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Chronik von RAD-Rennsportveranstaltungen in Mecklenburg ...

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12.02.2002: OSTSEE-ZEITUNG/Bad Doberan<br />

Ehemaligen Friedensfahrtsieger zog es nach Altenhagen und Groß Siemen<br />

Alte Schulfreunde kamen auch<br />

Rad-Rennsportchronik - <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Radsportlegende Klaus Ampler (61) kehrte an Stätten se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit zurück. Bei se<strong>in</strong>em Besuch wurde er mit e<strong>in</strong>er freudigen und<br />

e<strong>in</strong>er für ihn weniger schönen Überraschung konfrontiert.<br />

Altenhagen/Groß Siemen (OZ) Er zählt zu den unvergessenen Größen im Radsport der ehemaligen DDR. Klaus Ampler war DDR-<br />

Meister auf der Straße 1962 und 1963 und im Mannschaftsfahren 1969, außerdem DDR-Meister <strong>in</strong> der Verfolgung auf der Bahn 1965<br />

und 1966. Größter sportlicher Erfolg des heute 61-Jährigen war 1963 der Sieg bei der Internationalen Friedensfahrt. Später führte der<br />

Diplom-Sportlehrer als Tra<strong>in</strong>er des SC DHfK Leipzig und <strong>in</strong> der DDR-Auswahl Rennfahrer <strong>in</strong> die absolute Weltspitze.<br />

Was vielleicht die wenigsten wissen: Die Radsportlegende war viele Jahre <strong>in</strong> der hiesigen Region zu Hause. Klaus Ampler ist zwar<br />

ke<strong>in</strong> gebürtiger <strong>Mecklenburg</strong>er, stammt aus Westpreußen, verbrachte jedoch die meisten Jahre se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> der Nähe <strong>von</strong><br />

Kröpel<strong>in</strong>. Zunächst wohnte er mit se<strong>in</strong>en Eltern <strong>in</strong> Groß Siemen. Später zog die Familie <strong>in</strong> das unweit entfernte Altenhagen.<br />

Von Leipzig, wo er seit Jahren zu Hause ist, zog es den e<strong>in</strong>stigen Friedensfahrtsieger jetzt zu e<strong>in</strong>em Kurzbesuch zurück <strong>in</strong> die alte<br />

Heimat. Altenhagens Bürgermeister Willi Gerdel hatte für den jahrzehntelang aktiven Radsportler e<strong>in</strong>e Besuchstour organisiert, die<br />

ihn an noch wohl bekannte Stätten der K<strong>in</strong>dheit führte.<br />

Auch Willi Gerdel stammt aus Westpreußen. Beide kennen sich seit langem, wohnten <strong>in</strong> Groß Siemen damals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus.<br />

„Klaus war sechs, ich 16, als wir uns kennen lernten“, er<strong>in</strong>nert sich der Bürgermeister. Unvergessen für ihn die Zeit, als der Name<br />

Klaus Ampler als Friedensfahrtsieger durch die Nachrichten g<strong>in</strong>g. „Dass so e<strong>in</strong> erfolgreicher Mensch aus unserer Geme<strong>in</strong>de kommt,<br />

darauf b<strong>in</strong> ich noch heute sehr stolz“, me<strong>in</strong>t Gerdel.<br />

Gleich auf der ersten Station der Besuchstour gab es e<strong>in</strong> für sie unschönes Erlebnis, wie die beiden erzählten. Vor dem Haus, <strong>in</strong><br />

dem sie e<strong>in</strong>st wohnten – heute wieder privat – , seien sie des Grundstücks verwiesen worden. „Wir kamen zwar unangemeldet, doch<br />

mit so e<strong>in</strong>er Reaktion hatten wir nicht gerechnet“, zeigten sie sich enttäuscht.<br />

An die ehemalige Dorfschule <strong>in</strong> Altenhagen, die ebenfalls mit auf dem Besuchsplan stand, hatte Ampler noch e<strong>in</strong>e ganz spezielle<br />

Er<strong>in</strong>nerung. E<strong>in</strong>mal blieb er dem Unterricht fern, weil er da<strong>von</strong> gehört hatte, dass e<strong>in</strong> DDR-Radrundrennen durch Kröpel<strong>in</strong> führen<br />

würde. Das Fahrerfeld vom Straßenrand aus zu sehen, war für ihn damals wichtiger als auf der Schulbank zu sitzen.<br />

Mit e<strong>in</strong>er freudigen Überraschung wurde der e<strong>in</strong>stige Straßenradbolzer im Altenhäger Gutshaus konfrontiert. Hier war früher<br />

ebenfalls e<strong>in</strong> Klassenraum e<strong>in</strong>gerichtet. In den dortigen Festsaal hatte das Geme<strong>in</strong>deoberhaupt alte Schulkameraden <strong>von</strong> Ampler zu<br />

e<strong>in</strong>em Wiedersehenstreffen e<strong>in</strong>geladen, teils sogar aus Bremen angereist. Stundenlang wurden hier mit Bildern, Presseartikeln, der<br />

Geme<strong>in</strong>dechronik und e<strong>in</strong>em dafür eigens mitgebrachten Schulheft aus jener Zeit alte Er<strong>in</strong>nerungen aufgefrischt. Zum Beispiel an die<br />

Radrennen, die se<strong>in</strong>erzeit mit großer Begeisterung bei Dorffesten ausgetragen wurden. Schon damals sei Klaus Ampler <strong>in</strong> dieser<br />

H<strong>in</strong>sicht aufgefallen. Das haben se<strong>in</strong>e Schulkameraden bis heute nicht vergessen.<br />

Der Leipziger kommt öfter nach M-V. Zwei Brüder wohnen hier, e<strong>in</strong>er da<strong>von</strong> <strong>in</strong> Kröpel<strong>in</strong>. Und dann nimmt er jedes Jahr an der Tour<br />

Sonnensche<strong>in</strong> für krebskranke K<strong>in</strong>der teil. E<strong>in</strong> Wiedersehen, wie es ihm jetzt <strong>in</strong> jenen Orten möglich wurde, <strong>in</strong> denen er die ersten<br />

Schritte zum Radsport zurückgelegt hatte, war erstmalig.<br />

Nicht nur Ampler schwärmte <strong>von</strong> dem Schultreffen, auch viele andere <strong>in</strong> der Runde. Deshalb wurde der Wunsch geäußert, e<strong>in</strong>e<br />

solche Begegnung vielleicht <strong>in</strong> zwei Jahren zu wiederholen.<br />

Klaus Ampler war <strong>in</strong> Begleitung se<strong>in</strong>er Frau Waltraut gekommen, mit der er seit nahezu vierzig Jahren verheiratet ist.<br />

DETLEF LÜBCKE<br />

12.02.2002: OSTSEE-ZEITUNG/Grevesmühlen<br />

Radsportler fuhren 700 Kilometer<br />

E<strong>in</strong>wöchiges Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager für Nachwuchsfahrer <strong>in</strong> Dassow<br />

Zehn Junioren-Fahrer des Landesverbandes im Radsport haben <strong>in</strong> der Vorwoche mehr als 700 Kilometer bei e<strong>in</strong>em Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager<br />

abgespult. Die Fahrer waren <strong>in</strong> Barendorf untergebracht.<br />

Dassow (OZ) Regendurchtränkte Kleidung, mehrere hundert Kilometer <strong>in</strong> den Be<strong>in</strong>en und noch e<strong>in</strong> ganzes Stück auf regennasser<br />

Straße vor sich: Die Teilnehmer des e<strong>in</strong>wöchigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslagers <strong>in</strong> Dassow waren am Sonntagvormittag nicht zu beneiden. Zu<br />

diesem Zeitpunkt hatten die Fahrer bereits 700 Kilometer <strong>in</strong> den Be<strong>in</strong>en und die letzte Ankunft kurz vor Augen. „Jetzt fahren die<br />

Jungs nur noch e<strong>in</strong> lockeres Tempo, da sie genug Kilometer h<strong>in</strong>ter sich haben. Zur Lockerung und Muskelentspannung reichen jetzt<br />

so etwa 28 Stundenkilometer“, erklärte Dassows Tra<strong>in</strong>er Erich Eichberg aus dem trockenen Kle<strong>in</strong>bus heraus. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Tra<strong>in</strong>erkollege Jürgen Mauter begleitete er die Nachwuchsfahrer <strong>in</strong> der Woche durchs Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

Die beiden hatten bei dem „Mistwetter“ e<strong>in</strong>en gemütlichen Platz, während die Biker <strong>in</strong> die Pedale traten. Jürgen Mauter ist Tra<strong>in</strong>er<br />

der Radsportler vom PSV Schwer<strong>in</strong>. Neben ihnen und den Dassower Gastgebern waren auch Aktive vom RSV Parchim und der TSG<br />

Wismar im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager dabei.<br />

„Wir haben <strong>von</strong> Dassow aus den Lehrgang angeboten. Zusammen mit dem Landesverband konnten wir dann die Unterkunft<br />

organisieren und Falk Boden hat das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager gleich als Leistungskontrolle für die Bundesliga-Fahrer genutzt“, beschreibt Erich<br />

Eichberg die Geschichte des Wochenlehrgangs.<br />

Falk Boden ist Tra<strong>in</strong>er des neuen Palmberg-Bundesligateams. 18 Team-Mitglieder fahren derzeit um die zehn freien Plätze <strong>in</strong> der<br />

Bundesliga-Mannschaft. Fünf dieser Fahrer tra<strong>in</strong>ierten jetzt <strong>in</strong> Dassow. Neben dem Grevesmühlener Christian Kolander s<strong>in</strong>d drei<br />

Schwer<strong>in</strong>er im Team, e<strong>in</strong>er der potenziellen Bundesliga-Fahrer kommt aus Wismar. „Der Landestra<strong>in</strong>er war überaus zufrieden mit<br />

den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsergebnissen“, war Erich Eichberg stolz über das Urteil <strong>von</strong> Falk Boden bei se<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>tägigen Besuch.<br />

Untergebracht waren die zehn Fahrer <strong>in</strong> der Ferienanlage „Ostseestrand“ <strong>in</strong> Barendorf. Dort verweilten die Sportler und erholten<br />

sich <strong>von</strong> den langen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfahrten. Doch es wurde nicht nur gefahren, die Nachwuchssportler mussten auch im Kraftraum ran. In<br />

e<strong>in</strong>em der Räume auf dem Firmengelände <strong>von</strong> D & B-Bau können die Dassower Sportler schon seit längerer Zeit e<strong>in</strong>en Kraftraum<br />

postieren. „Die Jungs haben sehr motiviert tra<strong>in</strong>iert. Besonders als der Landestra<strong>in</strong>er da war, haben sie sich <strong>von</strong> der besten Seite<br />

gezeigt“, so Eichberg. Nach dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Vorwoche <strong>in</strong> Dassow geht es für die Bundesliga-Fahrer nun weiter.<br />

Zwei der Teilnehmer <strong>in</strong> Dassow s<strong>in</strong>d bereits am Sonntag nach Frankfurt/Oder gefahren. Dort hatte Falk Boden zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auf der<br />

Bahn gebeten. Der Kampf um die Bundesliga-Plätze geht <strong>in</strong> die entscheidende Phase, Ende März beg<strong>in</strong>nen die Auswahl-Rennen.<br />

MIRKO BOLDT<br />

Mit dem Rad auf nasser Spur: Die Teilnehmer des e<strong>in</strong>wöchigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslagers wurden bei ihren Fahrten vom Tra<strong>in</strong>ergespann Erich<br />

Eichberg und Jürgen Mauter im Kle<strong>in</strong>bus begleitet. Foto: M. Boldt<br />

Radsprtverband <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V., Christian Herzog<br />

02.01.2011 21:57:31<br />

Seite 297 <strong>von</strong> 701

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