Erfolgsfaktoren und Qualitätsstandards für partizipative ... - ecos

Abschlussbericht «Evaluation von LA 21-Prozessen» Seite 17
32 Publikationen zu Erfolgsfaktoren
Vorschläge für Erfolgsfaktoren fand man zu Beginn dieses Projekts in der Literatur
höchstens ansatzweise. Dass erst im Laufe des Jahres 2000 einige Publikationen zu
Erfolg und Hemmnissen von LA 21-Prozessen erschienen sind, zeigt, dass mit diesem
Thema Neuland betreten wird und es zugleich an Bedeutung gewinnt, national
wie international. Auch das lebhafte Interesse von Schweizern sowie internationalen
Instituten und Städten am Projekt «Erfolgsfaktoren und Qualitätsstandards
partizipativer Prozesse in Gemeinden, Quartieren, Städten und Regionen»
zeigt, dass ExpertInnen diesem Thema eine wachsende Bedeutung beimessen.
Die Zunahme von solchen Publikationen, insbesondere im deutschen
Sprachraum, hängt unter anderem damit zusammen, dass in Deutschland rund
1400 Städte oder Gemeinden LA 21-Prozesse gestartet haben, viele von ihnen aber
aus verschiedenen Gründen stecken geblieben sind oder auf wenig Resonanz stossen.
Im Folgenden werden Studien vorgestellt, die sich mit den Erfolgsfaktoren
und Hemmnissen der LA 21 beschäftigen. Viele der Erkenntnisse decken sich mit
den hier vorgeschlagenen Erfolgsfaktoren.
Minu Hemmati: Multi-Stakeholder-Prozesse
Das Ziel von Multi-Stakeholder-Prozessen (MSP) ist, möglichst alle wichtigen Stakeholder
in einer neuen Form der Entscheidungsfindung zusammenzubringen.
Hemmati (2001) betrachtet solche Prozessen als Werkzeuge, die wesentlich zu einer
Nachhaltigen Entwicklung beitragen. Ihre Erkenntnisse gelten insbesondere
für partizipative Verfahren auf internationaler Ebene.
In der Abhandlung «Multi-Stakeholder Processes: A Methodological Framework»
stellt Hemmati aufgrund einer Analyse verschiedener Verfahren (auch
von LA 21-Prozessen) eine Liste zusammen, die bei der Ausgestaltung von MSP zu
berücksichtigen ist:
• Start eines MSP zusammen mit andern Stakeholdern;
• Klare Zielsetzungen, denen alle Beteiligten zustimmen können;
• Bereitschaft der Beteiligten, voneinander zu lernen;
• Dokumentation der Ausgestaltung des Prozesses.
Ein Vergleich mit den in unserer Arbeit beschriebenen Erfolgsfaktoren zeigt, dass
offenbar ähnliche Bedingungen für partizipative Prozesse auf internationaler Ebene
gelten wie im lokalen und regionalen Rahmen.