br />
Vergleich zur Bundesrepublik Deutschland - mit einer niedrigeren Bonität ausgewiesene<br />
Griechenland als potentiell insolvenzgefährdet ansehen. Eine andere Erklärung lässt die<br />
höhere Verzinsung der griechischen Staatsanleihen nicht zu. Wird ein Haircut, d.h. die<br />
Anleihegläubiger müssen auf einen prozentualen Anteil ihrer jeweiligen Forderung verzichten,<br />
ausgeschlossen, ergeben sich für den Anleger in griechischen Staatsanleihen<br />
risikolose Ertragsmöglichkeiten.<br />
Bei den so genannten „Eurobonds“ hingegen, bei denen die Europäische Zentralbank für<br />
alle Mitgliedsstaaten des Euroraumes Anleihen mit einem risikoundifferenzierten Zinssatz<br />
emittiert, ist diese Möglichkeit risikoloser Arbitragegewinne ausgeschlossen. Allerdings<br />
bergen Eurobonds die Gefahr einer „moral hazard“-Situation in sich, d.h. Krisenstaaten<br />
haben keinerlei Anreize ihre Budget- und Finanzpolitik so abzuändern. Da der Zins als<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011