Outputorientierte Evaluierung
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Output‐orientierte <strong>Evaluierung</strong> öffentlich geförderter FTI‐Programme<br />
Box 5: Beispiel für eine Einteilung FTI‐politischer Zielsetzungen auf verschiedene Zielebenen<br />
1. „Leitziele“ oder „Missionsziele“ des Programms<br />
z.B. Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs, Erhöhung des Frauenanteils im FTI‐Bereich,<br />
Erhöhung der Lebensqualität älterer Menschen; diese kennzeichnen sich dadurch, dass sie<br />
langfristig, „global“, und zumeist nicht direkt messbar sind.<br />
2. „Mittlerziele“ oder spezifische Ziele“<br />
z.B. Erhöhung der Attraktivität technischer Berufe für Frauen, Bewusstsein für technische<br />
Neuerungen bei älteren Menschen etc.; diese werden aus den Leitzielen abgeleitet, sind<br />
mittelfristig und geben Handlungsansätze vor, sie sind jedoch oftmals nicht hinreichend genau<br />
messbar.<br />
3. „Handlungsziele“ oder „operationale Ziele“<br />
z.B. Frauen in FTI und ihr Potential sichtbar machen, Informationen zum Thema „technische<br />
Erneuerungen“ für die Zielgruppe ältere Menschen aufbereiten und zugänglich machen etc.; diese<br />
werden aus den Leit‐ und Mittlerzielen abgeleitet, sind klar operationalisierbar, direkt durch die<br />
FördernehmerInnen steuerbar und sollten zu einem vorbestimmten Zeitpunkt<br />
erreicht werden können.<br />
Bei der Definition der Ziele und Strategien eines Programms sollte weiters spezifisch darauf<br />
geachtet werden, dass die Ziele eines Programms klar von den Strategien (= Handlungsanleitungen<br />
um diese Ziele zu erreichen) getrennt werden, um eine exakte Messung der Ziele durch das<br />
Evaluationsteam möglich zu machen.<br />
Bei FemTech kam es teilweise zu einer Vermischung von Zielen und Strategien; hierzu der<br />
Kommentar des Evaluationsteams:<br />
„In den Dokumenten von FemTech werden die Ziele in allgemeine, explizite und spezielle Ziele<br />
unterteilt. Dabei werden jedoch Ziele und Strategien zum Teil nicht klar abgegrenzt. So wird<br />
beispielsweise das Ziel der Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung und Sichtbarmachung von Frauen<br />
in FTI als Strategie dargestellt, um Veränderungen in den Strukturen und Kulturen von Forschung<br />
und Technologie zu erreichen. Gleichzeitig lassen sich die Bereiche „Bewusstseinsbildung“ und<br />
„Veränderung von Strukturen“ jedoch auch als zwei gleichrangige Ziele identifizieren, die durch<br />
den Bereich „Förderung“ (Programmlinie Karriere) und „Aktivitäten“ innerhalb von FemTech<br />
verfolgt werden sollen (S. 19).“<br />
Mit der Ausweitung des FTI‐politischen Zielkatalogs um breitere gesellschaftspolitische und soziale<br />
Zielsetzungen, wäre es auch interessant, bereits in die Programmdokumente Ziele zu integrieren,<br />
die prozesshafte und verhaltensbezogene Änderungen durch das Programm selbst abfragen.<br />
Qualitativ angelegte Verfahren sind aktuell ein vielversprechender Weg, um Hinweise auf mögliche<br />
Wirkungen zu erhalten.<br />
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