Chronik von RAD-Rennsportveranstaltungen in Mecklenburg ...

25.08.2000: OSTSEE-ZEITUNG/Wismar
Auf zum HanseatenRingRennen!
Jede Menge Spaß für Fahrer und Zuschauer
Rad-Rennsportchronik - Mecklenburg-Vorpommern
Am Sonntag steht Wismar im Zeichen des Radsports. Das traditionsreiche HanseatenRingRennen erlebt eine Neuauflage. Doch
außer dem Sport gibt's vor allem Spaß fürs Publikum.
Wismar (OZ) OZ: Wie viele Radsportler sind am Start?
Uwe Meinke: 180 in sieben Altersklassen. In einem achten Rennen werden zehn Elite-Fahrer wie Uwe Ampler eine Runde auf Zeit
fahren. Das sind 1,8 Kilometer.
OZ: Auch Freizeitradler können auf die Piste gehen . . .
Bernd Klose: Jeder kann mitfahren. Mit fünf Mark als Versicherungsgebühr ist man dabei. Leider haben wir erst 17 Anmeldungen,
sogar aus Cottbus und Güstrow. Wir haben mehr Wismarer erwartet. Wer sich's noch überlegt, meldet sich bis 12 Uhr im Foyer der
Sporthalle an.
Meinke: Die Stadtwerke Wismar als Hauptsponsor haben eine Mannschaft aufgestellt. Spaß steht doch im Vordergrund. Und geehrt
wird jeder Sieger mit einer Schleife – wie bei den Profis!
OZ: Haben Sie auch besondere Preise parat?
Meinke: Ja, drei ganz tolle Prämien für die Sieger im Jugendbereich: ein Tour-de-France-Trikot sowie ein -T-Shirt, gestiftet vom RTL-
Sportmoderator Andreas von Thien, der ja bekanntlich aus Wismar stammt.
Klose: Und Willi Fahning, ein Wismarer der vor Jahren nach Kanada ausgewandert ist, stellte uns ein Trikot von seinem Radsport-
Verein zur Verfügung.
OZ: Gibt es noch andere Überraschungen?
Meinke: Jedes Unternehmen und jeder privat kann für einen Fahrer „spenden“ – Geld oder einen Sachpreis, zum Beispiel eine Torte
von einem Bäcker. In Hamburg habe ich erlebt, dass Jan Ullrich für 2,55 Mark von drei kleinen Jungs eine richtig harte Runde
gefahren ist.
OZ: Welche Stars, außer Uwe Ampler, fahren in Wismar?
Meinke: René Kalfack aus Schönberg, der amtierende Deutsche Meister im Vierer-Mannschafts-Bahnfahren, und kurzfristig erwarten
wir Enrico Nicolai, gebürtiger Schweriner, vom Team Agro-Adler Brandenburg. Viele Profis haben abgesagt wegen Olympia oder der
Spanien-Rundfahrt, die morgen beginnt. Nächstes Jahr sieht's schon anders aus.
OZ: Können die Fans ihre Rad-Idole treffen?
Meinke: Es gibt eine Autogrammstunde im Travag-Autohaus mit Uwe und Klaus Ampler und René Kalfack – voraussichtlich von
10.30 bis 11.30 Uhr. Wer Wert darauf legt, mit ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen, kann sich im Kundenzentrum der
Stadtwerke oder im TSG-Sportlerheim für 50 Mark eine Karte fürs VIP-Zelt kaufen. Es wird zwischen Netto-Markt und Sporthalle
stehen.
OZ: Aber ansonsten ist der Eintritt frei?
Meinke: Die Zuschauer brauchen für keines der Rennen zu bezahlen. Auch nicht für das tolle Beiprogramm.
OZ: Was wird geboten?
Meinke: Die Polizei macht eine kostenlose Fahrradcodierung. Ein großer Show-Truck von e-plus ist dabei. Hüpfburgen für die Kinder,
ein Preisausschreiben und ein Bergzeitfahren auf festinstallierten Rädern. Außerdem gibt's ab 10.30 Uhr ein Skater-Event mit Liane
Witt-Kumbier, der Altersrekordhalterin im Inline-Speed-Skating. Sie demonstriert nicht nur, was sie drauf hat, sondern geht mit den
Zuschauern auf die Strecke. Also, Kinder und junge Leute, bringt eure Inline-Skates mit.
Klose: Für Stimmung sorgt auch der TSG-Spielmannszug.
OZ: Setzen sich eigentlich auch Prominente aus Wismar aufs Rad?
Meinke: Eine Viertelstunde vor dem großen Rennen um 15 Uhr gibt es ein Promi-Rennen mit der Schirmherrin, Bürgermeisterin
Rosemarie Wilcken. Dazu hat sie sich Gäste eingeladen.
Interview: HAIKE WERFEL
28.08.2000: OSTSEE-ZEITUNG/Sport
Junge Wilde machten Ampler Leben schwer
Leipziger in Wismar Neunter
Wismar/Schwerin (OZ) Auf dem Wismarer Hanseatenring stand gestern ein Mann im Mittelpunkt des Interesses, der
Radsportgeschichte geschrieben hat: Uwe Ampler. Der Leipziger war Olympiasieger, Weltmeister und vierfacher Friedensfahrtsieger.
Dementsprechend aufmerksam waren die Kontrahenten. Ehrgeizige junge Fahrer machten dem im Trikot des sächsischen Teams
„Bunte Berte“ startenden Ampler das Leben schwer. Eine sechsköpfige Spitzengruppe bestimmte das Rennen, aus der heraus
Mathias Kahl von den Agro-Adlern Brandenburg vor Dominik Gruß (RG Hamburg) und Ronny Buchholz (Peugeot-Team Berlin) den
Spurt gewann. Gut eine Minute später spurtete Ampler, der tags zuvor in Wust bei Brandenburg den 3. Preußen-Cup gewonnen
hatte, als Neunter über die Ziellinie.
„Ich hätte Uwe den Sieg ge-gönnt, er ist ein großer Sportsmann. Aber als die Kopfgruppe nicht mehr gestellt wurde, habe ich
natürlich meine Chance konsequent genutzt“, sagte der strahlende Sieger.
Uwe Ampler, dessen Profivertrag zum 31. August ausläuft, wird am kommenden Wochenende erneut im Norden seine Visitenkarte
abgeben. Der Leipziger startet beim Rennen Lübeck – Schwerin – Lübeck. Mehr Erfolg als sein Sohn hatte im Wismar Klaus Ampler,
der unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer Zweiter des Jedermann-Rennens wurde.
Jens Heppner vom Team Telekom gewann am Sonnabend in Schwerin das Radrennen „Rund um den Pfaffenteich“. Auf den
zweiten Platz kam Enrico Nicolai vom Team Schwerin. Die beiden lieferten sich ein spannendes Duell. Am Ende hatte Heppner mit
35 Zählern einen Vorsprung von sechs Punkten gegenüber dem Lokalmatador, was ihm den Sieg bei diesem Kriterium einbrachte.
Dritter wurde Sven Steiner vom Team Peugeot. Der Berliner fuhr 20 Punkte ein.
Heppner und Nicolai sind in Schwerin längst „alte Hasen“. Heppner war beim Kriterium durch die Landeshauptstadt 1997 Dritter, als
der gebürtige Rostocker Jan Ullrich triumphiert hatte. Nicolai war im Vorjahr Zweiter geworden. Seine Team-Kameraden Enrico
Poitschke und Jan Richter mischten ebenfalls im Vorderfeld mit und belegten die Ränge vier bzw. zehn.
Radsprtverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Christian Herzog
02.01.2011 21:57:23
Seite 39 von 701