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Outputorientierte Evaluierung

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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />

Ein Indikator gestattet nur, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf das vorausgesetzte<br />

Indikatum zu schließen. Bei komplexen Sachverhalten sollten daher mehrere Indikatoren<br />

eingesetzt werden, um eine Eigenschaft eines Untersuchungsobjekts zu repräsentieren.<br />

Indikatoren sind zumeist nicht „universell“ anwendbar, sondern müssen in Bezug auf folgende<br />

Kontexte adaptiert und kontinuierlich in Bezug auf ihre statische Validität und Reliabilität getestet<br />

werden:<br />

� nationaler /lokaler Kontext<br />

� wissenschaftliche Disziplin<br />

� nationale Sprache<br />

� Individualebene/aggregierte Ebene<br />

Laudel /Gläser (2011) zeigen am Beispiel der „wissenschaftliche Publikationen“ sehr anschaulich,<br />

welche Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Indikator, der auf der aggregierten Ebene seinen<br />

Zweck erfüllt, auf die Individualebene angewendet wird.<br />

„Publication indicators offer only partial insight into research quality at best, and are usually<br />

unreliable, when applied to individual researcher and their research” (Laudel/Gläser, 2011: 5). Auf<br />

der Individualebene stellt die Anzahl an Publikationen keinen validen Indikator für “research<br />

performance” dar; dieser Indikator zeigt lediglich die Forschungsaktivität eines/einer<br />

Wissenschaftlers/Wissenschaftlerin an. „The numbers of publications offer little useful<br />

information. They are even dangerous because their use can incite mass production of useless<br />

publications“(ibid. 8). Weitere Indikatoren, die häufig gewählt werden, um wissenschaftliche<br />

Exzellenz anzuzeigen, sind Preise, Auszeichnungen oder Einladungen zu Vorträgen. Laut<br />

Laudel/Gläser zeigen diese Indikatoren die symbolische Bewertung an, die die<br />

Forschungscommunity den einzelnen Forschenden beimisst. Die Validität dieser Indikatoren ist zu<br />

hinterfragen, da die Preise und Auszeichnungen zumeist idiosynkratisch und daher nicht<br />

vergleichbar sind und die Auswahl der ReviewerInnen oft unter großem Zeitdruck erfolgt.<br />

Laudel/Gläser (2011) schlussfolgern daher „Indicators which work at the aggregate level, lose their<br />

power if applied to individuals, in order to learn something about an individual case, we need to<br />

study in depth“ (Laudel/Gläser, 2011: 9). Die AutorInnen empfehlen das Augenmerk auf prozess‐<br />

orientierte Indikatoren zu legen, z.B. mit Reviewern und dem/der WissenschaftlerIn selbst die<br />

Dynamik der Forschungskarriere zu reflektieren. Die einzelnen Forschungsphasen, die<br />

WissenschaftlerInnen durchlaufen, können oftmals an der Reihenfolge der AutorInnen auf<br />

Publikationen nachvollzogen werden. Dazu Laudel/Gläser (2011): „According to this rule, the<br />

researcher who conducted the experiments becomes first author, the head of the laboratory (who<br />

often defined the problem and contributed theoretical background) is last author, and other<br />

collaborators are listed in between. In fields where this rule applies, the progress of a researcher’s<br />

career is reflected by the move of his or her name from first author to intermediate author to last<br />

author” (ibid. 11).<br />

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