Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Kreisstadt Siegburg (pdf)

7.2 Leitziele und Standortkonzept
Die einzelhandelsrelevanten Ziele der Landesplanung bilden den Orientierungsrahmen für das kom-
munale Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept Siegburg, das sich aus Sicht des Gutachters an
folgenden Leitzielen ausrichten sollte:
• Sicherung und Stärkung der hervorgehobenen Versorgungsfunktion der Siegburger Innenstadt
als Hauptzentrum der Gesamtstadt.
• Sicherung und Stärkung der Einzelhandelsfunktionen in den Nahversorgungszentren Stallberg
und Kaldauen.
• Maßvolle Steuerung der künftigen Einzelhandelsentwicklung mit den Instrumenten der Bauleitplanung,
um die Wettbewerbsfähigkeit der Siegburger Zentren zu stützen und zu fördern.
• Entwicklung von zentrenverträglichen Ergänzungsstandorten für den großflächigen Einzelhandel
mit zentren- als auch nicht-zentrenrelevanten Kernsortimenten.
Unter Berücksichtigung der vorgestellten Zielvorstellungen empfehlt der Gutachter, die künftige
Entwicklung der Versorgungsstrukturen in Siegburg an folgendem räumlichen Versorgungsmodell
auszurichten:
Zentrale Versorgungsbereiche
Die Funktion des Hauptzentrums wird der Innenstadt Siegburg zugewiesen. Damit die Innenstadt
als einziger Standortbereich dazu privilegiert ist, auch großflächige Einzelhandelsbetriebe mit mehr
als 800 qm Verkaufsfläche und zentrenrelevanten Kernsortimenten aufzunehmen. Auch großflächige
Betriebe mit nahversorgungsrelevanten Kernsortimenten und Versorgungsfunktionen, die sich nicht
nur auf die Stadtteilebene, sondern auf die Gesamtstadt Siegburg beziehen, sollten nach dieser Funk-
tionszuweisung künftig ausschließlich in der Innenstadt zugelassen werden.
Aufgrund der kompakten Strukturen in der Innenstadt und bedingt vorhandenen Flächenpotenzialen
wird es nicht möglich sein, alle infrage kommenden großflächigen Vertriebsformen in die Hauptge-
schäftslagen zu integrieren. Vor diesem Hintergrund wird das sich in fußläufiger Distanz zur Fußgän-
gerzone befindende Lüghausen-Gelände als Ergänzungsstandort für City-Funktionen ausgewiesen.
Dieser Ergänzungsstandort soll zukünftig neben sonstigen City-Funktionen (z.B. Büros für private und
öffentliche Dienstleistungen, Praxen, innenstadttypische Wohnformen, Freizeit- und Kultureinrichtun-
gen) auch Einzelhandelsnutzungen aufnehmen. Das Spektrum möglicher Einzelhandelsnutzungen wird
allerdings auf bestimmte Betriebsformen des Einzelhandels mit Nahrungs- und Genussmitteln und
des Einrichtungsbedarfs beschränkt.
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