doktorarbeit
doktorarbeit
doktorarbeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kapitel 5<br />
_______________________________________________________________________________________________________<br />
gen) und die Finanzierung (zum Beispiel über eine Steuer oder über Beitragsleistungen)<br />
können sich die Verfasser der Studie unterschiedliche Ausprägungen vorstellen.<br />
In ihrem Gutachten untersuchen OPIELKA und STRENGMANN-KUHN, ob das Modell kostenneutral<br />
finanzierbar ist. Auf Basis der Daten des SOEP für das Jahr 2004 gelangt<br />
die Studie zu dem Ergebnis, dass ein Bürgergeld nach Grundmodell 1 kostenneutral<br />
zu finanzieren ist. Es zeigt sich jedoch auch, dass zur Finanzierung der Gesundheitsprämie<br />
die Steuersätze des ALTHAUS–Modells erhöht werden müssten.<br />
Zur Finanzierung der Gesundheitsprämie zusätzlich zum Grundeinkommen nach<br />
Modell 1 wäre im Ergebnis eine Transferentzugsrate von 80 Prozent und ein Spitzensteuersatz<br />
von 35 Prozent oder alternativ eine Transferentzugsrate von 70 Prozent<br />
bei einem Spitzensteuersatz von 40 Prozent erforderlich. OPIELKA und<br />
STRENGMANN-KUHN weisen darauf hin, dass trotz dieser über dem Vorschlag von<br />
ALTHAUS befindlichen Steuersätze die Durchschnittsbelastung deutlich unterhalb der<br />
gegenwärtigen Belastungsquoten liegt. Alternativ schlagen OPIELKA und<br />
STRENGMANN-KUHN (2007, S. 10) die Finanzierung der Gesundheitsprämie unabhängig<br />
vom Bürgergeld vor (Grundmodell 2) und darüber hinaus die Einführung einer<br />
Lohnsummensteuer bei den Unternehmen oder eine Sozialsteuer, die sie sich auch<br />
in Form einer Konsumsteuer vorstellen können.<br />
HOHENLEITNER und STRAUBHAAR (2007, S. 105) betrachten bezüglich der Berechnungen<br />
von OPIELKA und STRENGMANN-KUHN das von diesen zugrunde gelegte Vorsichtsprinzip<br />
und weisen darauf hin, dass sich „[die] Einnahmesituation des Fiskus<br />
[...] dabei um etwa 170 bis gut 300 Mrd. Euro günstiger darstellen [dürfte] als im Gutachten<br />
ausgewiesen“. Im Hinblick auf hierzu erforderliche weitere Finanzierungsquellen<br />
kann einer der Anknüpfungspunkte die von WERNER und HARDORP vorgetragene<br />
Finanzierungsform auf dem Wege einer Konsum- beziehungsweise Mehrwertsteuer<br />
sein.<br />
Der Vorschlag von ALTHAUS stellt eine Abkehr von den gegenwärtig überwiegend<br />
beitragsfinanzierten Sozialversicherungssystemen dar, nämlich hin zu einer verstärkten<br />
Einkommensteuerfinanzierung. Vor diesem Hintergrund kann das Modell von<br />
98