22.04.2015 Aufrufe

Klönschnack

Wir sind online. Und wie! Ab sofort hat der HAMBURGER KLÖNSCHNACK eine neue Internetpräsenz. Wie man im Fachjargon sagt: Wir haben unsere Seite relauncht. Unter www.kloenschnack.de finden Sie, lieber Leser – und hoffentlich auch bald lieber User – Aktuelles und Interessantes aus unserem Verbreitungsgebiet. Unsere Redaktion hat sich mit Elan und Vergnügen auf dieses spannende neue Projekt gestürzt, mit dem wir in Zukunft auch online – und tagesaktueller als in Print möglich – über Wissenswertes aus den Elbvororten berichten.

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HAUSBESUCH<br />

Peter und Regine Kalmár in ihrem Haus in Blankenese. Das Ehepaar hat sich im Krankenhaus<br />

Eppendorf kennengelernt. In diesem Jahr feiert es Goldene Hochzeit.<br />

<strong>Klönschnack</strong> 4 · 2015<br />

24<br />

Prof. Dr. Peter Kalmár, Mediziner<br />

Mediziner und Master-Schwimmer<br />

Als Mediziner und Vorreiter der Desinfektion galt er als Koryphäe.<br />

Heute sammelt er Medaillen als Schwimmer. Den Sport entdeckte der<br />

gebürtige Budapester früh, zum Wettkampf kam er im Rentenalter.<br />

Der Besuch bei Peter Kalmár beginnt<br />

mit einem großen Fragezeichen. Zu<br />

viele Themen gibt es, um jedem gerecht<br />

zu werden. Am augenfälligsten sind<br />

die vielen Bilder von Ehefrau Regine im<br />

Haus. Dicht an dicht hängen Aquarelle und<br />

Ölgemälde. Allein darüber ließe sich viel<br />

sagen.<br />

Doch im Mittelpunkt des Besuches steht der<br />

Hausherr. So präzise wie detailliert erzählt<br />

er von seiner Flucht aus Budapest, seiner<br />

ersten Studentenbude an der Elbchaussee<br />

257, den fehlenden Sprachkenntnissen und<br />

dem Kauf seines ersten Radios (Modell Orion)<br />

im „Technischen Kaufhaus Brinkmann“.<br />

Wobei Deutschland für Peter Kalmár und<br />

die mit ihm fliehenden jungen Leute eher<br />

dritte Wahl war. Frankreich und England<br />

machten Probleme, in Deutschland hingegen<br />

waren Ungarn-Flüchtlinge willkommen.<br />

„Berlin war zu dicht an den Russen,<br />

Bonn war zu klein, von Hamburg hatte jemand<br />

erzählt, das Klima sei hier durch den<br />

nahen Golfstrom angenehm.“ Lachend erinnert<br />

sich Peter Kalmár an seine erste Zeit<br />

in Hamburg. Um die Sprache zu lernen, habe<br />

er die „Bild“-Zeitung gelesen. „Von Vorteil<br />

war, dass ich als Kind eine deutschsprachige<br />

Nanny hatte.“<br />

Spannend wird es, wenn der emeritierte<br />

Professor von seiner Zeit im damaligen an<br />

der Max-Brauer-Allee gelegenen Altonaer<br />

Krankenhaus, der Unfall-Chirurgie und den<br />

späteren Herz-Operationen an der Uniklinik<br />

Eppendorf erzählt. „Chirurgie ist gehobenes<br />

Handwerk“, bringt es Kalmár lächelnd<br />

auf den Punkt.<br />

Über die Herzchirurgie hinaus machte sich<br />

der Mediziner als „Vorreiter auf dem Gebiet<br />

der Händedesinfektion“ einen Namen. Damit<br />

steht er in einer Reihe mit Ignaz Semmelweis,<br />

bekannt als „Retter der Mütter“.<br />

Semmelweis hatte Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

die Idee der aktiven Händehygiene<br />

entwickelt. Kalmár entwickelte 1965 das alkoholische<br />

Einreibeverfahren der Händedesinfektion,<br />

ein bis heute übliches Verfahren.<br />

Neben den Spuren in der Medizin macht<br />

sich der gebürtige Budapester heute als<br />

Schwimmer einen Namen. 2014 wurde der<br />

heute 81-Jährige zum Hamburger „Master-<br />

Schwimmer“. Der Deutsche Meistertitel<br />

über „5 Kilometer im Freiwasser“ sowie<br />

vordere<br />

Platzierungen bei<br />

der Weltmeisterschaft in Montreal gingen<br />

dem voraus. Dort belegte er bei der 15. Fina<br />

Masters-Weltmeisterschaft über drei Kilometer<br />

den dritten Platz. Davon erfuhr er<br />

erst drei Tage später aus dem Internet. „Die<br />

Medaille brachte meine Trainerin mit.“<br />

www.hamburger-schwimmverband.de<br />

Autor: helmut.schwalbach@kloenschnack.de<br />

ZUR PERSON<br />

Peter Kalmár,<br />

Jahrgang 1934, kam 1956 im Zuge<br />

des Volksaufstandes in Ungarn als<br />

Flüchtling nach Hamburg. Hier beendete<br />

er sein in Budapest begonnenes<br />

Medizinstudium und begann<br />

anschließend als Assistenzarzt mit<br />

der chirurgischen Weiterbildung zum<br />

Facharzt in verschiedenen Krankenhäusern<br />

und ab 1964 in der Herzchirurgie<br />

im Universitätskrankenhaus<br />

Eppendorf (UKE). Nach verschiedenen<br />

Stationen war der Mediziner bis<br />

zu seiner Eremitierung im Jahr 1998<br />

Klinikdirektor am UKE. Der langjährige<br />

Herzchirurg lebt mit Ehefrau<br />

Regine seit 1974 in Blankenese. Das<br />

Paar hat zwei erwachsene Kinder.

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