MELDUNGEN Stadtkultur Katharina Apostolidis, Geigen- und Klavierlehrerin, Kulturredaktion katharina.apostolidis@kloenschnack.de <strong>Klönschnack</strong> 4 · 2015 36 DAS BESTE AUS OPER, GOSPEL UND AFRIKANISCHEN TRADITIONALS African Angels Sie bringen die Seele Afrikas zum Klingen – die Sängerinnen und Sänger des Cape Town Opera Chorus. Ob „Brindisi“ aus Verdis La Traviata, Miriam Makebas „Pata Pata“ oder Klassiker von „Oh Happy Day“ bis „The Battle of Jericho“ – die anspruchsvolle und kurzweilige Zusammenstellung offenbart die faszinierende Vielseitigkeit der 18 ausgewählten Sängerinnen und Sänger des Cape Town Opera Chorus und ist dabei so facettenreich und bunt wie Südafrika selbst. 17. April um 20 Uhr, St. Michaelis-Kirche, Karten 24,50 bis 61 Euro, Tel. 01806 /101 011 u. Vvk.-St. DIÄT-REBELL Ich bin dann mal schlank – live „Diäten sind nicht lustig, aber man kann wunderbar darüber lachen“ - Comedian Patric Heizmann begeistert das Publikum mit körperlichem und geistigem Wohlbefinden statt Magerwahn und Frust durch Hungern. In seiner rasanten Show räumt er nebenbei mit Mythen auf („Sie glauben wirklich, Obst sei gesund?“) oder entlarvt Irrtümer („Wenig essen ist die beste Grundlage, um langfristig dick zu werden!“). 8. April um 20 Uhr, Laeiszhalle, Kleiner Saal, Karten 27,40 Euro, Tel. 01806 / 999 000 555 und Vvk.-St. FOTO: PR FOTO: LUCIENNE VAN DER MIJLE Lila Kühe, Hackbretter und Akkordeon-Pop Alpenmusik-Festival Zehntausende Hamburger jährlich können nicht irren: Sie lieben die Alpen und reisen immer wieder hin. Dabei stehen bei vielen norddeutschen Alpenfans nach Skifahren, Wandern, Festspiel- und Opern-Besuchen musikalisch oft nur Hüttengaudi und Blasmusik im Vordergrund. Doch Alpenmusik kann und ist viel mehr. An vier Abenden präsentieren zwölf hochkarätige Formationen aus der Österreich, Schweiz und Deutschland ihre abwechslungsreiche und erstklassige Musik. Vom Vokalgesang aus den Alpendörfern über Blasmusik mit neuen, ungewöhnlichen Interpretationen von Klassik und Jazz bis zu poppigen Stücken auf landestypischen Instrumenten wie Hackbrett, Zither, Alphorn und Trümpy. Von traditionellen Tanzgeigern und sogenannten Tanzbodenstücken bis hin zu Maultrommel, Gesang und Akkordeon-Pop. Traditionelle Ensembles, aber auch große Namen wie Mnozil Brass oder der Jazzer Matthias Schriefl, die sich auf ihre (volks-)musikalischen Wurzeln besinnen. Junge Bands wie Kofelgschroa erweitern den Klang ihrer Heimat um Rock/Pop-Einflüsse, während Musiker wie Franui oder Faltenradio Brücken zur Klassik schlagen. Ergänzt durch einen Workshop für österreichische Volkstänze mit Volksmusikforscher und Violinist Rudi Pietsch, einem Jodel-Workshop mit dem Engel-Chörli Appenzell sowie mit dem Auftritt des Hamburger Alphornquartetts. 22. bis 25. April 2015 um 19 Uhr, Workshops 17 Uhr, Mojo Club, Karten 33,95 Euro, Tel. 357 666 66 und Vvk.-St. MUSIK FÜR JUNGE ABENTEURER Big Bang Elf Produktionen, die Musik mit Tanz, Theater, Text, Video und Elektronik verknüpfen, u.a.ein Klang- und Geräuscheforscher, Gemüse- und Küchenorchester, tanzende Trommler mit trommelnden Tänzern, ein Schweizer Liedermacher, eine ploppende Schlagorgel, Geigengezwitscher und Karneval der Tiere. Rahmenprogramm für die kleinen und großen Besucher: Klanginstallationen, Musikinstrumente zum Ausprobieren und Mitmach-Stimmaktionen. 18.-20. April, Kampnagel, Karten Erw. 8,-/Kinder 6,- Euro, Klassen und Kita-Gruppen 3,- Euro, Tel. 27094949, Infos www.bigbang.hamburg FOTO: CARSTEN BUNNEMANN FOTO: MAX BARTSCH EIN SCHICKSAL IN ZWEI RÄUMEN La Traviata Niemals allein, aber immer einsam. Verdis Oper war 1853 ein revolutionärer Bruch mit gängigen Theaterkonventionen. Die Handlung ist verdichtet auf zwei Seelenräume, in denen das Schicksal Violettas beleuchtet wird. Licht als wesentlicher Bestandteil der Inszenierung. Der öffentliche Raum: Transparente Wände wirken eisig, jede menschliche Regung kann wie im Dschungelcamp von außen beobachtet werden. Für die Gesellschaft zählt nur Geld, die „richtigen“ Freunde haben, Party machen, Sex, Äußerlichkeiten, Drogen. Kühle statt Coolness. Nie ist man allein, aber immer einsam. FOTO: JOACHIM FLÜGEL Obwohl niemand Spaß hat, will jeder dazugehören. Violetta ist ein Star, reich, schön, mit exzessivem Lebensstil und wechselnden Liebhabern, aber sehr krank. Ihre Person ist so durchsichtig wie die Wände. Sie öffnet sich trotzdem für die Liebe zu Alfred. Möglich wird dies durch Rückzug aus der Öffentlichkeit. Eine Intrige zerstört alles. Violettas Raum: Klein, verlassen, sie ist allein in ihrem Todeskampf. Nicht mal der Arzt dringt mehr zu ihr vor. Sie ist angekommen und auch der Herbst hat mit vielen hineinwehenden Blättern Einzug in ihren Raum gehalten. Ein Seelenraum, in dem sie sich fallen lassen kann. Einsamkeit als Befreiung. Der Tod als Geschenk. Bis 10. Mai, Mi-Sa um 20 Uhr, So 19 Uhr, Hamburger Kammeroper, Karten 24,50 bis 37 Euro, 4-Gänge-Menü mit Aperitif 29,50 Euro, Telefon 38 29 59
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