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Outputorientierte Evaluierung

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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />

den beobachtbaren Merkmalsvektor X, P(X)=P(D=1|X), an. Diese Wahrscheinlichkeit wird mit<br />

nichtlinearen Regressionsmodellen, typischerweise einem Probitmodell geschätzt. Damit sind aber<br />

auch bei diesem grundsätzlich nichtparametrischen Verfahren Verteilungsannahmen notwendig.<br />

In einem zweiten Schritt erfolgt das Matching zwischen diesen beiden Gruppen, d. h. die<br />

Zuordnung von nicht geförderten Unternehmen zu geförderten Unternehmen zwecks Bildung der<br />

Differenz der Ergebnisgrößen, auf Basis der Teilnahmewahrscheinlichkeit.<br />

Es werden also Unternehmen mit ähnlicher Teilnahmewahrscheinlichkeit miteinander verglichen.<br />

Die Identifikationsannahme beim exakten Matching ändert sich beim „Matching on the Propensity<br />

Score“ entsprechend zu<br />

EሺY ୧ሺ0ሻ|PሺXሻ,D ୧ ൌ1ሻ ൌ EሺY ୧ሺ0ሻ|PሺXሻ,D ୧ ൌ0ሻ. (25)<br />

Neben der Identifikationsannahme in (25) gibt es zwei weitere wesentliche Annahmen, die beim<br />

Matchingansatz erfüllt sein müssen, wobei die erste Annahme eine alternative Formulierung der<br />

Identifikationsannahme in Gleichung (25) darstellt.<br />

� Conditional Independence Assumption oder Unconfoundedness Assumption. Dabei handelt es<br />

sich um die kritische Identifikationsannahme beim Matchingansatz. Sie besagt, dass, gegeben<br />

die beobachtbaren Merkmale X, die potenziellen Ergebnisse unabhängig von der<br />

Maßnahmenteilnahme sind. Anschaulich ausgedrückt: Für alle Unternehmen mi den gleichen<br />

Merkmalen X ist das potenzielle Ergebnis bei Förderung oder Nichtförderung identisch:<br />

Y୧ሺ1ሻ,Y୧ ሺ0ሻ ٣ D୧|<br />

X୧ bzw. Y୧ሺ1ሻ,Y୧ ሺ0ሻ ٣ D୧|<br />

PሺX୧ሻ. ሺ24ሻ ሺ26ሻ<br />

Diese Annahme trifft im Wesentlichen die Identifikationsannahme einer Selektion aufgrund<br />

beobachtbarer Merkmale X. Sie ist jedoch – wie die meisten kritischen<br />

Identifikationsannahmen – nicht testbar: „The acceptance of the unconfoundedness<br />

assumption cannot be directly tested, but the availability of ample information is important in<br />

order to define a vector of covariates X that makes the assumption more plausible.“ (Gonzalez/<br />

Pazo 2008:377)<br />

� Comon Support Assumption oder Overlap Assumption. Diese Annahme verlangt dass für jedes<br />

geförderte Unternehmen mit Charakteristika X auch ein nicht gefördertes Unternehmen mit<br />

den gleichen Merkmalsausprägungen bzw. der gleiche Förderwahrscheinlichkeit existiert.<br />

0 ൏ ܲሺD୧<br />

ൌ1|<br />

X୧ሻ<br />

൏1 (27)<br />

Dies ist eine notwendige Annahme, weil ansonsten keine passenden Matchingpartner<br />

gefunden werden können. Diese Annahme wäre verletzt, wenn z.B. alle Unternehmen einer<br />

Branche durch eine branchenspezifische Fördermaßnahme gefördert werden. Trifft dieser Fall<br />

zu, kann kein Matching‐Ansatz angewandt werden. Für die Annahme (27) existieren<br />

Prüfverfahren. Abbildung 30 und Abbildung 31 illustrieren die Erfüllung bzw. Verletzung der<br />

Annahme. Dabei ist auf der Abszisse der Propensity Score aufgetragen, der Werte zwischen 0<br />

und 1 annehmen kann (es handelt sich hierbei um eine Wahrscheinlichkeit). Auf der Ordinate<br />

wird der zugehörige Anteil bzw., weil es sich um stetige Zufallsvariablen handelt, die Dichte<br />

aufgetragen.<br />

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