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Chronik von RAD-Rennsportveranstaltungen in Mecklenburg ...

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13.02.2002: OSTSEE-ZEITUNG/Bad Doberan<br />

Menschen der Region: Dirk Reichl ist jüngster Profi im Team Telekom<br />

Bad Doberaner Radfahrer blieb bescheiden<br />

Rad-Rennsportchronik - <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern<br />

Bad Doberan (OZ) Nach zwei erfolgreichen Jahren im U 23-Telekom-Nachwuchsteam wurde der e<strong>in</strong>stige Akteur vom Doberaner<br />

Sportvere<strong>in</strong> zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres <strong>in</strong> das 25-köpfige Profi Team übernommen. Gerade mal 20-jährig stand der Doberaner jüngst bei<br />

der Präsentation des Teams Telekom neben solchen gestandenen Akteuren wie Jan Ullrich und Erik Zabel. Sogar Bundeskanzler<br />

Schröder schüttelte Reichl die Hand und wünschte Erfolg für die große Herausforderung.<br />

1993 war es, als se<strong>in</strong> Onkel Fred Wüste, selbst e<strong>in</strong>st „Renner“ beim Doberaner SV, ihn mit zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g nahm. Übungsleiter<br />

Karrasch beobachtete den Neul<strong>in</strong>g, korrigierte den Fahrstil, trieb zum noch schnelleren Fahren an und lobte zunächst ke<strong>in</strong> bisschen.<br />

„Mensch, ist der streng“, monierte der kle<strong>in</strong>e Dirk völlig außer Atem das Auftreten <strong>von</strong> Re<strong>in</strong>er Karrasch bei se<strong>in</strong>em Onkel. Das Ziel,<br />

e<strong>in</strong>mal Radsportler zu werden, verwarf Dirk Reichl jedoch nicht. Wenig später stand das frisch gebackene Mitglied des Doberaner SV<br />

mit e<strong>in</strong>em blitzblanken Rennrad <strong>in</strong> Güstrow am Start zu se<strong>in</strong>em ersten Straßenrennen. Erst h<strong>in</strong>ter dem Hauptfeld rollte der Neul<strong>in</strong>g<br />

enttäuscht über den Zielstrich.<br />

Plötzlich war es der strenge Re<strong>in</strong>er Karrasch, der ihm fast väterlich Mut zusprach. Also hieß es künftig noch fleißiger zu tra<strong>in</strong>ieren.<br />

Das zahlte sich aus. Schon bald mischte Dirk Reichl <strong>in</strong> der Schülerklasse richtig mit und e<strong>in</strong> Jahr später stand er bei den<br />

Landesmeisterschaften im Querfelde<strong>in</strong>fahren ganz oben auf dem „Treppchen“. Von da an g<strong>in</strong>g es bergauf. Zu Erfolgen im Norden<br />

Deutschlands kamen schnell auch deutschlandweite. 15-jährig gewann Reichl im Januar 1997 nahe Freiburg die Deutsche<br />

Jugendmeisterschaft im Querfelde<strong>in</strong>fahren, fuhr sich damit <strong>in</strong> das WM-Team und <strong>in</strong> die Nationalmannschaft des Bundes Deutscher<br />

Radfahrer. Nach vielen weiteren Siegen gelang ihm 1998 bei den Junioren der Gew<strong>in</strong>n der Deutschen Bergmeisterschaft. Dann<br />

folgten erfolgreiche Jahre im Jan-Ullrich-Junior-Team Telekom. Hervorragende Bundesliga-Ergebnisse, zwei 2. Plätze beim<br />

Deutschen Radklassiker „Rund um den Henn<strong>in</strong>ger Turm“ <strong>in</strong> Frankfurt am Ma<strong>in</strong> sowie e<strong>in</strong> Etappensieg bei der Irland-Rundfahrt waren<br />

u. a. maßgebend dafür, dass Dirk Reichl <strong>in</strong> das Profi-Team Telekom aufrückte. Bescheiden ist er geblieben. E<strong>in</strong> Beweis: Als er <strong>in</strong><br />

Richtung Bonn aufbrach, lud er zum Abschied se<strong>in</strong>e Entdecker und Förderer e<strong>in</strong>: Re<strong>in</strong>er Karrasch, den e<strong>in</strong>stigen Übungsleiter, He<strong>in</strong>z<br />

Böckenhauer, der ihn zu vielen Wettkämpfen fuhr, Uwe Johren, der ihn <strong>in</strong> Materialfragen stets unterstützte, Christa Marquardt, die ihn<br />

zum Abschluss e<strong>in</strong>er erfolgreichen Lehre zum Verwaltungsangestellten bei der Bad Doberaner Kreisverwaltung führte, und andere.<br />

Für die liebevoll ausgerichtete Feier zeichneten Mutter Birgitt sowie Oma und Opa Wüste verantwortlich. „Me<strong>in</strong>e Mutter sowie me<strong>in</strong>e<br />

Großeltern“, so Dirk Reichl heute, „haben mich auf me<strong>in</strong>em sportlichen Weg immer ausgezeichnet unterstützt, das vergisst man<br />

nicht.“ Ebenso wenig vergaß er se<strong>in</strong>en Onkel, der e<strong>in</strong>en wichtigen Grundste<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er sportlichen Entwicklung legte. Zum Geburtstag<br />

schenkte er ihm e<strong>in</strong>e Hochglanzbroschüre mit Autogrammen aller 25 Telekom-Profis, se<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Gegenwärtig tra<strong>in</strong>iert Dirk Reichl geme<strong>in</strong>sam mit Jan Ullrich auf Südafrikas Straßen für die kommende Saison.<br />

JOCHEN MÜLLER<br />

16.02.2002: OSTSEE-ZEITUNG/Sport<br />

Rennen um begehrte Plätze<br />

Schönberger Radsportler feilen am Bundesligateam<br />

Schönberg/Dassow (OZ) Das Rennen der Junioren-Radsportler um die Plätze im neu gegründeten Schönberger Palmberg-<br />

Bundesligateam geht <strong>in</strong> die entscheidende Phase. Tra<strong>in</strong>er Falk Boden bleibt für die Nom<strong>in</strong>ierung nicht mehr viel Zeit.<br />

Bis zum 28. Februar muss der fünffache MannschaftsWeltmeister das zehnköpfige Aufgebot für die Bundesligarennen ab dem<br />

zweiten April-Wochenende nom<strong>in</strong>iert haben. „Ich muss sechs Fahrer für die 22 Rennen als Stamm setzen und kann die anderen vier<br />

noch tauschen“, erklärt Boden das Reglement.<br />

Derzeit sichtet der Junioren-Landestra<strong>in</strong>er und Bundesliga-Teamchef e<strong>in</strong>en Großteil des 16-köpfigen Teams auf der Rennbahn <strong>in</strong><br />

Frankfurt/Oder. In der Vorwoche waren fünf Bundesliga-Fahrer bei e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>wöchigen Straßen-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gslager im<br />

nordwestmecklenburgischen Dassow zu Gast. Mehr als 700 Kilometer spulten sie geme<strong>in</strong>sam mit fünf weiteren Mitglieder des<br />

Landeskaders ab.<br />

„Die Jungs s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em guten Zustand. Natürlich habe ich die Stammformation des Kaders im Kopf, aber endgültig entschieden<br />

ist noch nichts,“ so Boden.<br />

Erst im November des vergangenen Jahres ist das Palmberg-Bundesliga-Team entstanden. Das Schönberger Büromöbel-<br />

Unternehmen fördert den Radnachwuchs mit rund 10 000 Euro. Von dem Geld sollen zum größten Teil Fahrkosten und Unterkünfte<br />

bezahlt werden. 16 Jung-Fahrer aus <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holste<strong>in</strong> profitieren <strong>von</strong> der F<strong>in</strong>anzspritze.<br />

Sie gehören dem Team an und kämpfen um e<strong>in</strong>en der zehn Plätze.<br />

Die Patenschaft mit den Nachwuchs-Kräften übernimmt der aus Dassow stammende Jens Voigt vom französischen Team Credit<br />

Agricolé. Der Etappensieger bei der letztjährigen Tour de France und kurzzeitige Träger des Gelben Trikots freut sich über die<br />

Entstehung des Teams: „Es ist schön, dass ich e<strong>in</strong>en Teil dazu beitragen kann“.<br />

MIRKO BOLDT<br />

Radsprtverband <strong>Mecklenburg</strong>-Vorpommern e.V., Christian Herzog<br />

02.01.2011 21:57:31<br />

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