14.01.2015 Aufrufe

Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung

Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung

Ergebnisbericht 2011 - Bertelsmann Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

fAQ<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

1. Was kann der Deutsche Lernatlas leisten<br />

Wo liegen seine Grenzen<br />

Lernen ist mehr als nur Schule: Der Deutsche Lernatlas bietet<br />

die einzigartige Möglichkeit, Lernbedingungen auf der regionalen<br />

Ebene in Deutschland greifbar und vergleichbar zu machen.<br />

Er gibt so einen Impuls zur Weiterentwicklung der Bildungspolitik,<br />

da Lernen in allen Lebensphasen und -bereichen<br />

transparenter wird.<br />

Transparenz und Verfügbarkeit von Daten zum Lernen sind<br />

allerdings ein zentrales Problem in Deutschland: Die Grenzen<br />

des Lernatlas bestehen deshalb insbesondere darin, dass nur<br />

Lernkennzahlen berücksichtigt werden, die bundesweit für<br />

nahezu alle Regionen verfügbar sind. Viele planungsrelevante<br />

Daten können hingegen nicht verwendet werden, weil sie<br />

gar nicht oder nur in einzelnen Kommunen erhoben werden.<br />

Somit ist der Lernatlas ein Instrument, das kontinuierlich mit<br />

neuen und verlässlicheren Datensätzen weiterentwickelt werden<br />

muss.<br />

Der Deutsche Lernatlas ist kein Steuerungsinstrument für<br />

Bildungsplanung und -management: Er will und kann eine<br />

kommunale Bildungsberichterstattung nicht ersetzen und liefert<br />

deswegen keine Handlungsempfehlungen. Der Lernatlas<br />

ist auch deswegen nur begrenzt steuerungsrelevant, da viele<br />

Kennzahlen sich auf Faktoren beziehen, die außerhalb des<br />

Kompetenzbereichs der Kreise und kreisfreien Städte liegen.<br />

2. Worin liegt der Unterschied zwischen dem Deutschen Lernatlas<br />

und einer kommunalen Bildungsberichterstattung<br />

Der Deutsche Lernatlas ermöglicht – wie aus einer Vogelperspektive<br />

– einen ganzheitlichen Blick auf die Lernbedingungen<br />

einer Region. So wie ein Thermometer das Fieber<br />

anzeigt, aber nicht die gründliche Untersuchung durch den<br />

Arzt oder gar eine Medikamentenauswahl ersetzt, so geben<br />

die Ergebnisse des Deutschen Lernatlas zunächst einen Hinweis<br />

darauf, für welche Arten des Lernens die Kommune<br />

ihren Bürgern gute Möglichkeiten und Bedingungen bietet.<br />

Der Deutsche Lernatlas will Entscheidungsträger und Bürger<br />

für mögliche Stärken und Schwächen sensibilisieren, ersetzt<br />

aber eine tiefer reichende Analyse des Bildungsgeschehens<br />

vor Ort nicht. Im Idealfall geben seine Ergebnisse den Anstoß,<br />

sich eingehender mit den Gegebenheiten vor Ort zu<br />

beschäftigen. Als nächster Schritt kann dann der Einstieg in<br />

ein kommunales Bildungsmonitoring folgen, bei dem auch<br />

Daten berücksichtigt werden, die nur vor Ort vorliegen bzw.<br />

zu beschaffen sind. Um den Kommunen die Erstellung eines<br />

kommunalen Bildungsberichts entsprechend den vier Lerndimensionen<br />

des Deutschen Lernatlas zu erleichtern, entwickelt<br />

die <strong>Bertelsmann</strong> <strong>Stiftung</strong> ein Konzept des Kommunalen<br />

Lernreports (Veröffentlichung im Dezember <strong>2011</strong>).<br />

3. Welche Hinweise und Anhaltspunkte bietet der Deutsche<br />

Lernatlas kommunalen Entscheidern, um bessere<br />

Lernbedingungen vor Ort zu schaffen<br />

Der Deutsche Lernatlas kann kommunalen Entscheidern zwar<br />

erste Hinweise auf Stärken und Schwächen geben, aber er<br />

ersetzt nicht eine kommunale Bildungsberichterstattung, die<br />

die Grundlage für die Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen<br />

schafft. Die Ergebnisse des Deutschen Lernatlas<br />

setzen die Lernbedingungen, die in einer Region anzutreffen<br />

sind, in Bezug zu anderen Regionen. Regionen mit eher schwachen<br />

Ergebnissen haben mit dem Lernatlas erstmalig einen<br />

Anhaltspunkt für einen Vergleich mit anderen Regionen. Das<br />

schafft die Basis für das Lernen voneinander. Lohnenswert ist<br />

auch der Blick in die Einzeldimensionen, bei denen die spezifischen<br />

Stärken und Schwächen einer Region zum Tragen<br />

kommen. Eine Region wird nicht in allen vier Lerndimensionen<br />

gleichermaßen gut sein.<br />

4. Kann ich mit Hilfe des Deutschen Lernatlas eine Rangliste<br />

aller 412 Kreise und kreisfreien Städte erstellen<br />

Nein – der Deutsche Lernatlas bietet nicht die Möglichkeit,<br />

eine Rangliste mit allen Kreisen und kreisfreien Städten zu<br />

erstellen. Der Grund hierfür ist, dass dieser Vergleich – ähnlich<br />

wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen – nicht sinnvoll<br />

ist. Aus der Gegenüberstellung der Ergebnisse einer Großstadt<br />

und einer ländlichen Region etwa können wegen ihrer<br />

unterschiedlichen Bevölkerungs- und Infrastruktur nur sehr<br />

eingeschränkt aussagekräftige Schlussfolgerungen abgeleitet<br />

werden.<br />

Der Deutsche Lernatlas bietet stattdessen eine Vergleichsmöglichkeit<br />

innerhalb von sechs Regionstypen, denen die 412<br />

Kreise und kreisfreien Städte entsprechend ihrer Einwohnerzahl<br />

und -dichte sowie der Nähe zu einem Ballungsraum zugeordnet<br />

wurden. Diese Einteilung orientiert sich an den Kreistypen<br />

des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung.<br />

5. Wie wurden die Kennzahlen ermittelt und ausgewählt<br />

Die Auswahl von geeigneten Lern- und Bildungskennzahlen<br />

für die Lerndimensionen gestaltete sich als besondere Herausforderung,<br />

da es vor allem auf kommunaler Ebene kaum vergleichbare<br />

und bundesweit verfügbare Kennzahlen gibt, die<br />

den direkten Effekt von Lernleistungen in Form von tatsächlich<br />

erworbenen Kompetenzen (wie z. B. bei PISA) messen.<br />

Deshalb muss häufig auf vergleichbare „indirekte“ Kennzahlen<br />

zurückgegriffen werden. Diese beziehen sich dann entweder<br />

auf das Angebot oder die Verfügbarkeit von Lernmöglichkeiten,<br />

auf die Teilnahme an diesen Lernprozessen oder auf<br />

Verhaltensweisen, Einstellungen und Überzeugungen, die unmittelbar<br />

mit diesen Lernprozessen in Verbindung gebracht<br />

90 DEUTSCHER LERNATLAS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!