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Outputorientierte Evaluierung

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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />

Genau diese Forderung stellt Jaffe (2002) und erwähnt z.B. die Randomisierung der Mittelvergabe<br />

als eine Möglichkeit in diesem Zusammenhang. Damit wäre einerseits ein Maximum an<br />

Glaubwürdigkeit bei der Evaluation möglich und andererseits könnten auch Mängel des Peer<br />

Review‐Verfahrens reduziert werden. Bislang fehlt für diesen innovativen Ansatz der<br />

politökonomische „Rückenwind“. In den USA wird das soziale Experiment bereits regelmäßig in<br />

einigen Politikfeldern zur Politikevaluation angewandt. Ein Beispiel für eine FTI‐Evaluation auf Basis<br />

einer randomisierten Selektion ist die Evaluation des niederländischen Innovationsschecks (Cornet<br />

et al. 2006).<br />

Würde es dieses Sample‐Selection‐Problem nicht geben, wäre Evaluation sehr einfach. Während<br />

die randomisierte Zuweisung zur Teilnehmer‐ und Kontrollgruppe keiner weitergehenden<br />

Erörterung bedarf, ist die Unterscheidung von „Selction on observeables“ vs „Selection on<br />

unobservables“ komplexer und wurde bereits im Zusammenhang mit dem Querschnittsvergleich<br />

in Abschnitt 5.2.3 erörtert. Nachdem es sich hier um einen kritischen Punkt der Evaluationsliteratur<br />

handelt, soll der Unterschied in exakter Form dargestellt werden. Hierfür ist ein kurzer formaler<br />

Einschub notwendig (nach Blundell/ Costa Dias 2008).<br />

Tabelle 18: Einteilung mikroökonoemtrischer Evaluationsverfahren<br />

Randomized Assignment Selection on Observables Selection on Unobservables<br />

Soziales Experiment Exaktes Matching<br />

Eigene Darstellung<br />

Matching on the propensity<br />

score<br />

Differenz‐von‐Differenzen‐<br />

Ansatz (Natürliches Experiment)<br />

Regression Discontinuity Design<br />

Hybrides Matching Instrumentenvariablenansatz<br />

Kontrollfunktionsansatz<br />

Wir spezifizieren hierzu folgende allgemeine Gleichung:<br />

Y୧ ൌα൅β୧D୧൅u୧, ሺ14ሻ<br />

wobei Y die Ergebnisgröße und D den Teilnahmeindikator bezeichnen. Demnach bezeichnet β den<br />

Maßnahmeneffekt der Teilnahme. Das Subskript i deutet an, dass grundsätzlich jedes<br />

Unternehmen, welches eine Förderung erhält, einen anderen Maßnahmeneffekt aufweist<br />

(heterogene Maßnahmeneffekte). Der Erwartungswert von β, E(βi) bezeichnet jedoch einen<br />

anderen Evaluationsparameter als den bisher verwendeten MTT. Es handelt sich hierbei um den<br />

„Durchschnittlichen Maßnahmeneffekt“ (Average Treatment Effect, ATE) der definiert ist als<br />

ATE ൌ EሼY୧ሺ1ሻ െY୧ሺ0ሻሽ. ሺ15ሻ<br />

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