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Outputorientierte Evaluierung

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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />

� Damit verbunden ist auch die Tatsache, dass nur Aussagen zur Effektivität, aber nicht zur<br />

Effizienz eines Förderprogramms möglich sind. Dies ist eine Folge mangelnder Erfassung von<br />

Verdrängungs‐ und Substitutionseffekten. Eine Erfassung dieser ist jedoch mit einer<br />

signifikanten Zunahme an methodischer Komplexität verbunden. Weiterhin sei bedacht, dass<br />

Effektivität eine notwendige Voraussetzung für Effizienz ist. Eine ineffektive Maßnahme kann –<br />

gegeben ein bestimmtes Ziel ‐ niemals effizient sein.<br />

� Eine Schwäche besteht freilich darin, dass gerade die entscheidenden Identifikationsannahmen<br />

nicht getestet werden können. Genau diese sind aber dafür ausschlaggebend, ob der<br />

Maßnahmenschätzer valide Ergebnisse liefert oder nicht.<br />

� Eine ökonometrische Evaluation bietet vor allem summativ‐evaluatorische und weniger<br />

formativ‐evaluatorische Information. Allerdings sollte auch hier gefragt werden, welchen Wert<br />

detaillierte Kenntnis etwa über das Programmmanagement hat, wenn nicht einmal klar ist, ob<br />

das Programm seine Ziele erreicht oder nicht.<br />

� Die Anforderungen an die Daten sind hoch. Beobachtungen über eine Kontrollgruppe sind<br />

notwendig und die Variablen müssen eine Modellierung des Selektionsprozesses oder eine<br />

Schätzung der Teilnahmewahrscheinlichkeit ermöglichen.<br />

� Ökonometrische Verfahren haben in der Vermittlung gegenüber qualitativen Verfahren den<br />

Nachteil, dass sie tendenziell eine höhere Kompetenz auf Seiten des Konsumenten der<br />

Ergebnisse verlangen. Dabei können zwei unerwünschte Effekte auftreten: Einerseits kann es<br />

passieren, dass einzelne Werte eine überproportionale und unkritisch hinterfragte Bedeutung<br />

erlangen, andererseits können die Ergebnisse einfach abgelehnt werden, weil ein<br />

grundsätzliches Nicht‐verstehen der Methode vorliegt.<br />

Trotz dieser Nachteile mikroökonometrischer Verfahren sollte deren fundamentaler Vorteil nicht<br />

übersehen werden. Dieser liegt darin, dass die letztlich entscheidende Frage nach der Kausalität<br />

eines Förderprogramms explizit gestellt wird. Welchen Nutzen kann eine Evaluation ohne Antwort<br />

auf diese Frage haben? Nicht zuletzt könnte damit etwa die folgende Feststellung von Tichy<br />

(2009:264) einem methodisch rigorosen Falsifikationsversuch unterzogen werden: „Es kann mit<br />

großer Sicherheit geschlossen werden, dass ein großer Teil der österreichischen<br />

Innovationsförderung von Projekten in Anspruch genommen wird, die ohne Förderung von den<br />

Firmen selbst finanziert worden wären und eher Weiterentwicklungen bestehender Produkte sind.<br />

Nur ein bescheidener Teil finanziert wirklich innovative Projekte, die die Wettbewerbsfähigkeit in<br />

ein oder zwei Jahrzehnten stützen werden.“<br />

5.3. BESTIMMUNGSGRÜNDE DER METHODENWAHL<br />

Welche Methoden sollen zur Evaluation für welches Förderprogramm verwendet werden? Diese<br />

Frage wurde bereits in mehreren Studien gestellt (e.g. Rhomberg et al. 2006). Dazu ist zunächst<br />

festzustellen, dass sich eine gute Evaluation durch eine an den jeweils spezifischen evaluatorischen<br />

Kontext angepasste Methodenselektion auszeichnet. Die Wahl der Methoden ist die vornehmliche<br />

Aufgabe der EvaluatorInnen und sollte etwa nicht in den Terms of References festgelegt werden.<br />

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