Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung
Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung
Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
erufliches lernen<br />
Ergebnisse in der Dimension „Berufliches Lernen“<br />
Blick auf Deutschland<br />
Südwest-Nordost-Gefälle beim „Beruflichen Lernen“<br />
Beim „Beruflichen Lernen“ lässt sich tendenziell ein Südwest-<br />
Nordost-Gefälle in der Bundesrepublik erkennen (siehe Abbildung<br />
14).<br />
Diese Unterschiede sind in erster Linie auf die immer noch<br />
deutlich schlechtere Beschäftigungssituation in den neuen<br />
Bundesländern zurückzuführen, was sich zum Teil in den<br />
Kennzahlen zur beruflichen Weiterbildung widerspiegelt. So<br />
zeigen z. B. die Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA), dass<br />
man in den neuen Bundesländern deutlich länger arbeitslos<br />
ist, bevor eine berufliche Weiterbildung begonnen wird. Auch<br />
deuten die Ergebnisse auf weitere Defizite im beruflichen Weiterbildungsangebot<br />
hin – so besteht etwa ein klares Gefälle<br />
zwischen den alten und neuen Bundesländern bei den entsprechenden<br />
Angeboten der Volkshochschulen.<br />
Beste Ergebnisse beim „Beruflichen Lernen“ erreichen Regionen Bayerns,<br />
Hessens, Baden-Württembergs und des Saarlands<br />
Kreise und kreisfreie Städte Bayerns, Hessens, Baden-Württembergs<br />
und des Saarlands erreichen unter den Flächenstaaten<br />
die besten Werte in dieser Lerndimension, was sowohl auf<br />
sehr gute regionale Ausbildungsmärkte und hohe berufliche<br />
Weiterbildungsaktivität als auch auf gute Werte im Bereich<br />
der lernförderlichen Arbeitsumfelder zurückzuführen ist.<br />
Beispiele für ein sehr gutes Abschneiden im „Beruflichen<br />
Lernen“ insgesamt sind die bayerischen Regionen Würzburg,<br />
Oberfranken-West und Oberland, die baden-württembergischen<br />
Regionen Schwarzwald-Baar-Heuberg und Unterer Neckar,<br />
aber auch die Regionen Rhein-Main in Hessen und Saar<br />
im Saarland.<br />
Das Saarland fällt insbesondere durch gute Ergebnisse im<br />
Bereich der Ausbildung auf. In keinem anderen Bundesland<br />
gibt es so wenige Jugendliche, die keine Aussicht auf einen<br />
Ausbildungsplatz oder eine Beschäftigung im sogenannten<br />
Übergangssystem haben. Auch bei der Anzahl der erfolgreich<br />
abgeschlossenen Berufsausbildungen ist es nach Schleswig-<br />
Holstein im Bundesländervergleich führend.<br />
Die bayerischen, hessischen und baden-württembergischen<br />
Regionen zeigen hingegen besondere Stärken in den Bereichen<br />
der beruflichen Weiterbildung und der Arbeitsmarktintegration<br />
durch Weiterbildung. Für sehr gutes Abschneiden<br />
im Bereich der beruflichen Weiterbildung insgesamt sind neben<br />
Regionen aus ganz Bayern die Regionen Ostwürttemberg<br />
und Franken in Baden-Württemberg, die Regionen Ost- und<br />
Mittelhessen wie auch das Emsland und die Region Trier zu<br />
nennen. Hessen weist zudem im Bereich der lernförderlichen<br />
Arbeitsumfelder hohe Werte auf.<br />
Hamburg vor Bremen und Berlin<br />
Unter den Stadtstaaten erreicht Hamburg das beste Ergebnis<br />
in dieser Lerndimension. Dahinter folgen Bremen und Berlin.<br />
Beim beruflichen Lernen liegt die Stärke der Stadtstaaten in<br />
den informellen Lernbedingungen am Arbeitsplatz: So errei-<br />
chen Hamburg und Berlin beim Indikator „Lernförderliche<br />
Arbeitsumgebung“ im Bundesvergleich die Plätze 1 und 3,<br />
während Bremen im Mittelfeld liegt.<br />
DEUTSCHER LERNATLAS<br />
31