Knigge Broschüre - Starke Schule
Knigge Broschüre - Starke Schule
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Vorwort<br />
1788 veröffentlichte Adolph Freiherr von <strong>Knigge</strong> das Buch „Über den Umgang mit<br />
Menschen“. Es war nie als „Benimm-Regel“ gedacht, sondern als Anregung zum<br />
respektvollen Umgang miteinander. Im Verlauf der Zeit jedoch wurden <strong>Knigge</strong>s<br />
Empfehlungen zu verbindlichen Regeln. „Über den Umgang mit Menschen“ wurde<br />
der Grundlagentext für Stil-Fibeln und Verhaltens-Kodizes der späteren Jahrzehnte<br />
und Jahrhunderte. Bis heute liegt die Floskel „Nach <strong>Knigge</strong>…“ in aller Munde, wenn<br />
es um Fragen der Stilsicherheit geht.<br />
Trotz der Dominanz antiautoritärer Pädagogik blieb „<strong>Knigge</strong>“ ein Thema und behielt<br />
seinen Platz in Erziehungsmodellen der westlichen Welt. Heute kann man sagen:<br />
Gute Manieren sind wieder „in“. Nicht nur aus dem Blickwinkel der Unternehmen<br />
spielen Stil und Etikette eine wesentliche Rolle, auch von Jugendlichen werden<br />
Trends gesetzt, sichtbar etwa in der neuerlich zu beobachtenden Tendenz,<br />
Standard-Tänze erlernen zu wollen. Dennoch bleibt vielen Jugendlichen aus<br />
unterschiedlichen Gründen der Zugang zu grundständigen Verhaltensregeln<br />
verwehrt.<br />
Vielfach steht dies in enger Relation zum Erziehungsstil und der Vorbildfunktion der<br />
Eltern. Sehr schnell wird der <strong>Schule</strong> die Verantwortung für die gesellschaftliche<br />
Erziehung der Jugendlichen aufgebürdet. Für den Schulalltag bedeutet dies, dass<br />
die Lehrer oft neben dem normalen Unterricht den Schülern auch das „Benehmen“<br />
beibringen müssen, nicht selten ist das Erlernen elementarer Verhaltensregeln sogar<br />
Bedingung, um überhaupt erst den eigentlichen Fach-Unterricht durchführen zu<br />
können.<br />
Oft entwickelt sich fehlendes Benehmen für junge Menschen beim Übergang von der<br />
<strong>Schule</strong> in den Beruf zu einem regelrechten Einstellungshemmnis. Denn im<br />
Bewerbungsverfahren, spätestens jedoch mit dem Einstieg in den Beruf werden die<br />
Jugendlichen an Erwachsenen-Maßstäben gemessen. Erfahrungsgemäß scheitern<br />
viele Jugendliche an der Hürde der „Ausbildungsfähigkeit“ nicht etwa, weil ihnen das<br />
nötige Wissen fehlt. Meist sind es fehlendes Benehmen sowie mangelhaft<br />
ausgeprägte Sekundärtugenden (Fleiß, Konzentrationsfähigkeit, Stehvermögen,<br />
Pünktlichkeit etc.), die berufliche Chancen verbauen.<br />
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