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Bedingungsloses Grundeinkommen und Arbeitsmarkt<br />

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Tätigkeiten nimmt also zu. Das bedeutet auch, dass der finanzielle Anreiz für die Arbeitnehmer,<br />

sich für solche Tätigkeiten zu qualifizieren, steigt.<br />

Wird eine Tätigkeit als angenehm empfunden, können die Löhne für diese Tätigkeit<br />

durch die Einführung eines Grundeinkommens tendenziell sinken. Das Ausmaß der<br />

Absenkung der Löhne hängt jedoch auch davon ab, ob diese Tätigkeit sich automatisieren<br />

(Quadrant rechts unten) lässt oder nicht (Quadrant rechts oben): Sind sowohl<br />

die Automatisierungsmöglichkeit für eine Tätigkeit als auch die Arbeitspräferenz der<br />

Arbeitnehmer hoch, können sich geringere Löhne als vor Einführung eines Grundeinkommens<br />

einstellen, wenn Arbeitnehmer eine sehr hohe Arbeitspräferenz in diesen<br />

Bereichen haben. Durch die Einführung eines existenzsichernden bedingungslosen<br />

Grundeinkommens existiert keine Lohnuntergrenze mehr (HOHENLEITNER und<br />

STRAUBHAAR (2008, S. 42)).<br />

Die Stärke der Steigerung oder Senkung der Löhne für die jeweiligen Tätigkeiten, in<br />

Abbildung 3.9 in Quadranten zusammengefasst, hängt auch von der Höhe des<br />

Grundeinkommens ab. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher das Grundeinkommen, umso<br />

stärker können die Löhne für eine Tätigkeit sinken. Es ist zu beachten, dass bei<br />

einem sehr hohen Grundeinkommen die finanziellen Anreize zur Aufnahme von Erwerbsarbeit<br />

sehr stark beeinträchtigt werden können. Um schockartige Lohnentwicklungen<br />

zu verhindern, wie sie bei der Einführung eines Grundeinkommens in existenzsichernder<br />

Höhe möglicherweise zu befürchten sind (vgl. oben Abschnitt 2.1),<br />

könnte die schrittweise Einführung eines Grundeinkommens geeignet sein (vgl. unten<br />

Abschnitt 6.3). Ein sich langsam zu einer existenzsichernden Höhe steigerndes,<br />

substitutives (vgl. Abschnitt 3.1) Grundeinkommen kann im Vergleich zur Einführung<br />

eines sofort existenzsichernden Grundeinkommens vorteilhaft sein, wenn die mehr<br />

oder weniger erwünschten Entwicklungen am Arbeitsmarkt nicht mit sofortiger Wirkung<br />

eintreten (wie bei HOHENLEITNER und STRAUBHAAR (2008, S. 47 ff.)), sondern<br />

sich über den Zeitraum der schrittweisen Einführung erstrecken.<br />

Veränderte Arbeitsmarktbedingungen durch ein bedingungsloses Grundeinkommen<br />

bedeuten einen radikalen Systemwechsel (HOHENLEITNER und STRAUBHAAR (2008, S.<br />

56)). In diesem Zusammenhang stellt sich das Problem, welche der üblichen Annahmen<br />

eines Arbeitsmarktmodells in einer Volkswirtschaft ohne Grundeinkommen<br />

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