Erfolgsfaktoren und Qualitätsstandards für partizipative ... - ecos
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Abschlussbericht «Evaluation von LA 21-Prozessen» Seite 50<br />
Anstelle des Erfolgsfaktors Nr. 9 (Moderation des LA 21-Prozesses) ist für<br />
Emmenegger der Erfolgsfaktor zum Agenda-Setting der Haupterfolgsfaktor (Erfolgsfaktor<br />
Nr. 11) in Phase 2, da es aus seiner Erfahrung zentral ist, die Themen<br />
festzulegen, über die man reden will <strong>und</strong> in welchem Bereich etwas erreicht werden<br />
soll. Für das Agenda-Setting sollte genügend Zeit innerhalb eines LA 21-<br />
Prozesses eingerechnet werden.<br />
Martin Graf, Stadtpräsident Illnau-Effretikon<br />
Martin Graf schätzt den Aufwand für das Monitoring, wie es mit den <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
vorgeschlagen wird, als relativ hoch ein. Deshalb sollte man die <strong>Erfolgsfaktoren</strong><br />
auf sieben Faktoren reduzieren, indem man sich auf die wesentlichsten konzentriert.<br />
Man soll insbesondere <strong>Erfolgsfaktoren</strong> berücksichtigen, bei denen die Erfolgskontrolle<br />
einfach ist. Dann würde er das Instrumentarium als brauchbar erachten.<br />
Er würde vor allem von solchen <strong>Erfolgsfaktoren</strong> absehen, die grössere Umfragen<br />
erfordern, da diese mit hohem finanziellem Aufwand verb<strong>und</strong>en sind. Solche<br />
Umfragen können auch politisch betrachtet gefährlich sein. Die Resultate<br />
können kontraproduktiv wirken, z.B. wenn sich herausstellt, dass nur 30% der<br />
Bevölkerung den Prozess kennen. Interessanter fände er eine Befragung bei den<br />
Prozessbeteiligten. Das wäre auch weniger aufwändig.<br />
Graf erachtet die meisten der von <strong>ecos</strong> vorgeschlagenen Haupterfolgsfaktoren<br />
ebenfalls als solche. Aus seiner Sicht müssen für die LA 21-Initiative nicht nur<br />
Ziele formuliert sein, sondern diese müssen offiziell beschlossen werden. Das Verfahren<br />
muss offen sein <strong>und</strong> die Möglichkeit bieten, dass sich alle ohne Zwang beteiligen<br />
können. Schliesslich sollen sich wichtige Akteure in den verschiedenen<br />
Handlungsfeldern beteiligen.<br />
Graf begrüsst die Beteiligung von InteressenvertreterInnen auf Konzept-,<br />
Zielsetzungs- <strong>und</strong> Massnahmenebene: Man soll sich mit ihnen darüber einigen,<br />
welches Ziel zu erreichen ist oder welche Massnahmen umzusetzen sind. Die anschliessende<br />
Umsetzung der Massnahme basisorientiert zu organisieren (Erfolgsfaktor<br />
Nr. 22), erachtet Graf aus seiner Erfahrung als schwierig: Wenn es um die<br />
konkrete Umsetzung einer Massnahme geht, beginnen bestimmte Personen zu<br />
blockieren, die sich zuvor nicht engagiert haben. Graf würde deshalb die Basisorientierung<br />
bei der Umsetzung der Massnahmen als Bewertungskriterium bei der LA<br />
21-Bewertung nicht berücksichtigen.<br />
Nach Graf gibt es drei Ebenen des Monitoring, nämlich die strategische<br />
Ebene zur Beurteilung der Entwicklung Richtung Nachhaltigkeit, die Prozessebene<br />
zur Beurteilung des «impacts» der LA 21-Initiative auf die Entwicklung <strong>und</strong> die<br />
Projektebene zur Beurteilung der Wirkung eines Projektes auf Prozess <strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />
Die strategische Ebene mit messbaren Indikatoren zu versehen (siehe<br />
Erfolgsfaktor 23), erscheint Graf dabei am wichtigsten.