Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen - KOBRA - Universität Kassel
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Haus Raumer, 1935<br />
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Haus Rathje, 1936<br />
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Wohnungsbau Westend, 1933<br />
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Reichsbahnersiedlung Hennigsdorf, 1932<br />
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Lieselotte von Bonin<br />
[Magdalena] Lieselotte von Bonin,<br />
spätere von Gumberz-Rhonthal<br />
(1934-36), spätere von Mendelssohn<br />
(1936-71), spätere Boedeker<br />
(ab 1971), Dipl.Ing., BDA, HTG<br />
geb. 8.7.1904 Mühlheim - gest. 30.4.1997<br />
Tübingen-Kreßbach, beigesetzt in Tübingen<br />
Studium an der TH Charlottenburg 1924,<br />
an der TH München 1924 bis 1927, an<br />
der TH Charlottenburg 1928 bis 1931,<br />
Diplom<br />
wurde als zweite Tochter des Ingenieurs<br />
Heinrich-Ulrich von Bonin (geb. 1871<br />
Schroda) <strong>und</strong> seiner Frau Marie geb. Weigel<br />
(geb. 1878 Hayange) 1904 in Wilhelmsruhe<br />
bei Mühlheim an der Ruhr geboren<br />
<strong>und</strong> - wie die Mutter - katholisch getauft.<br />
Der Vater, Stadtbaumeister a.D, arbeitet zu<br />
diesem Zeitpunkt als Bergbauingenieur für<br />
die Zeche „Concordia“ in Gelsenkirchen.<br />
Lieselotte von Bonin, die mit einer Schwester<br />
<strong>und</strong> einem Zwillingsbruder aufwächst,<br />
wird 1910 in die Katholische Volksschule<br />
in Gelsenkirchen eingeschult. 1914 wechselt<br />
sie an das städtische Lyzeum, 1921 an<br />
das städtische Realgymnasium Gelsenkirchen.<br />
Dort erwirbt sie im Frühjahr 1924<br />
das Abitur. Ihre Schulfre<strong>und</strong>in Elisabeth<br />
Barbrock studiert Jura.<br />
Lieselotte von Bonin schreibt sich zunächst<br />
für ein Semester Architektur an die<br />
TH Charlottenburg ein42 , wechselt zum<br />
Wintersemester 1924/25 an die TH Mün-<br />
chen, wo ihr Zwillingsbruder Bauingenieurwesen<br />
studiert. 1925 leistet sie in Gelsenkirchen<br />
ein viermonatiges Tischlereipraktikum<br />
ab. 43<br />
Im Studium lernt sie u.a. Clemens Weber<br />
<strong>und</strong> Wilhelm von Gumberz-Rhonthal kennen<br />
<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>et sich mit der gleichaltrigen<br />
Gisela Eisenberg an. Lieselotte von<br />
Bonin besteht im Juli 1926 ihr Vordiplom in<br />
München <strong>und</strong> zieht mit Gisela Eisenberg<br />
nach Düsseldorf, wo sie anderthalb Jahre<br />
im Büro von Prof. Emil Fahrenkamp mitarbeitet.<br />
Dort wird in dieser Zeit am Parkhotel<br />
Rechen für Bochum gearbeitet. 44 1927<br />
besucht von Bonin die Weissenhof-Siedlung<br />
in Stuttgart, von der sie begeistert<br />
gewesen sein soll. 45<br />
Von Gumberz-Rhonthal wechselt 1927 an<br />
die TH Charlottenburg <strong>und</strong> dort ins Seminar<br />
<strong>Tessenow</strong>. Zum Herbst 1928 treten<br />
hier auch Lieselotte von Bonin <strong>und</strong> Gisela<br />
Eisenberg ein. Bonin entwirft zunächst ein<br />
„kleines Wohnhaus”, im Sommersemester<br />
1929 ein „Rathaus”. Ihre Diplomaufgabe<br />
im Wintersemester 1930/31 besteht in einem<br />
„Hotel für eine mittlere Stadt”. 46<br />
Nach der Diplomhauptprüfung wird die mit<br />
Wilhelm von Gumberz-Rhonthal (1905 -<br />
1982) gemeinsam genutzte Wohnung im<br />
Westend auch zum Büro. Im Frühjahr 1932<br />
bewirbt sich Lieselotte von Bonin für die<br />
staatliche Ausbildung zum Regierungsbauführer,<br />
tritt die Stelle aber nicht an.<br />
Von Bonin <strong>und</strong> von Gumberz gelingt es, im<br />
weiteren Bekanntenkreis <strong>und</strong> bei Wohnungsbaugesellschaften<br />
Aufträge zu akquirieren.<br />
Ab 1932 werden mehrere Wohnhäuser,<br />
darunter das Haus für den ehemaligen<br />
Reichsminister Hans von Raumer realisiert.<br />
Nach ihren Entwürfen entsteht<br />
auch ein Beamtenwohnungsbau im Westend<br />
<strong>und</strong> eine Wohnsiedlung für Reichsbahner<br />
in Hennigsdorf, nordwestlich von<br />
Berlin. Sie werden in den BDA aufgenommen.<br />
Ihre Bauten werden - auch nach der<br />
Heirat 1934 - weiterhin unter ihrer beider<br />
Namen publiziert. Als sich ein Auftraggeber<br />
in Lieselotte von Bonin verliebt, ist die<br />
Zusammenarbeit des erfolgreichen Architektenpaares<br />
jedoch schnell zu Ende.<br />
Unmittelbar nach der Scheidung heiratet<br />
Lieselotte von Bonin am 25.5.1936 in Berlin<br />
den Bankier Robert von Mendelssohn<br />
(1902-1996). Sie realisiert im Frühjahr 1937<br />
ein Wohnhaus für die eigene Familie im<br />
Biografien 329<br />
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Familie von Bonin um 1918, Lieselotte vorn links<br />
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42 Lt. Abgangszeugnis vom 8.10.1924. NL<br />
Boedeker.<br />
43 Lt. Zeugnis vom 30.1.1926, Lorenz Ricken,<br />
Schulstraße 24, Gelsenkirchen. Ibid.<br />
44 Vgl. Fahrenkamp, Emil: Parkhotel Rechen<br />
Bochum, Berlin, 1928, Reprint, Berlin,<br />
1999.<br />
45 Information von Prof. Clemens Weber, der<br />
bei dieser Exkursion dabei war.<br />
46 Diplomurk<strong>und</strong>e vom 28.2.1931, NL Boede-<br />
ker.<br />
um 1920