Outputorientierte Evaluierung
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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />
von Gruppe 2 analysiert werden. Im Gespräch über eine andere Gruppe fällt es Personen in<br />
der Regel leichter, noch nicht erwähnte Aspekte oder eigene Meinungen einzubringen, von<br />
denen man denkt, dass sie z.B. aufgrund „group confortmity“ in Gruppe 1 nicht genannt<br />
wurden.<br />
Mini‐focus group. Bei “mini‐focus groups” werden nicht 6‐12 Personen, sondern maximal vier<br />
TeilnehmerInnen zu einem Diskussionsgespräch eingeladen. „Mini‐focus groups“ werden<br />
insbesondere dann gerne verwendet, wenn das Thema sehr persönlich und sensibel ist. Durch die<br />
Reduktion der Gruppengröße erwartet man sich die volle Beteiligung auch von schüchternen oder<br />
zurückhaltenden TeilnehmerInnen. Zusätzlich versucht man auf diese Weise, den Einfluss der<br />
„group conformity“ zu reduzieren.<br />
Tele‐focus group. Bei “Tele‐focus groups” wählen sich die TeilnehmerInnen in eine<br />
Konferenzschaltung ein und kommunizieren miteinander übers Telefon. Üblicherweise stellt ein<br />
Moderator die Leitfragen und organisiert die Diskussion; häufig werden die TeilnehmerInnen vom<br />
Moderator/ von der Moderatorin direkt gefragt, um einen Überblick darüber zu haben, wer sich<br />
bereits beteiligt hat und wer nicht. Bei „Tele‐focus groups“ sind Interaktionen nur eingeschränkt<br />
analysierbar, auf die Analyse und Auswertung der Mimik und Gestik der TeilnehmerInnen muss<br />
generell verzichtet werden.<br />
Vorteilhaft an dieser Methode ist, dass durch das Vermeiden des persönlichen Kontakts der<br />
TeilnehmerInnen größere Anonymität gewährleistet wird und es damit für die einzelnen Mitglieder<br />
einfacher ist, die eigenen Meinungen und Einstellungen vorzubringen; der Konformitätsdruck<br />
nimmt dadurch ab. Zusätzlich können „tele‐focus groups“ sehr zeit‐ und kostensparend<br />
durchgeführt werden (Anfahrtszeiten und Reisekosten fallen weg).<br />
E‐focus group. Bei “e‐focus groups”, ähnlich wie bei “tele‐focus‐groups”, loggen sich die<br />
TeilnehmerInnen in eine online Konferenzsoftware zu einem vorbestimmten Zeitpunkt ein (online‐<br />
chatroom). Ein/eine Moderator/in leitet die Diskussion<br />
� zum einen auf der Basis von Leitfragen, die den Kommunikationsprozess strukturieren und<br />
die wesentlichen Forschungsfragen abdecken,<br />
� zum anderen mithilfe von visuellen Stimuli (whiteboard exercises, rating tools, smileys,<br />
etc.). Häufig werden auch webcams verwendet, um die Mimik und Gestik der<br />
TeilnehmerInnen aufzunehmen, zu interpretieren und analysieren. Vorteilhaft an dieser<br />
Methode ist der geringe Kosten‐ und Zeitaufwand sowie die größere Anonymität aufgrund<br />
der räumlichen Entfernung. Forschungsstudien zeigen, dass sich<br />
FokusgruppenteilnehmerInnen online stärker „öffnen“ als bei direktem „face‐to‐face“‐<br />
Kontakt. Weiters können Ergebnisse durch die Verwendung verschiedener<br />
„Kommunikationskanäle“ erzielt werden: Über die Webcam können verbale Ergebnisse<br />
festgehalten und qualitativ ausgewertet werden, Text und visuelle Produkte<br />
(Abstimmungen, Bewertungen etc.) können quantitativ analysiert werden. Fokusgruppen<br />
können auf diese Weise sehr interaktiv und abwechslungsreich gestaltet werden, auch<br />
kleine Experimente („social experiments“) können durchgeführt werden und der Einsatz<br />
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