Erfolgsfaktoren und Qualitätsstandards für partizipative ... - ecos
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Abschlussbericht «Evaluation von LA 21-Prozessen» Seite 20<br />
B<strong>und</strong>esland Hessen: Förderungsprogramm LA 21<br />
Das B<strong>und</strong>esland Hessen hat seit 1998 in 119 hessischen Städten <strong>und</strong> Gemeinden<br />
LA 21-Prozesse mit einem Förderungsprogramm unterstützt. In einer Zwischenbilanz<br />
werden die <strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>und</strong> Hemmnisse vorgestellt (Hessisches Ministerium<br />
für Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten, 2000):<br />
• Hohe Beteiligung von BürgerInnen als entscheidender Faktor für Erfolg<br />
versprechenden Agendaprozess;<br />
• Finanzielle Unterstützung des B<strong>und</strong>eslandes für professionelle Moderation<br />
von Veranstaltungen, für Strategieplanung <strong>und</strong> für die fachliche<br />
Aufbereitung der Ergebnisse;<br />
• Je grösser die Transparenz, desto eher sind die Angesprochenen bereit,<br />
sich am Prozess zu beteiligen;<br />
• Prozess stringent <strong>und</strong> zeitlich straffen <strong>und</strong> dadurch ziel- <strong>und</strong> ergebnisorientiert<br />
<strong>und</strong> effektiver gestalten.<br />
Die anonyme Befragung von 100 Agenda-Beauftragten zeigte weitere,<br />
interessante Erkenntnisse:<br />
• Es ist sinnvoll während der Vorbereitungsphase Verwaltung <strong>und</strong> Politiker<br />
über die Chancen des Prozesses <strong>und</strong> dessen Ablauf möglichst<br />
umfassend zu informieren;<br />
• Es beteiligen sich Personen am Prozess, die «wir vorher noch nie gesehen<br />
haben», die mit der Teilnahme am Prozess eine Möglichkeit sehen,<br />
sich unabhängig von festgelegten Vereinsstrukturen <strong>und</strong> auch<br />
zeitlich begrenzt zu engagieren;<br />
• Eine Mischung aus verschiedenen Formen der Partizipation (Arbeitsgruppen,<br />
Zukunftswerkstätten, Feste, Ausstellungen etc.) stellte einen<br />
hohen Grad an Partizipation sicher. Bürgerbefragungen <strong>und</strong> Vortragsreihen<br />
führten nur in wenigen Städten zum Erfolg;<br />
• Die kurzfristige Umsetzung von Projekten hat neue Personen motiviert,<br />
am Prozess teilzunehmen <strong>und</strong> bereits Beteiligte zum Weitermachen<br />
motiviert;<br />
• Vernetzung von unterschiedlichen Akteuren, die zuvor nicht zusammengearbeitet<br />
haben;<br />
• Entstehen von neuen Kommunikationsformen zwischen Politik, Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Bürgern.<br />
Dominik Bauersch: LA 21 als Alibiveranstaltung<br />
LA 21-Prozesse sind in vielen Gemeinden <strong>und</strong> Städten eine Alibiveranstaltung.<br />
Diesen Schluss zieht Dominik Bauersch nach der Auswertung einer Umfrage in<br />
386 Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Häufig sehen die staatlichen Akteure die<br />
LA 21 nicht als Instrument zur Lösung von lokal auftretenden <strong>und</strong> lösbaren Problemen<br />
an (Kommunale Umweltbriefe 2001).