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Outputorientierte Evaluierung

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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />

2 Innovationspolitischer Kontext von FTI‐<strong>Evaluierung</strong>en in<br />

Österreich<br />

„Die Konkurrenz der Ministerien auf dem Gebiet der FTI‐Politik hat zu einem Wettlauf<br />

um die Erfindung von Programmen der direkten Förderung geführt, zu dem viel<br />

diskutierten ‚Wildwuchs‘, der so gut wie alle (kurzfristigen) Bedürfnisse abdeckt und die<br />

inkrementale Innovation kräftig fördert, auch wenn fast jedes Programm zwangsläufig<br />

unterdotiert ist. In manchen Fällen stehen hinter diesen Programmen effiziente Lobbys,<br />

vielfach aber initiative und durchsetzungskräftige BeamtInnen.“<br />

Tichy (2009:269)<br />

Wie auch in anderen Ländern hat das Politikfeld Innovationspolitik in den vergangenen 10 Jahren<br />

an Bedeutung gewonnen (Zinöcker/ Dinges 2009). 1 Insbesondere die Lissabon‐Agenda und das<br />

damit verbundene Barcelona‐Ziel einer F&E‐Quote in der Höhe von 3% sorgten für die<br />

Mobilisierung zusätzlicher privater und öffentlicher Ressourcen sowie für die Internationalisierung<br />

und weitere Professionalisierung der FTI‐Politik. Immerhin wurden 2010 öffentliche und private<br />

Ressourcen in der Höhe von insgesamt 7,89 Mrd. € für F&E ausgegeben, das sind ca. 2,78% des<br />

BIP. Davon wurden 38,9% vom öffentlichen Sektor (Bund, Länder, Gemeinden) finanziert.<br />

Abschnitt 2.1 skizziert den institutionellen Kontext von FTI‐<strong>Evaluierung</strong>en in Österreich und<br />

diskutiert rezente Stellungnahmen FTI‐politischer Akteure zur Funktion und Bedeutung von<br />

Evaluation. Danach wird in Unterkapitel 2.2 die Struktur und Entwicklung der österreichischen<br />

F&E‐Förderungen im internationalen Vergleich erörtert. Gemäß den Schwerpunktsetzungen dieser<br />

Studie werden im Anschluss daran das Programmportfolio der FFG sowie die thematischen<br />

Schwerpunktsetzungen des BMVIT vorgestellt.<br />

2.1. INSTITUTIONEN, AKTEURE UND STRATEGIEN<br />

Institutionell wird das Politikfeld auf Ministeriumsebene durch die drei Ministerien (1)<br />

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), (2) Bundesministerium für<br />

Wissenschaft und Forschung (BMWF), und das (3) Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und<br />

Jugend (BMWFJ) bestimmt. Diese sind auch die wesentlichen Auftraggeber für <strong>Evaluierung</strong>en auf<br />

Bundesebene. Die Gegenstände der <strong>Evaluierung</strong>, d.h. insbesondere FTI‐Programme, werden von<br />

dafür gegründeten Agenturen bzw. Projektträgern durchgeführt. Im Bereich der angewandten<br />

Forschung sind dies insbesondere die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie das Austrian<br />

Wirtschaftsservice (AWS). Die Förderung der Grundlagenforschung erfolgt vorrangig durch den<br />

Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Während der FWF selbst als aktiver<br />

Nachfrager nach <strong>Evaluierung</strong>en auftritt, hat die FFG in den letzten Jahren zunehmend weniger eine<br />

1 Eine umfassendere Darstellung zum Kontext österreichischer FTI‐<strong>Evaluierung</strong>en gibt der von der Plattform für Forschungs‐<br />

und Technologieevaluierung herausgegebene Sammelband „Evaluation of Austrian Research and Technology Policies. A<br />

Summary of Austrian Evaluation Studies from 2003 to 2007“. Für einen Vergleich mit Deutschland siehe Kuhlmann (2003).<br />

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