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Die Akten des Reichskammergerichts im Sächsischen Staatsarchiv

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Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt / Oder<br />

4.<br />

Kl.:<br />

Dr. Christoph Reifstock 1572<br />

Dr. Georg Kirwang 1573<br />

N.N. Seiblin 1578<br />

Dr. Johann Grönberger 1580<br />

Dr. Johann Heinrich Firler 1587<br />

Dr. Erhard Kalt 1587<br />

Dr. Heinrich Stemler 1587<br />

Dr. Leonhard Wolff 1588<br />

Lic. Martin Haug 1588<br />

Lic. Johann von Vianden 1588<br />

Dr. Melchior von Zabern 1592<br />

Dr. Christodorus Engelhardt 1592<br />

Lic. Johann Conrad Streitter 1592<br />

Dr. Conrad Fabri 1605<br />

Bekl.:<br />

Dr. Malachias von Ramminger 1572<br />

Dr. Paul Haffner 1572<br />

Dr. Laurentius Wilthelm 1572<br />

Dr. Ludwig Stahl 1573<br />

Dr. Georg Kirwang 1575<br />

Dr. Johann Michael Fickler 1575<br />

Dr. Johann Brentzlin 1576<br />

Dr. Johann Grönberger 1576<br />

Dr. Johann Augspurger 1581<br />

Dr. Johann Michael Vaius 1585<br />

Dr. Johann Jacob Kremer 1595<br />

Dr. Sebastian Wolff 1605<br />

Dr. Johann Krapff 1616<br />

5.<br />

pr<strong>im</strong>ae appellationis<br />

Belegung Stettiner Bürger, Geld und Güter mit Arrest.<br />

<strong>Die</strong> Appellanten wenden sich gegen Repressalien, Pfändungen und Beschlagnahmen<br />

(’repressalien, pignorationes unnd sequestrationes’) durch die Appellaten. <strong>Die</strong><br />

Appellaten hatten 1572 drei Stettiner Ratsmänner (’ratsverwandte’), Jacob Hogennholtz,<br />

Caspar Schaums und Hans Wustehafe, und weitere 27 Personen auf dem ’privilegirtten<br />

jarmarckt’ zu Frankfurt / Oder ohne vorherige Warnung oder ein Gerichtsurteil verhaftet<br />

bzw. ihren Besitz beschlagnahmt (’re et corpore unpillich arrestirt’ und ’pfanndunng<br />

unnd repressalia’ vorgenommen). Zudem hatten die Appellaten alle Faktoren<br />

verpflichtet, ’vonn denn stettinischenn guetternn eingenommenn[es]’ Geld <strong>im</strong> Rathaus<br />

zu Frankfurt / Oder abzuliefern; Stettiner Bürger mußten den Erlös ihrer Waren<br />

abgeben.<br />

Hintergrund <strong>des</strong> Rechtsstreits sind Streitigkeiten über die Nutzungsrechte der Oder als<br />

Handelsweg zwischen Frankfurt / Oder und Ostsee, insbesondere verschiedene<br />

<strong>des</strong>wegen verliehene Stettiner und Frankfurter Privilegien.<br />

<strong>Die</strong> Appellanten vertreten die Ansicht, die Maßnahmen der Appellaten seien<br />

rechtswidrig und ’bey hochster peen unnd straff verbottenn’. <strong>Die</strong> Zuständigkeit <strong>des</strong><br />

RKG sei gegeben, obwohl <strong>des</strong>sen Anrufung ’nicht gradat<strong>im</strong> geschehenn’ sei, da die<br />

zuständige 1. Inst. der Kurfürst von Brandenburg gewesen wäre, der sich aber der Sache<br />

seiner Untertanen zu Frankfurt / Oder angenommen und deren Maßnahmen zum<br />

Nachteil der Appellanten gebilligt habe und damit selbst Partei sei.<br />

Zur korrekten Zitierweise der Archivalien vgl. die Angaben in der Einleitung S. 10 f. 73

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