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Grundeinkommen und arbeitsteiliges Wirtschaftsleben<br />

_______________________________________________________________________________________________________<br />

Wie aus der Abbildung 2.1 ersichtlich ist, beträgt die Negativsteuer bei einem<br />

Zensiten ohne Konsumausgaben 500 Euro. Bei Konsumausgaben in Höhe von 1000<br />

Euro nimmt die Negativsteuer den Wert Null an. Bei Konsumausgaben von mehr als<br />

1000 Euro wird aus dem Transfer eine Steuerbelastung. Diese steigt dann weiter<br />

linear mit der Höhe der Konsumausgaben an (vgl. zur Progression in der Konsumbesteuerung<br />

auch unten Abschnitt 4.1.3).<br />

In den folgenden Abschnitten 2.1.1 bis 2.1.4 wird die Idee der Konsumbesteuerung<br />

als Überbegriff zur Mehrwertsteuer aus der Arbeitsteilung hergeleitet.<br />

2.1.1 Veränderte Leistungsbeziehungen im arbeitsteiligen Wirtschafts-<br />

leben<br />

In der Zeit weitgehender realwirtschaftlicher Selbstversorgung musste ein einzelner<br />

Mensch oder ein Familienverband nur wenig hinzukaufen, das er zum Überleben benötigte.<br />

Das Handelsvolumen solcher Subsistenzwirtschaften ist daher – verglichen<br />

mit dem moderner Ökonomien – gering. Je mehr Arbeitsteilung in das Wirtschaftsleben<br />

Einzug hält, etwa durch Manufaktur und Industrialisierung, desto größer sind die<br />

Volumina, die an den Märkten gehandelt werden. Da der einzelne Mensch seine<br />

Wirtschaftsleistungen (produzierte Waren und Dienstleistungen) dann im Wesentlichen<br />

nicht für sich, sondern für seine Mitmenschen erbringt – dies ist für die Arbeitsteilung<br />

charakteristisch –, muss er seine Leistungen verkaufen, um im Gegenzug die<br />

Leistungen anderer erwerben zu können. Die Leistungserbringung kann hierbei von<br />

einem Einzelnen – etwa einem Ein-Mann-Handwerksbetrieb – oder von ganzen Konzernen<br />

geleistet werden. Das zugrunde liegende Prinzip ist stets ein Miteinander-<br />

Füreinander-Leisten (WERNER (2004, S. 4-8)).<br />

2.1.2 Die Entwicklungen im Wirtschaftsleben erfordern eine zeitgemäße<br />

Form der Besteuerung<br />

Jeder Marktteilnehmer leistet für andere. Wenn er seine Leistung verkauft, muss er<br />

die Kosten, die bei ihrer Herstellung angefallen sind, durch den beim Verkauf erzielten<br />

Preis decken. Dies gilt sowohl für die Kosten für den Erwerb von Vorleistungen<br />

als auch für die Kosten, die bei der Weiterverarbeitung anfallen, beispielsweise Lebenshaltungskosten<br />

der an der Weiterverarbeitung Beteiligten. Die Kosten für die<br />

gesamte erzielte Wertschöpfung tragen letztlich stets die Kunden als Empfänger ei-<br />

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