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Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen - KOBRA - Universität Kassel

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„La Casa Grande”, 1932, Lore Enders, Süd- <strong>und</strong> Nordansicht<br />

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128 Bei diesem nicht realisierten Projekt handelt<br />

es sich um ein Landhaus mit acht knapp<br />

bemessenen Schlafzimmern.<br />

129 Wo sie zwischen 1932 <strong>und</strong> 1934 arbeitet,<br />

ist bisher nicht bekannt.<br />

130 Abiturzeugnis Engels vom 4.3.1931, NL<br />

Gertraude Herde<br />

131 Zeugnis der Firma Georg O. Richter &<br />

Schädel vom 2.10.1931<br />

132 Angaben Gertraude Herde am 17.9.1995<br />

133 Pläne siehe Kap.5, S.126.<br />

134 Zur Diplomarbeit „Mädchenerholungsheim“<br />

siehe Kap.5, S.135 <strong>und</strong> Kap.6, S.166.<br />

135 Schreiben Gertraude Herde vom 7.2.1990<br />

344 Anhang<br />

Aus dem Dezember 1932 datiert der Entwurf<br />

„La Casa Grande“ , ein Sommerhaus<br />

für Oberin M. Zehentmayer in Neckargemünd.<br />

128 Oberin Zehentmayer, in deren<br />

bereits bestehendem Sommerhaus Enders<br />

des öfteren zu Gast war, ist mit der Familie<br />

seit langem befre<strong>und</strong>et. Sie ist auch Trauzeugin,<br />

als Lore Enders im Januar 1934 in<br />

Neckargemünd den Maschinenbauingenieur<br />

Peter Leo Hesselbach (1.4. 1903 Leipzig<br />

- 16.8.1944 Dessau) heiratet. Ihn kennt<br />

sie bereits aus Mannheim. Nun arbeitet er<br />

in Dessau als Testpilot der Junkerswerke.<br />

1936 kommt die erste Tochter zur Welt,<br />

1939 die zweite. Die Familie bezieht ein eigenes<br />

Haus in der Junkerssiedlung. Beim<br />

Luftangriff auf Dessau am 16.8.1944 wird<br />

dieses Haus im Kirschweg 35 von einer<br />

Bombe getroffen. Hierbei kommen Lore<br />

<strong>und</strong> Leo Hesselbach gemeinsam mit dem<br />

1944 geborenen Sohn ums Leben. Zusammen<br />

mit weiteren Bombenopfern werden<br />

sie auf dem Nordfriedhof in Dessau beigesetzt.<br />

Lore Hesselbach hat das <strong>Bauhaus</strong>studium<br />

nicht abgeschlossen, nach der<br />

Heirat keine Erwerbstätigkeit ausgeübt. 129<br />

Von den von ihr entworfenen <strong>und</strong> getischlerten<br />

Möbeln sind stabelbare „Kistenkästen“<br />

erhalten.<br />

Für biografische Angaben danke ich<br />

Barbara Linke <strong>und</strong> Lothar Enders<br />

Quellen:<br />

Stadtarchiv Mannheim, Einschreibebogen<br />

Fröbelseminar, mit Dank an Barbara<br />

Becker,<br />

BHD, NL Engemann - Prüfungsprotokolle<br />

Sommersemester 1929, 6.7.1931,<br />

MRP 20.10. (wahrsch. 1931), 6 Uhr<br />

Projekt „Casa Grande für Oberin Zehentmayer“,<br />

Dez. 1932, NL Hesselbach<br />

Diese Fotos von Lore Hesselbach entstanden 1941 bei einer Fotosession im Kirschweg<br />

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Gertraude Engels<br />

Gertraude [Agnes Wilhelmine] Engels,<br />

spätere Herde (ab 6.5.1939),<br />

Dipl.Ing., HTG<br />

geb. 14.6.1913 Berlin-Niederschöneweide<br />

- gest. 29.10.1998 Oldenburg<br />

Studium an der TH Charlottenburg 1931<br />

bis 1936, Diplom<br />

wurde 1913 als Tochter des Elektroingenieurs<br />

Heinrich Engels <strong>und</strong> seiner Frau Agnes<br />

geb. Lammers in Niederschöneweide<br />

geboren. Sie wächst als Einzelkind in einer<br />

protestantischen Familie auf, besucht die<br />

Dorotheenschule in Köpenick. Schon in<br />

der Jugend fre<strong>und</strong>et sich Gertraude Engels<br />

mit ihrem späterem Ehemann, dem Architektensohn<br />

Alexander Herde an. Als Studienwunsch<br />

vermerkt bereits das Abitur-<br />

zeugnis „Baufach/Innenarchitektur“. 130<br />

Mit einem „ausgezeichneten“ Abitur am<br />

Oberlyzeum Cöpenick in der Tasche absolviert<br />

sie ein Praktikum im Bauhauptgewerbe<br />

auf einer Großbaustelle der Firma<br />

Richter <strong>und</strong> Schädel in Dahlem. 131 Zum<br />

Herbst 1931 schreibt sich Gertraude Engels<br />

unter der Matr.Nr.44952 an der TH<br />

Charlottenburg für Architektur ein. Sie studiert<br />

gleichzeitig u.a. mit Irina Kaatz <strong>und</strong><br />

Luise Zauleck. Nach dem Vordiplom bei<br />

Prof. Weiß besucht sie ab dem Wintersemester<br />

1933/34 das Seminar <strong>Tessenow</strong>. 132<br />

Ihre erste Entwurfsaufgabe dort ist ein kleines<br />

Arzthaus. 133 Als ihr Vater 1935 bei der<br />

AEG entlassen wird, absolviert Engels<br />

Fleißprüfungen, wodurch ihr die Studien-<br />

gebühren erlassen werden. Ohnehin ist<br />

Gertraude Engels, die das Gr<strong>und</strong>studium<br />

in vier Semestern absolviert, nicht nur eine<br />

begeisterte sondern auch ungemein fleißige<br />

Studentin. Wie an ihren detailgenauen<br />

Zeichnungen sichtbar wird, hat sie ein besonderes<br />

Faible für die von <strong>Tessenow</strong> so<br />

geschätzten, sehr arbeitsintensiven Aufmaße<br />

vorhandener Bauten. Gemeinsam mit<br />

Alexander Herde misst sie bspw. in Tangermünde<br />

ein 1619 erbautes Ackerbürgerhaus,<br />

in Alt-Placht bei Templin die 1721<br />

erbaute Kirche <strong>und</strong> in der Beeskower<br />

Kirchgasse ein Siedlerhaus auf.<br />

Um 1935 beteiligt sich Gertraude Engels<br />

mit einem Entwurf unter dem Motto „Rührei“<br />

an der Monatsaufgabe für eine Gartenlaube.<br />

Als Diplomaufgabe entwirft sie im<br />

Winter 1935/36 ein ‘Kindererholungsheim’.<br />

Mit diesem Entwurf besteht sie in ihrem<br />

neunten Studiensemester mit „sehr<br />

gut“. 134<br />

Anlässlich des Diploms im Februar 1936<br />

verlobt sie sich mit Alexander Herde, der<br />

nach dem Diplom die Regierungsbaumeisterlaufbahn<br />

einschlägt. Im Anschluss an<br />

das Studium ist Gertraude Engels für mehrere<br />

Monate für die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

tätig. In deren Auftrag führt<br />

sie Bauaufnahmen von landwirtschaftlichen<br />

Handwerker- <strong>und</strong> Siedlerhäusern in<br />

der Mark Brandenburg, aber auch des<br />

Laubenhauses „Zum großen Kurfürsten“ in<br />

Linum im Osthavelland durch. „Aber das<br />

wirkliche Bauen lockte zu sehr!“ 135<br />

Haus Weldi, Nordstemmen, 1950<br />

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