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Bauhaus- und Tessenow-Schülerinnen - KOBRA - Universität Kassel

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386 Angabe lt. Mitteilung von Ines Hildebrandt<br />

am 4.5.2000.<br />

387 Einschreibbuch S.63<br />

388 BHD, Beiratssitzung 12.5.1932, Bl.2, Pkt.10<br />

389 Dort wohnt sie zur Untermiete bei Frl. Lina<br />

Prauß in der Waaggasse 9 im V.Bezirk.<br />

390 AAKW, Einschreibebogen Schöder, Schreiben<br />

Silvia Herkt vom 17.2.1998<br />

391 Einschreibeliste, S.291.<br />

392 BHD, Beiratssitzung 11.1.1933, Bl.1, Pkt.8<br />

393 Vgl. Hahn/Wolsdorf, 1985, S.120<br />

394 Zu Grete Schroeder-Zimmermann siehe<br />

insbesondere Stratigakos, 1999.<br />

395 Vgl. Kat. „Poelzig <strong>und</strong> seine Schule“, Berlin,<br />

1931, S.5<br />

396 Ab dem 1.1.1917. HdKA, Akte Schroeder-<br />

Zimmermann, LL vom 12.12.1952<br />

396 Anhang<br />

Christa Schöder<br />

spätere Mory (ab 1934) resp.<br />

Carras-Mory (ab 1979)<br />

geb. 19.3.1913 Beeskow - gest. 20.4.<br />

2000 in Berlin386 Studium am <strong>Bauhaus</strong> Dessau 1932, an<br />

der Kunstgewerbeschule Wien 1932 bis<br />

1933, am <strong>Bauhaus</strong> Berlin 1933<br />

wurde 1913 als einziges Kind des Maschinenbauingenieurs<br />

<strong>und</strong> gelernten Kupferschmieds<br />

Georg Schöder <strong>und</strong> seiner Frau<br />

Charlotte geboren. Charlotte Schöders<br />

Mutter arbeitet als Hebamme in Beeskow<br />

<strong>und</strong> ist dabei, als ihre Enkelin zur Welt<br />

kommt.<br />

Christa Schöder wächst in Berlin-Tegel<br />

auf. In der Gr<strong>und</strong>schule erkennt <strong>und</strong> fördert<br />

Zeichenlehrer Zadow ihr Talent. Anschließend<br />

besucht sie das Dorotheen-<br />

Oberlyzeum in Berlin-Moabit. Hier fördert<br />

Frl. Schröder ihre kreativen Neigungen. Im<br />

Frühjahr 1932 legt Schöder das Abitur ab.<br />

Eigentlich möchte sie Malerin werden, die<br />

Eltern raten zu einem „bürgerlichen Studienfach”.<br />

An der Staatlichen Hochschule<br />

Berlin wird ihr Aufnahmeantrag abgelehnt.<br />

Hier hört Christa Schöder jedoch zum ersten<br />

Mal vom <strong>Bauhaus</strong>. Sie fährt umgehend<br />

nach Dessau, schreibt sich unter der<br />

Matr.Nr. 596 am <strong>Bauhaus</strong> ein. 387<br />

In Dessau wohnt sie bei Frl. Salzgeber zur<br />

Untermiete, das Zimmer kostet 30,-Mark<br />

im Monat. Vormittags arbeitet sie vier<br />

St<strong>und</strong>en bei Josef Albers, nachmittags besucht<br />

sie Vorlesungen bei Kandinsky. Sie<br />

belegt im ersten Semester bereits die Bauabteilung,<br />

hospitiert auch in der Weberei.<br />

Von Mathematik wird sie befreit. 388 . Am<br />

<strong>Bauhaus</strong> fre<strong>und</strong>et sie sich mit Pius Pahl,<br />

Egon Rakette <strong>und</strong> Jan van der Linden an.<br />

Zum Herbst wechselt sie - zusammen mit<br />

den Kommilitonen Rakette, Widmer, Koltun<br />

<strong>und</strong> Mestetchkin - an die Kunstgewerbeschule<br />

nach Wien. 389 Eigentlich beabsichtigt<br />

sie dort bei Ramsauer Malerei <strong>und</strong><br />

bei Larisch Schrift zu studieren. Sie belegt<br />

jedoch Baukonstruktion <strong>und</strong> Statik, studiert<br />

in der Architekturklasse bei Josef<br />

Hoffmann.<br />

Christa Carras-Mory berichtet, dass ihr<br />

Entwurf im Wintersemester 1932/33 insofern<br />

‘durchfiel’ als sie als Protestantin eine<br />

Kir-che entworfen habe, die keine Messdiener-<br />

<strong>und</strong> Ankleidekammern vorsah. Am<br />

24.1. 1933 tritt sie an der Kunstgewerbeschule<br />

aus390 , kehrt nach Berlin zurück<br />

<strong>und</strong> schreibt sich erneut am <strong>Bauhaus</strong><br />

ein. 391 Im Januar 1933 wird ihr Antrag vom<br />

Beirat genehmigt, freitags vormittags auch<br />

die Weberei zu besuchen. 392 Wieder studiert<br />

sie auch bei Kandinsky, verbringt<br />

aber die meiste Zeit in der Bauabteilung.<br />

Für das <strong>Bauhaus</strong>fest im Februar malt sie -<br />

gemein-sam mit Kurt Robra - ein hinterleuchtetes<br />

Wandbild. 393<br />

Als 1933 Georg Schöder vorzeitig pensioniert<br />

wird, ziehen die Eltern nach Beeskow.<br />

Nach der Schließung des <strong>Bauhaus</strong>es zieht<br />

auch Christa Schöder dorthin. Da sie sich<br />

während ihrer Schulzeit auch als Pflegerin<br />

ausbilden ließ, arbeitet sie nun als Pflegerin.<br />

In der Kirchengemeinde Beeskow leistet<br />

zu diesem Zeitpunkt Vikar Mory ein<br />

halbes Pflichtjahr ab. Noch 1933 verlobt<br />

sich Christa Schöder mit dem Vikar. Mit<br />

ihm zieht sie 1934 - inzwischen verheiratet<br />

- nach Billendorf, Kreis Sorau. Er tritt eine<br />

Pfarrstelle an, Christa Mory unterrichtet als<br />

Katechetin. Für Architektur interessiert sie<br />

sich weiterhin. Als berufliche Perspektive<br />

kommt Architektur - nach nur drei Semestern<br />

Studium - jedoch nicht mehr in Frage.<br />

1937 wird eine Tochter geboren. Bis<br />

1942 bringt Christa Mory vier Söhne zur<br />

Welt. Ihr Mann steht der Bekennenden Kirche<br />

nahe <strong>und</strong> wird 1941 eingezogen. Er<br />

fällt 1943.<br />

Bei einem Bombenangriff auf Billendorf<br />

gehen kurz vor Kriegsende alle Zeichnungen<br />

Morys, aber auch Schriftwechsel <strong>und</strong><br />

<strong>Bauhaus</strong>papiere verloren. Sie läuft mit den<br />

fünf Kindern von Billendorf nach Beeskow,<br />

wo sie bei ihren Eltern Aufnahme findet.<br />

Christa Mory ist nun alleinerziehende Mutter<br />

<strong>und</strong> nimmt eine Stelle als Lehrerin an<br />

der Beekower Schule an. Insbesondere<br />

der Zeichenunterricht ist ihre Sache, sie<br />

unterrichtet fast alle Zeichenklassen. 1954<br />

zieht Mory mit vier Kindern nach Kossenblatt,<br />

ein Sohn wohnt inzwischen bei der<br />

Großmutter in Stuttgart - um ein Gymnasium<br />

besuchen zu können. 1957 zieht Familie<br />

Mory nach Eggersdorf bei Straußberg.<br />

Als die Kinder in den sechziger Jahren aus<br />

dem Haus sind, wird Christa Mory Leiterin<br />

der Schwesternschule des Königin-Elisabeth-Hospitals<br />

in Berlin-Friedrichshain. In<br />

den späten siebziger Jahren heiratet sie<br />

erneut. Auf dem Gelände des evangelischen<br />

Hospitals wohnt Christa Carras-Mory<br />

auch nach ihrer Pensionierung bis zu<br />

ihrem Tod im Frühjahr 2000.<br />

Quellen:<br />

Einschreibebogen KGS Wien vom 6.10.<br />

1932 <strong>und</strong> Studienbuch, Schreiben Silvia<br />

Herkt vom 17.2.1998,<br />

BHD, NL Engemann, semesterliste ws<br />

32/33, Beiratssitzung 12.5.32, Bl.2,<br />

Pkt.10, konferenz 29.3.1933 bl., o.Nr., 2<br />

II, Beiratssitzung 11.1.1933, Bl.1, Pkt.8<br />

Rakette, Egon: <strong>Bauhaus</strong>fest mit Truxa,<br />

München, 1973<br />

Hahn / Wolsdorff, 1985<br />

Interview mit Christa Carras-Mory am<br />

29.1.1998, Brief von Christa Carras-Mory<br />

vom 16.1.1998<br />

Scholz, Maria siehe Müller, Maria<br />

Schrammen, Toni<br />

siehe Haken-Nelissen, Toni von<br />

Bildrechte für online-Ausgabe nicht verfügbar<br />

Grete Schroeder-Zimmermann<br />

geb. Zimmermann 394 , Dipl.Ing.<br />

geb. 12.12.1887 Ribnitz - gest. 15.9.1955<br />

Berlin<br />

Studium an der KGS Breslau 1906 bis<br />

1909, an der TH Charlottenburg 1925 bis<br />

1930, Diplom<br />

wurde 1887 in Ribnitz als Tochter des Felix<br />

Zimmermann <strong>und</strong> seiner Frau Olga geb.<br />

Torkuhl geboren. Der Vater betreibt in Steinau<br />

an der Oder ein Baugeschäft.

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